Unfallzahlen im Blick
Verletzte im Straßenverkehr auf historischem Tiefstand
Unfallzahlen. Kurz zusammengefasst lautet die Verkehrsunfallbilanz des Landes 2021: ein Unfall alle zwei Minuten, ein Verletzter pro Viertelstunde, ein Toter jeden Tag. Nach dem deutlichen Rückgang bei den Unfallzahlen im Jahr 2020 blieb die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle auch im Jahr 2021 auf diesem niedrigen Niveau. Mit 273.875 polizeilich registrierten Verkehrsunfällen im Jahr 2021 (2020: 269.557) ist im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Anstieg um 1,6 Prozent festzustellen, informierte Minister Thomas Strobl.
#Während bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden eine Abnahme um 6,1 Prozent zu verzeichnen war, stieg die Zahl der Verkehrsunfälle mit Sachschaden um 2,6 Prozent. Bei knapp 90 Prozent der Verkehrsunfälle entstand lediglich Sachschaden. Die Anzahl der verletzten Personen ging um 5,5 Prozent auf 37.445 Verletzte (2020: 39.622) zurück. Am stärksten war der Rückgang bei den Schwerverletzten (elf Prozent). Die Zahl der Verkehrstoten auf den Straßen in Baden-Württemberg stieg im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Prozent auf 348 (2020: 330).
Blick auf ausgewählte Verkehrsarten
Im Jahr 2021 war jeder fünfte Verkehrstote mit dem Motorrad unterwegs.
Im Zusammenhang mit Lkw-Unfällen starben 83 Menschen und damit neun mehr als im Vorjahr. „Fast die Hälfte unserer Verkehrstoten verzeichnen wir weiterhin im Zusammenhang mit Motorrad- oder Lkw-Unfällen“, so Strobl.
Die Anzahl der Fahrradunfälle (-11,5 Prozent) und der verletzten Fahrradfahrer ging deutlich zurück (-12,0 Prozent). Die Zahl der 57 getöteten Radfahrer bewegt sich auf dem Vorjahresniveau (2021: 58). Jede zweite getötete Radfahrerin und Radfahrer war dabei mit einem Elektrofahrrad unterwegs (28 von 57).
Ein weiterer Bestandteil der Mobilitätswende sind die Elektrokleinstfahrzeuge – hauptsächlich E-Scooter. Mit 600 hat sich die Zahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Elektrokleinstfahrzeugen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.
Ursachen im Blick
Nach wie vor ist überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit die Hauptunfallursache für tödliche Verkehrsunfälle. 126 Menschen mussten im vergangenen Jahr ihr Leben lassen, weil Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs waren (2020: 131).
Die Gesamtzahl der Alkohol- und Drogenunfälle liegt in etwa auf dem Vorjahresniveau. Bei den ums Leben gekommenen Verkehrsteilnehmern gab es dagegen in diesem Bereich einen Anstieg: 31 Verkehrsteilnehmer kamen 2021 bei entsprechenden Unfällen ums Leben (2020: 17).
Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert die komplette Aufmerksamkeit. Das zeigt sich daran, dass 2021 bei 42 von insgesamt 329 tödlichen Verkehrsunfällen Ablenkung unfallursächlich war. Weiterhin hatten 45 der getöteten gurtpflichtigen Nutzer von Fahrzeugen den Sicherheitsgurt zum Unfallzeitpunkt nicht beziehungsweise nicht ordnungsgemäß angelegt.
Autor:Jo Wagner |
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