Erste Ernte war erfolgreich - auch wenn es nur 260 Gramm wurden
Kaffee aus dem Karlsruher Botanischen Garten
Karlsruhe. Erstmals nach langer Zeit gab es wieder Kaffee aus eigener Anzucht im Botanischen Garten Karlsruhe - zuletzt im 19. Jahrhundert.
Die Kaffeepflanze stammt aus der Wilhelma in Stuttgart und wurde nach der Sanierung der Gewächshäuser im Botanischen Garten Karlsruhe eingepflanzt. „In der Glasarchitektur des Botanischen Gartens entwickelte sich die kleine Pflanze sehr gut und trug viele Früchte. Nach der Ernte röstete eine Karlsruher Manufaktur die Kaffeekirschen. Heute präsentieren wir den ersten eigenen Kaffee und können sagen, er schmeckt“, freute sich Finanzstaatssekretärin Gisela Splett. „Wir knüpfen damit an die Gärtnertradition der Schlossgärten an.“
Die historischen Gärten des Landes haben eine große Tradition: In den Klostergärten pflegten schon Mönche und Nonnen des Mittelalters botanische Kenntnisse, die bis in die Antike zurückreichten. Besonderes Augenmerk legte man im Barock, dem Zeitalter der Entdeckungen, auf „Exoten“ wie etwa Kaffeepflanzen. Als der Kaffee zum Modegetränk wurde, zogen die Schlossgärtner diese erfolgreich. Solche Mengen gibt es heute natürlich nicht mehr - lediglich eine Pfanze ist es in Karlsrue: Deshalb kann man den Karlsruher Kaffee auch nicht kaufen - es reichte mit der ersten Röstung zu 260 Gramm, die verkostet wurden. "Mehr geht nicht", schmunzelte Splett.
Und im geschmack? Urteil des Radio Regenbogen-Testers: "Ein leicht nussiger Geschmack, ziemlich mild." "Es ist der richtige Kaffee, um bei einer Besprechung angeregt zu bleiben - ohne ins Herzklopfen zu verfallen", so Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser, mit einem Schmunzeln. (jow)
Autor:Jo Wagner |
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