#LeaveNoOneBehind
Bundesweiter Aktionstag der Seebrücke am 23. Mai
Corona ist tödlich – besonders für diejenigen, die sich nicht davor schützen können. In den Lagern auf den griechischen Inseln sind geflüchtete Menschen diesem tödlichen Virus weiterhin auf engstem Raum ausgeliefert. In dem Lager Moria auf Lesbos sind nachwievor 20.000 Menschen auf engstem Raum zusammengepfercht, obwohl das Lager nur für 3 .000 Personen ausgelegt ist. Seit Wochen fordern bundesweit zehntausende Menschen die sofortige Evakuierung der griechischen Lager, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern.
Während über 140 Städte sich in Deutschland aufnahmebereit erklärt haben, holte die Bundesregierung kürzlich gerade einmal 47 Minderjährige aus dem Lager Moria auf Lesbos nach Deutschland. Ein Staat, der in kürzester Zeit 200.000 deutsche Tourist*innen zurückholen und 80.000 Erntehelfer*innen für die Rettung des deutschen Spargels einfliegen kann, zeigt deutlich seine Prioritäten: Das Leben der Geflüchteten ist ihm nichts wert. (...)
Unser Protest endet erst, wenn alle Menschen in Sicherheit sind. Deswegen haben am 23. Mai viele Menschen bundesweit dafür gesorgt, dass unsere Spuren weiterhin sichtbar bleiben und die Menschen in den Lagern nicht vergessen werden - für die sofortige Evakuierung der Lagern und menschenwürdige dezentrale Unterbringung der Geflüchteten ! #LeaveNoOneBehind und #EvacuateNow
Die Seebrücke Karlsruhe unterstützt den bundesweiten Aktionstag. Wir fordern die Stadt Karlsruhe auf, zusammen mit den anderen "Sicherer Hafen" - Städten umgehend mehr Druck für die sofortige Evakuierung der Geflüchteten aus den griechischen Lagern und Aufnahme bei uns zu entfalten. Menschlichkeit und die Geltung der Grundrechts auf körperliche Unversehrtheit darf nicht am Innenministerium scheitern !
In der Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Ellwangen sind mehr als 2/3 aller Insassen infiziert worden - innerhalb sehr kurzer Zeit, nach dem ein Einzelner dort den Virus hatte. Wovor wir bislang vergeblich gewarnt haben passiert gerade überall. Die Regierungen riskieren mit vollem Wissen diese Ausbrüche. Der Infektionsschutz unterliegt doppelten - d.h. rassistischen - Standards.
In einer Flüchtlingsunterkunft in Frankfurt gab es einen massiven Corona-Ausbruch, 65 Geflüchtete haben sich infiziert. Der Flüchtlingsrat Hessen kritisiert, Massenunterkünfte seien „schlicht ungeeignet“.
Was Experten befürchteten, ist auch in Sankt Augustin eingetreten: eine Corona-Masseninfektion in einem Flüchtlingsheim. Eine Studie zeigt: Die Gefahr für die Bewohner ist mindestens so hoch wie auf Kreuzfahrtschiffen.
https://www.tagesschau.de/investigativ/swr/corona-fluechtlingsunterkuenfte-101.html
Auch hier zeigt sich, dass die Massenmenschhaltung nicht nur menschlich ein absolutes NoGo ist, sondern auch zu neuen Massenausbrüchen führen kann. https://twitter.com/watch_union/status/1262061600875450368
Der Vorfall zeigt deutlich, wie wichtig die sofortige Räumung der Lager und die dezentrale Unterbringung - vorübergehend in leer stehenden Hotels - ist, wie dies pro Asyl eV und viele andere Menschenrechtsorganisationen fordern. Oder sind Menschen in der EU schützenswerter als Geflüchtete aus dem afrikanischen Kontinent oder dem Nahen Osten?
Autor:Seebrücke Karlsruhe aus Wochenblatt Karlsruhe | |
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