Vortrag zur zukünftigen Energieversorgung
"Welche Rolle kann der Wasserstoff spielen?“

Foto: Symbolfoto jwvein/pixabay.com

Karlsruhe. In Deutschland soll ein Kernnetz zur Versorgung mit Wasserstoff errichtet werden: Tausende Kilometer Leitungen sollen dazu – mit europäischer Anbindung – ab dem kommenden Jahr das Land durchziehen. Mit dem Kernnetz sollen deutschlandweit wesentliche Wasserstoff-Standorte angebunden werden, so das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: ob Verbrauchs- und Erzeugungsregionen, große Industriezentren, Speicher oder Kraftwerke. Zudem werden im Land verteilt immer mehr Elektrolyseure für grünen Wasserstoff geplant, das zeigen auch die Wasserstoffbilanzen der Energiekonzerne.

Treibstoff für eine klimaneutrale Industriegesellschaft

Großer Vorteil von Wasserstoff ist, dass er Treibstoff für eine klimaneutrale Industriegesellschaft ist, auch als Speicher für Ökostrom dienen kann. Klimafreundlich hergestellter Wasserstoff ermöglicht es, CO2-Emissionen besonders in Industrie und Verkehr zu verringern, wo Energieeffizienz und direkte Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien nicht ausreichen. Eine aktuelle Bedarfsanalyse des Landes Baden-Württemberg zeigt zudem, dass Wasserstoff im Land früher und in größerer Menge benötigt wird.

Wasserstoff wird früher und in größerer Menge benötigt

Am Montag, 4. Dezember, wird Dr. Paul Grunow, Geschäftsführer Trinity Solarbeteiligungen GmbH und früherer Gründer von u.a. Q-Cells und Photovoltaik-Institut Berlin, ab 18.15 Uhr beim Energienetzwerk fokus.energie e.V. einen Generator-Vortrag halten zum Thema „Dezentralisierung der zukünftigen Energieversorgung: Welche Rolle kann der Wasserstoff spielen?

Die Veranstaltung – eine Anmeldung (https://eveeno.com/157560659) ist nötig – findet in den Räumlichkeiten der "Sparkasse Karlsruhe" am Europaplatz statt. Nach dem kostenfreien Vortrag besteht die Gelegenheit zur Diskussion und zum Austausch.

Effizienterer Umgang mit Energie

Eine zukunftsfähige Ausgestaltung der Energieversorgung und ein effizienterer Umgang mit Energie ist unerlässlich: Wasserstoff und Brennstoffzellen haben ein großes Potenzial, die Abhängigkeit von fossilen Energie-Importen zu reduzieren, Energie bedarfsgerecht zu speichern und gleichzeitig Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Land zu sichern. Wasserstoff ist in der Lage, die globale Energiewende zu beschleunigen, so das Ergebnis einer aktuellen Studie von Forschern der Harvard Business School und der Universität Mannheim.

Der Power-to-Gas-Ansatz zielt auf kleine Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen in Gebäuden, die abwechselnd Brennstoffzellen und Elektrolyse betreiben. Während ihre Wärme genutzt wird, um vorhandene fossile Heizungen vor Ort zu ersetzen, kann der Strom entweder ins Netz eingespeist oder über die wärmegekoppelte Elektrolyse zum Ausgleich des Netzstroms am nächstgelegenen Netzknotenpunkt verbraucht werden.

Start-up-Pitches zum Thema

Im Rahmen dieser Veranstaltung werden auch die Start-ups "greenventory GmbH" und "retoflow GmbH" pitchen:
"greenventory" nutzt die Mittel der Digitalisierung, um mit vielen verschiedenen Energieprojekten die Energiewende zu fördern. Energieversorger, Netzbetreiber und Kommunen vertrauen auf ihre datengestützten Entscheidungshilfen für Energiesysteme und Kompetenzen im Bereich erneuerbare Energien. Mit einem digitalen Zwilling der Stadt oder des Versorgungsgebiets analysiert das Start-up Energiepotenziale und deckt Zukunftschancen auf, um dem Ziel der Klimaneutralität ein Stück näher zu kommen.

"retoflow" plant Energienetze effizient, nutzerfreundlich und sektorübergreifend. Die Integration unterschiedlicher Sektoren erlaubt dabei die gekoppelte Betrachtung von Energienetzen in einem Modell. Der zunehmenden Planungskomplexität durch Zunahme der Stakeholder, Kopplung der Sektoren und neue Regulatorien begegnet retoflow mit der Möglichkeit, einfach und übersichtlich viele verschiedene Netzausbauvarianten bewerten zu können, bei einer integrierten Betrachtung.

Zum Referenten

Dr. rer. nat. Paul Grunow (60), Studium der Physik in Berlin, wo er mit dem Thema Photovoltaik in Kontakt kam, das ihn nicht mehr losließ. Promotion mit 30 in Berlin zum Thema „Untersuchung der Ladungsträgerdynamik in Silizium und Siliziumsolarzellen mit photoinduzierter Laserstrahlablenkung“, danach Postdoc-Studien am COPPE in Rio de Janeiro. Dr. Grunow hat unter anderem Solon und Q-Cells mit aufgebaut, ist Gründer des Photovoltaik-Instituts in Berlin, einem weltweit führenden technischen Berater, Risikomanager und Qualitätssicherungsanbieter für PV-Kraftwerke und -anlagen, und Geschäftsführer der Trinity Solarbeteiligungen.

Anmeldung zum kostenfreien Vortrag (begrenzte Teilnehmerzahl):

https://eveeno.com/157560659

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