Studierende der Hochschule Karlsruhe und der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe bauen mit Kindern ein nachhaltiges Energieunternehmen in der Kinderspielstadt Karlopolis
Klimaretter von morgen - in Karlsruhe

"'Elektroingenieur' in der Experimentierwerkstatt des Energieunternehmens bei seinem 'Job' | Foto: Katrin Brodowski
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„Climate change is real – und es wird Zeit aktiv zu werden“. Unter diesem Motto bauen Studierende und Mitarbeiter/-innen der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft und des Instituts für Frühpädagogik der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe mit Kindern ein Energieunternehmen auf, das ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen arbeitet. Seit diesem Montag vermitteln Studierende den teilnehmenden Kindern der Spielstadt Karlopolis wichtige Grundlagen über die Erzeugung und Speicherung von erneuerbaren Energien. Dazu wird die „Stadt“ mit einer eigenen Windkraftanlage, einem solarbetriebenen Auto (Street Scooter), Fahrradgeneratoren, einer Experimentierwerkstatt mit Brennstoffzellen und einem Wasserpumpensystem auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Um auf die Probleme des Klimawandels aufmerksam zu machen, planen die jungen Energieexperten für den morgigen Freitagvormittag eine Fridays-for-future- Demo in Karlopolis. Mit der Zustimmung des Spielestadtbürgermeisters wollen sie alle Unternehmen und deren Mitarbeiter aufrufen sich dem Zug anzuschließen und politisch für die Rettung des Klimas einzutreten. Das Ferienangebot des Stadtjugendausschusses Karlsruhe findet in diesem Jahr vom 5.–16. August im Otto-Dullenkopf-Park in der Karlsruher Oststadt statt.

Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit lernen die 8- bis 13-Jährigen altersgerecht nicht nur relevante Grundlagen der Elektrotechnik, sondern entwickeln auch ein Gespür für den Bedarf und Verbrauch zweier wertvoller Ressourcen – Strom und Wasser. Spielerisch erfahren sie die technischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge: Beispielsweise kann das Wasser, das beim Abspülen und Händewaschen verwendet wird, aufgefangen, über Sonnenenergie-betriebene Pumpen transportiert und für die Versorgung der Pflanzen in der Gärtnerei wiederverwendet werden. Kinder bekommen ein Gespür dafür, dass Nachhaltigkeit – wenn konsequent durchdacht – gut für Mensch, Umwelt und Wirtschaft sein kann.

Bereits zum dritten Mal versorgt die Fakultät für Elektro- und Informationstechnik (EIT) die Spielstadt mit Strom und Wasser, das Institut für Frühpädagogik der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PH KA) unterstützt dieses Jahr erstmalig das sogenannte Service-Learning-Projekt. Für Dipl.-Ing. Cosima Klischat und Prof. Dr. Manfred Strohrmann von der Hochschule Karlsruhe war klar, dass das Projekt durch die Kooperation mit der PH KA an Reichweite und Erfolg nochmals zulegen würde. Die Kooperation erlaubt die Bildung von interdisziplinären Teams unter den Studierenden der beiden Hochschulen. EIT-Studierende bringen das technische Know-how und PH-Studierende die nötigen Fachkenntnisse mit, um diese Technik an Kinder im Alter von 8–13 Jahren zu vermitteln. Kinder lernen dabei, wie Berufe des Ingenieurwesens, aber auch der Pädagogik zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft beitragen können (Service). Gleichzeitig erwerben die Studierenden durch ihre praktische und interdisziplinäre Arbeit vielfältige Kompetenzen, die für den Erfolg im späteren Berufsleben essenziell sind (Learning). In der Kombination von Service-Learning entsteht also eine Win-win-Situation für alle.

„Technik und Nachhaltigkeit passen sehr gut zusammen“, erklärt Anna Krez, Leiterin des Bereichs Service-Learning an der Hochschule Karlsruhe „Beides kann spannend und lehrreich sein und Spaß machen! Das wollen wir bei Karlopolis zeigen. Ich finde es schön, dass die teilnehmenden Kinder sich hier spielerisch mit brandaktuellen Themen wie Nachhaltigkeit, Energieerzeugung und Ressourcennutzung auseinandersetzen können. Bei Karlopolis haben wir die Möglichkeit konkrete Lösungsansätze aufzuzeigen, die über theoretische Diskussionen hinausgehen und dazu beitragen, eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle zu ermöglichen. Damit es Ingenieure von morgen überhaupt gibt, müssen die Ingenieure von heute schon jetzt aktiv werden.“

„Seit 2013 arbeiten Studierende am Institut für Frühpädagogik immer wieder in Service-Learning- Projekten mit, die neben dem akademischen Lernen auch gemeinnützige Zwecke unterstützen“, sagt Julia Staiger-Engel, Koordinatorin des Studiengangs Pädagogik der Kindheit am Institut für Frühpädagogik der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. „Wir freuen uns, dass mit der diesjährigen Kooperation ein wertvoller Austausch zwischen unterschiedlichen Lern- und Berufskulturen möglich wird, um gemeinsam mit allen Beteiligten ein Zeichen für die Gesellschaft von morgen zu setzen.“

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"'Elektroingenieur' in der Experimentierwerkstatt des Energieunternehmens bei seinem 'Job' | Foto: Katrin Brodowski
Kinder der Kinderspielstadt Karlopolis stellen die Windkraftanlage auf | Foto: Katrin Brodowski
Autor:

Jo Wagner

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