Nach dem Erdaushub folgt nun Granitschotter
Zukunft des Karlsruher Marktplatzes nimmt Gestalt an

Foto: Roland Fränkle
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Karlsruhe. Ein erstes gewaltiges Stück Erdaushub liegt bereits hinter den Arbeitern, die seit Anfang April dem Marktplatz sein künftiges Aussehen geben: Rund um die Pyramide wurde auf einer Fläche von etwa 3.000 Quadratmetern der vor zwei Jahren provisorisch eingebaute Asphalt entfernt und die gesamte Fläche auf eine Tiefe von knapp 90 Zentimetern ausgehoben. Nun füllt sich das große und tiefe Loch bereits wieder. Derzeit wird die Frostschutzschicht für den künftigen Oberflächenbelag aus Naturstein mit einer Stärke von etwa 20 Zentimetern eingebaut. Anschließend werden die Gräben für die Leitungen zur Versorgung mit Wasser und Elektrizität sowie die Abwasserrohre ausgehoben. Dieses Vorgehen fixiert die Leitungen und schützt sie zugleich vor den im weiteren Verlauf der Bauarbeiten darüber fahrenden Baufahrzeugen. Sind erst einmal die Leitungen eingebaut, wird die Schicht aus Granitschotter nochmals verstärkt.

Auf die Schotterschicht kommt es später nämlich an. Sie muss dauerhaft standfest sein und eine hohe Tragfestigkeit besitzen, damit die Natursteinplatten den Belastungen widerstehen, denen sie bei der Nutzung des Marktplatzes ausgesetzt sein werden. Wenn die Tragschicht aus Granitschotter eingebaut ist, wird sie deshalb auch sogenannten "Lastplattendruckversuchen" unterzogen, die Standfestigkeit und Tragfähigkeit nachweisen. Ausgespart vom Einbau des Schotters wird eine Fläche von sechs auf drei Metern an der Nordost-Ecke Marktplatz: Hier wird die Technikkammer für die Wasserspiele eingebaut – ein Betonfertigteil-Element mit einer Höhe von etwas mehr als drei Metern, das komplett im Erdreich "versenkt" wird.

Fundamente der Konkordienkirche freigelegt

Außer der Technikkammer verbirgt sich aber auch noch etwas anderes unter Schotter und später den Natursteinplatten: Die Fundamente der Konkordienkirche, die nördlich und östlich der Pyramide noch erhalten sind und erstmals bei den Arbeiten an der künftigen unterirdischen Haltestelle Marktplatz freigelegt und dann gesichert wurden, sind unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes und in enger Abstimmung mit einem Sachverständigen sowie der zuständigen Stelle beim Regierungspräsidium Karlsruhe kleinteilig freigelegt, umfassend dokumentiert, vermessen und sogar mithilfe einer Drohne fotografiert worden. Die Steinfundamente werden gegen den Granitschotter geschützt. Die Form der 1722 eingeweihten und 1807 für die damals notwendige Erweiterung des Marktplatzes abgerissenen Konkordienkirche wird durch entsprechende Bearbeitung des Marktplatzpflasters nach dem Ende der Bauarbeiten zu erkennen sein. (pia)

Der derzeit laufende Bauabschnitt ist etwa im Oktober dieses Jahres abgeschlossen, die Fertigstellung der gesamten Marktplatzfläche von etwa 7.000 Quadratmetern – das entspricht der Fläche eines Fußballplatzes – ist für Ende 2020 vorgesehen.

Autor:

Jo Wagner

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