Stadt macht Schleichwege für Pendler unattraktiv / Maßnahmen gegen Staus
Knielingen kann etwas aufatmen
Karlsruhe. Die Folgen der aktuellen Rheinbrücken-Sanierung sind in der Region hinlänglich bekannt.
Zur Rushhour gibt’s Richtung Pfalz/Elsass auf der Südtangente kaum mehr ein Durchkommen.
Meist stauen sich die Fahrzeuge schon ab Richtung Kühler Krug bis nach Maximiliansau. Besonders zu leiden unter der Instandsetzung der einzigen Brücke im Großraum Karlsruhe hat der Stadtteil Knielingen. Dort suchten die Pendler, nachvollziehbarerweise, Schleichwege.
In einer Bürgerversammlung machten die Knielinger ihrem Unmut unlängst Luft (das „Wochenblatt“ berichtete): Darauf hat die Stadt mit diversen Maßnahmen – Barrieren, Sperrungen oder Neueinrichtung von Einbahnstraßen reagiert. Bei einem Vor-Ort-Termin am Schleichweg in der Wikingerstraße, der jetzt eine Barriere hat, zog Björn Weiße, Leiter des Ordnungs- und Bürgeramts kürzlich eine Bilanz der Maßnahmen: „Wir haben viele Hinweise bekommen. Daraufhin haben wir Maßnahmen ergriffen, die mittlerweile Wirkung entfalten.“
Bei einer ersten Kontrolle nach der Einrichtung habe man rund 900 Verstöße verzeichnet. Beim zweiten Mal seien es 300, beim dritten Mal noch 120 gewesen.
Bislang hat es keine Bußgelder gegeben, das ändert sich nun. Der OA-Chef geht davon aus, dass sich Pkw-Fahrer auf die neue Situation einstellen und Knielingen längerfristig entlastet wird. Allerdings verhehlte Weiße nicht: Naturgemäß zeigen neue Richtlinien eine Wechselwirkung. Denn die Barrieren oder Einbahnstraßenregelungen (wie in der Eggensteiner Straße) schaffen auch Beeinträchtigungen für Knielinger.
Dennoch: Erfreut über die Maßnahmen zeigte sich Ursula Hellmann, stellvertretende Vorsitzende des BV Knielingen: „Wir hatten zeitweise Land unter. Das hat sich nun geändert.“
Auch Claudia Wolf von der Initiative „Free Knielingen“ sieht die Eingriffe positiv: „Ich muss die Verwaltung loben. Wir haben eine deutliche Verbesserung dank der schnellen Umsetzung.“ Günter Crantz, Leiter der Abteilung Straßenverkehr, sprach von einem Dutzend Maßnahmen, weiterhin wird es zudem Kontrollen geben.
Eine Frage bleibt: Sind die Veränderungen temporär – heißt: lediglich bis zum geplanten Ende der Sanierung im Dezember 2019? Laut Weiße: ja. Danach werde wieder zurückgebaut, gegebenenfalls auch nachjustiert. Wahrscheinlich werden dann neue Diskussionen aufkommen, darüber, was beibehalten, modifiziert oder wieder zurückgebaut werden soll. voko
Autor:Jo Wagner |
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