Festausschuss Karlsruher Fastnacht
Karlsruher Narrenbaum und närrischer Gottesdienst

- Pfarrer Alexander Hafner, li. und Pfarrer Dirk Keller, re.
- Foto: Foto: Jutta Hauswirth
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Wegen einer geplanten Demonstration auf dem Marktplatz übergab der Festausschuss Karlsruher Fastnacht (FKF) am Samstag schon um 10.01 Uhr den Narrenbaum der Karlsruher Bevölkerung. Bei frostigen Temperaturen in dicke Mäntel gehüllt, wurde dem närrischen Volk ein kleines Programm geboten. Bernd Lindorf von der KG Fidelio resümierte als Narr vom Narrenbrunnen das Geschehen in der Kaiserstraße im vergangenen Jahr. Er beschrieb einen Traum von Schuhgeschäften, Cafés und Einkaufsläden in der Fußgängerzone, aus dem er jäh erwachte. Albert Käuflein, Bürgermeister für Kultur und Brauchtum, bedankte sich als Vertreter der Stadt Karlsruhe für die neue Tradition des inzwischen vierten Narrenbaumstellens in Karlsruhe. Michael Maier, der Präsident des FKF, konnte der Stadträtin Dr. Rahsan Dogan die schon per Urkunde am 11.11.2024 überreichte Ehrensenatorenwürde des FKF mit der dazugehörigen Kappe bestätigen. Die Dodderdabber der KG Ost untermalten mit rhythmischer Guggemusik die Veranstaltung und brachten die Zuschauer zum Schunkeln.
Anschließend zogen die Fastnachter unter den flotten Klängen der Guggemusik durch die Kaiserstraße zur Kirche St. Stephan.
Pünktlich um 11.11 Uhr begann der Närrische Gottesdienst, den Michael Obert von der KG Humoristika mit einer Einführung zur Fastnacht in Bezug auf die Fastenzeit eröffnete und somit die christlichen Wurzeln der Fastnacht erklärte. Danach fragte der katholische Pfarrer Alexander Hafner seinen evangelischen Kollegen Dirk Keller, wie er denn jetzt im Ruhestand seine Zeit verbringe. Dieser beschrieb ihm einen Tag voll Müßiggang. So wie die Fastnacht die fünfte Jahreszeit sei, so sei der Ruhestand die fünfte Lebenszeit. Pfarrer Hafner meinte, R.I. P. bedeute nun für Dirk Keller: Rentner im Praktikum. Aber dem Alter geschuldet bräuchten sie jetzt immer Lesebrillen, daraufhin setzten beide Pfarrer bunte große Brillen auf. In einer launigen Predigt sang Pfarrer Hafner auch das Lied vom Narrenschiff von Udo Jürgens, da auch der diesjährige Orden des FKF das Motiv des Narrenschiffs zeigt. Über die Tiere der Arche Noah und deren lustigen Bezeichnungen, wie die lahme Ente und die dumme Gans, kam er zum Schluss zum Kaffee und zitierte das „Kaffee unser“, eine abgewandelte Version des „Vater unser“, das den Kaffee ehrt. Musikalisch umrahmten auch hier die Dodderdabber den Gottesdienst und begleiteten die Gemeinde beim Gesang. Sehr gelungen war die tänzerische Vorführung der Wichtelgarde des CC Waldstadt, die das Motto Pippi Langstrumpf vertanzten. Die Fürbitten trug die Jugend der Karlsruher Fastnachtsvereine vor, u.a. Rafael Miersch von der KaGe 04 Durlach und eine Vertreterin der Tulpengarde der KG Badenia, die dieses Jahr ihr 125jähriges Bestehen feiert.
Bevor sich FKF-Präsident Michael Maier bei allen beteiligten Helfern und Mitwirkenden bedankte und den Pfarrern den neuen FKF-Schal schenkte, wurde in einer Gedenkminute den Opfern des neuesten Münchner Anschlags gedacht.
Markus Künstler sang zum Schluss sein Lied „Du bisch Karlsruh‘“ und bekam viel Applaus. Der Segen beider Pfarrer schloss einen sehr lustigen und doch andächtigen Gottesdienst ab.
Der Narrenbaum steht bis zum Aschermittwoch auf dem Marktplatz.
Der 91. Karlsruher Fastnachtsumzug wird unter dem Motto „So bunt wie’s Lebe ebe“ am 04.03.2025 um 14.11 Uhr gestartet.






Autor:Jutta Hauswirth aus Karlsruhe |
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