Neustrukturierung der künstlerischen Leitung des Staatstheaters Karlsruhe
Jan Linders geht, Laura Åkerlund kommt
Karlsruhe. Mit Jan Linders holt Generalintendant Hartmut Dorgerloh einen erfahrenen, international vernetzten Theatermann in sein Team, um für das Humboldt Forum im Berliner Schloss ein umfassendes Veranstaltungsprogramm neuen Typs über alle Sparten und Genres hinweg aufzubauen. Mit dem Humboldt Forum entsteht Ende 2019 ein kulturelles Stadtquartier in der Mitte Berlins.
Jan Linders: „Ich habe Karlsruhe als Stadt der Vernetzung und partnerschaftlichen, kreativen Zusammenarbeit sehr schätzen gelernt. Ich bin glücklich, dass ich am Staatstheater zahlreiche Herzensprojekte verwirklichen konnte - wie die Gründung der Sparte VOLKSTHEATER, internationale Koproduktionen auf Augenhöhe wie Fremde Heimat mit Brasilien und die gesellschaftspolitische Ausrichtung des SCHAUSPIELS. Für ihre Unterstützung hierbei bin ich Peter Spuhler und allen Kolleg*innen sehr dankbar.“
Die Finnin Laura Åkerlund gibt ihre Intendanz der Komischen Oper Helsinki auf, um das Staatstheater als Chefdramaturgin für alle Sparten international weiter zu entwickeln und zusammen mit dem/der neuen Agenten*in für Diversität das Haus in Hinblick auf Programm, Publikum und Personal die Öffnung des Hauses weiter voranzubringen. Laura Åkerlund kann hier ihre Erfahrungen in skandinavischen Methoden der Personalentwicklung einbringen. Das
Programm wird im Fonds 360° für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft von der Kulturstiftung des Bundes für vier Jahre gefördert. Mit der Anbahnung von internationalen Koproduktionen wird sie die Sparte OPER stärken.
Laura Akerlund: „Ich freue mich sehr, ein Teil der innovativen und internationalen Theaterfamilie in Karlsruhe zu sein. Gleichberechtigung und Internationalität sind das Markenzeichen des Staatstheaters . Meine Arbeit in Karlsruhe sehe ich auch als Symbol für ein offenes Europa der Künste. Hier gibt es eine große Sensibilität für Belange, zu denen ich meine bisherigen Erfahrungen und Kenntnisse beitragen kann, vor allem auf dem Gebiet der internationalen Koproduktionen, der Strukturierung von Arbeitsabläufen und der Human Resources. In meiner Heimat, Finnland, gibt es hierzu zeitgemäße und leicht umsetzbare Strategien, die ich auch in Karlsruhe erproben will.“
Die Künstlerische Betriebsdirektorin Uta-Christine Deppermann übernimmt von Jan Linders die Funktion der Stellvertretenden Generalintendantin in künstlerischen Angelegenheiten. Sie kam zu Beginn der Spielzeit 2018/19 ans STAATSTHEATER und bringt 17 Jahre Leitungserfahrung an Staats- und Stadttheatern in Dresden, Wuppertal, Braunschweig und Magdeburg mit nach Karlsruhe.
Uta-Christine Deppermann: „Große künstlerische Strahlkraft und internationale Vernetzung zeichnen das BADISCHE STAATSTHEATER als eines der ersten Häuser des Landes aus. Ich freue mich über das große Vertrauen von Peter Spuhler über die zentrale Schaltstelle der Künstlerischen Betriebsdirektion hinaus die Funktion seiner Stellvertretenden Generalintendantin in künstlerischen Angelegenheiten zu übernehmen.“
Der Karlsruher Generalintendant Peter Spuhler kommentiert die Veränderungen in seinem Team: „Die Hauptstadtberufung ist eine Auszeichnung für das STAATSTHEATER. Ich bin Jan Linders sehr dankbar für die über zehnjährige Zusammenarbeit. Für Karlsruhe gingen zahlreiche innovative Impulse auf seine Initiative zurück, wie die Gründung der partizipativen Sparte VOLKSTHEATER, die Öffnung des FOYERS für Studierende als Lernort, experimentelle internationale Koproduktionen mit Rumänien, Thailand und Brasilien, künstlerische Digitalprojekte wie zuletzt Stage Your City und Digital Freischütz und vor allem die intensive Zusammenarbeit mit Initiativen und Institutionen aus der Stadt und dem Land. Uta-Christine Deppermann habe ich in unserem ersten Jahr der Zusammenarbeit unglaublich schätzen gelernt. Bei der sehr erfahrenen Kollegin ist meine Künstlerische Stellvertretung in den besten Händen. Mit Laura Åkerlund ist es uns gelungen, eine weitere starke Frau nach Karlsruhe zu holen. Sie wird mit unserem Team die Internationalisierung ausbauen und mit der für das Theater wie die Gesellschaft relevanten Diversitätsentwicklung beginnen. Die OPER wird von ihrer Erfahrung im Musiktheater profitieren.“
Autor:Jo Wagner |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.