Insekten beobachten und zählen
NABU Karlsruhe: Insektensommer startet am 31. Mai

Goldglänzender Rosenkäfer | Foto: NABU/Karin-Simone Hauth

Karlsruhe – Am 31. Mai geht der „Insektensommer“ in die erste Phase, informiert die NABU-Gruppe Karlsruhe. „Das lange Wochenende gleich zum Start bietet sich wunderbar an zum Mitzählen. Wir hoffen auf gutes Wetter zwischen 31. Mai und 9. Juni und freuen uns auf viele, die mitmachen“, sagt Artur Bossert vom NABU Karlsruhe. Bei der bundesweiten NABU-Aktion „Insektensommer“ geht es darum, Sechsbeiner zu beobachten und dabei die Natur vor der eigenen Haustür besser kennenzulernen.

Einfach dabei sein
Um dabei zu sein, braucht man lediglich eine Stunde Zeit, einen möglichst sonnigen, eher windstillen Tag und einen schönen Platz im Garten, auf dem Balkon, im Wald, auf der Wiese oder am Wasser. „Man konzentriert sich auf einen Umkreis von etwa zehn Metern und notiert, was um einen herum summt, brummt und krabbelt“, so Bossert. „Mit dem anschließenden Melden der Sichtungen trägt man dazu bei, dass Insektenfachleute besser verstehen, wie es den brummenden Hummeln, tänzelnden Schmetterlingen, prächtigen Käfern und farbintensiven Wanzen um uns herum geht.“ Beobachtungen trägt man einfach per Online-Formular auf www.insektensommer.de oder in der kostenlosen Web-App ein.

Dabei werden neben Art und Anzahl der entdeckten Insekten auch abgefragt, wo und wann beobachtet wurde. Im Jahr 2023 wechselten sich im Südwesten Acker-, Erd- und Steinhummel, Hainschwebfliege und Blaue Holzbiene unter den Top 3 in den beiden Zählzeiträumen im Juni und August ab. „Wir sind sehr gespannt, welches Bild sich im siebten Jahr zeigt.“

Einfach insektenfreundlicher gärtnern
Wer im Garten zählt, kann diesen auch gleich auf seinen Blüten- und Artenreichtum hin überprüfen. „Zeigen sich nur wenige Sechsbeiner, kann das ein kleines Alarmsignal sein. Am besten nutzt man den Befund direkt als Anstoß, den Garten insektenfreundlicher zu machen“, rät Bossert. Auf den Webseiten des NABU gibt es dafür viele praktische Tipps, die sich zum Teil einfach, schnell und günstig umsetzen lassen. „Das kann zum Beispiel eine ‚wilde‘ Ecke sein, ein Kräuterbeet oder ein Totholzhaufen.“

Einfach für alle etwas dabei
Beim Insektensommer kommen alle auf ihre Kosten – egal, ob man sich vorher schon mit Insekten beschäftigt hat oder das erste Mal genauer hinschaut, was brummt und flattert.
Für Einsteigerinnen und Einsteiger: Am Anfang kann man sich ganz auf eine Art konzentrieren. So gelingt der Einstieg in die vielfältige Welt mit etwa 33.000 heimischen Insektenarten leichter. Dazu dient die Entdeckungsfrage, die sich dieses Jahr unter dem Motto „Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt ne kleine Feuerwanze?“ um die rot-schwarze Feuerwanze dreht. Gut zu wissen: Wanzen sind keine Käfer, sondern bilden eine eigene Insektengruppe. Das auffällig rot-schwarze Muster der völlig harmlosen Wanzen ist eine Warntracht, die Fressfeinde abschreckt. Feuerwanzen fallen auch ins Auge, weil sie häufig in größeren Gruppen und fast überall zu finden sind.
Für Fortgeschrittene: Wer den Blick weiten möchte, kann die Zählhilfe nutzen, eine handliche Übersicht über acht der häufigsten Insekten. Damit lässt sich die Beobachtung einfach bildlich abgleichen und man kann für sich direkt notieren, wie viele Exemplare der jeweiligen Art gesichtet wurden. In Freifeldern ist Platz für weitere Arten, die man gesehen und bestimmt hat. Dabei hilft die Online-Bestimmungshilfe des NABU.
Für Profis: Mit dem eigenen Bestimmungsbuch oder der Online-Bestimmungshilfe für Insekten in der Hand auf eigene Faust zählen und die Beobachtungen frei notieren.

Extra-Tipp – Insektensommer für Familien:
„Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass Insekten faszinierend für alle Altersklassen sind, gerade auch für die Jüngsten. Und schließlich haben viele Forscherinnen und Forscher mal klein angefangen. Deshalb gibt es unter www.insektensommer.de Spannendes aus der Welt der Sechsbeiner, Ausmalbilder und weitere Angebote speziell für Kinder“, empfiehlt Bossert und schmunzelt: „Dabei wird eng mit der bekannten Biene Maja und deren Freundeskreis zusammengearbeitet.“

Über den NABU-Insektensommer: Der Insektensommer ist eine Gemeinschaftsaktion des NABU und seines bayerischen Partners Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) sowie ihres Partners naturgucker.de. Gezählt wird in zwei jeweils zehntägigen Zeiträumen im Juni (31.5.-9.6.) und August (2.-11.8.). Die Ergebnisse werden transparent und zeitnah auf www.NABU.de/insektensommer-ergebnisse veröffentlicht. Mehr: www.insektensommer.de

Autor:

Anita Beha, NABU Karlsruhe aus Karlsruhe

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