Karles Woche - "Wochenblatt" kommentiert
Sind das etwa "Montags-Modelle"?
Das Lob für die neue Karlsruher U-Strab ist groß und berechtigt. Trotzdem sollte die Begeisterung aber nicht den Blick auf das Detail trüben – und der hat es leider in sich. Ein Infrastrukturprojekt dieser Größe, bei dem durch die Buddelei zwölf Jahre lang die Stadt hat leiden müssen, darf sich nicht erlauben, dann die Schwächsten der Gesellschaft sprichwörtlich auf das Abstellgleis zu schieben.
Schon die Haltung des KVV zum Thema Fahrkartenverkauf und Abbau von Serviceleistungen ist höchst umstritten, die Fehleranfälligkeit bei den Aufzügen wächst sich allerdings zu einer ernsten Krise des Prestigeprojektes aus. Immer wieder fallen Aufzüge aus, sieht man verzweifelte Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen hilflos an den Gleisen stehen, fast chancenlos, wieder nach oben zu kommen!
Bereits am Eröffnungswochenende waren im Bereich Marktplatz die Lifte zeitweise defekt, was etwas lapidar mit „Kinderkrankheiten“ abgetan wurde. Jetzt aber, rund drei Wochen nach der Eröffnung, überschlagen sich die Meldungen auch aus fast allen anderen U-Strab-Haltestellen. Dazu kommen etliche Hinweise von ratlosen Bürgern, denn es fehlen deutlich sichtbare Beschilderungen und Hinweise zu Aufzügen und Rolltreppen in den einzelnen Stationen.
Barrierefreiheit ist ein hohes Gut! Die Einhaltung dieser Freiheit muss – zum Wohle der Allgemeinheit – zur Chefsache werden. Beauftragte Firma einbestellen und Fehler schnell beheben: So muss der KVV-Vorsatz für das neue Jahr lauten!
Autor:Jo Wagner |
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