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Karlsruher Forum fragt nach der "Herrschaft der Algorithmen"
Karlsruhe. Im Alltag sind Algorithmen nicht mehr wegzudenken und vielfach spricht man inzwischen von "Künstlicher Intelligenz". Unter dem Motto "'Die Geister, die ich rief …' – Die Herrschaft der Algorithmen" dreht sich beim 21. Symposium des Karlsruher Forums am Donnerstag, 17. Oktober, von 10 bis 19 Uhr im ZKM alles um die Interaktion von Mensch und künstlicher Intelligenz. Darüber hinaus wird darüber gesprochen, wer die Verantwortung für maschinelle Entscheidungen trägt und ob das Wohl der Menschen bei allem Fortschritt im Auge behalten wird. Eröffnet wird die Tagung von Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup und Prof. Christiane Riedel, geschäftsführender Vorstand des ZKM.
Vertrauen, Transparenz und Herrschaft
Mit Andrea Martin, Leiterin des Watson IoT Centers München und mit Prof. Hannah Bast, Leiterin des Instituts für Algorithmen und Datenstrukturen an der Universität Freiburg wurden zwei Mitglieder der hochrangig besetzten Enquête-Kommission des Deutschen Bundestages als Referentinnen gewonnen. "Wie bilde ich Vertrauen in KI-Technologien" ist Thema der IBM-Fachfrau aus München, die "KI" in die Unternehmen bringen will. Dies setzt "Transparenz und Fairness von KI und deren Überwachung" voraus, worüber Prof. Bast referieren wird.
Unter der Überschrift "Wer regiert wen?" stehen die beiden Eingangsvorträge von Prof. Armin Grunwald und Prof. Klaus F. Gärditz. Grunwald, Professor am KIT und Leiter des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) stellt sich der Frage "Regulieren wir Algorithmen oder sie uns?" und der an der Universität Bonn lehrende Gärditz bezieht Stellung zur Überlegung "Wer trägt die Verantwortung? Ist das 'Recht' noch unabhängig oder landen wir in der Algorithmenfalle?"
Intelligenz, Ethik und Ästhetik
"Wird die Krone der Schöpfung auf ein neues Haupt umgesetzt?" fragt Medieninformatikprofessor Dr. Karsten Wendland, der in Aalen und am KIT lehrt. Dabei spricht er auch über die technische Entwicklung bewusster KI-Systeme. Über den Stand der "Wissensgenerierung durch Open Source Intelligence" und deren Regulierung referiert die am Zentrum für Angewandte Rechtswissenschaften promovierende Juristin Stephanie von Maltzan. In der Mittagspause besteht für alle Gäste die Möglichkeit, mit einem Roboter zu "kommunizieren".
Vom Code zur Kunst - die Kunst der Zukunft - den künstlerischen Teil der Tagung bestreiten der Berliner Künstler Mario Klingemann sowie Marcel Karnapke und Björn Lengers als die Cyber-Räuber. In das Thema "Gamification - künstlerische Intelligenz" führen Greta Hoffmann, Dr. Jens Stober und Dr. Benedikt Morschheuser ein.
Die Antwort auf das von Goethes Zauberlehrling inspirierte "die Geister, die ich rief", münzt Prof. Petra Grimm, Leiterin des Instituts für digitale Ethik an der Hochschule der Medien in Stuttgart, um auf das Prometheus-Narrativ, das nach der Orientierung des digitalen Fortschritts am Wohl der Menschen fragt. Danach wird die Mitgründerin von Algorithm Watch, jetzt Direktorin von The Ethical Tech Society in Berlin, Lorena Jaume-Palasi, auf die soziale Diskriminierung in algorithmischen Systemen eingehen.
Bei einem offenen Finale mit allen Referierenden werden die Themen des Tages noch einmal unter Einbezug der Zuschauerinnen und Zuschauer zur Diskussion gestellt. Die Moderation übernimmt Kulturamtsleiterin Dr. Susanne Asche.
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos. Anmeldungen sind erbeten per E-Mail unter info@karlsruher-forum.de oder unter www.karlsruher-forum.de. Dort ist auch das Gesamtprogramm zu finden ist.
Autor:Jo Wagner |
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