Karlsruhe rüstet "blitzer-technisch" auf
Zweiter "Enforcement-Trailer" im Einsatz
Karlsruhe. Die Stadt Karlsruhe betreibt im Stadtgebiet mehrere stationäre Geschwindigkeitsmessanlagen. Zudem messen Mitarbeiter des Ordnungs- und Bürgeramts (OA) regelmäßig mobil, aus diversen Messfahrzeugen heraus. Seit einigen Jahren (das "Wochenblatt" berichtete) ist zusätzlich auch ein "Blitzer-Anhänger" im Einsatz. „Er kommt insbesondere dort zum Einsatz, wo eine lückenlose Überwachung am Tag und in der Nacht aufgrund der jeweiligen Verkehrs- oder Beschwerdelagen notwendig ist, die Anforderungen an eine stationäre Anlage aber nicht gegeben oder die Örtlichkeiten dafür ungeeignet sind,“ so der für die öffentliche Sicherheit und Ordnung in Karlsruhe zuständige Bürgermeister Albert Käuflein.
120 bis 150.000 Euro kostet das Gerät
Bislang hat die Stadt Karlsruhe diese Messanhänger nur gemietet, vor allem um deren Einsatztauglichkeit zu testen. Da sich der Einsatz nach Angaben der Stadt bewährt habe, hat sich das Ordnungsamt der Stadt Karlsruhe jetzt zum Kauf des Gerätes entschieden. Keine günstige Sache, denn rund 120 bis 150.000 Euro kostet solch ein "Enforcement-Trailer". Beim Blick auf die Summe der "Einnahmen durch Blitzer" scheint es offenbar eine rentable Sache zu sein.
Das Gerät, sieht in der Tat aus wie ein Anhänger am Straßenrand, erfasst die vorbeifahrenden Fahrzeuge mittels LIDAR-Laser-Technik - hat bei "freier Sicht" ohne Störungen einen Messbereich bis zu 75 Meter.
Bid zum Jahresende soll nun ein zweiter "Blitzer-Anhänger" angemietet werden. Begründet wird dies durch "diverse und vielfache Beschwerden aus der Bevölkerung". „Wir wollen durch den Einsatz dieser teilstationären Überwachung insbesondere Geschwindigkeitsmessungen zu Zeiten ermöglichen, in denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung nicht im Dienst sind“, so der Bürgermeister. So misst das Ordnungsamt vermehrt auch die Geschwindigkeit dort, wo es Hinweise von Anwohnern gibt.
Allerdings ist Tempo 30 nachts eine zweischneidige Sache, denn die wenigstens fahren diese Geschwindigkeit mit niedrigen Drehzahlen des Motors, so dass es unter Umständen lauter ist als bei 50 km/h im vierten Gang. Nach offizieller Erklärung der Stadt Karlsruhe werden aber auch Messstandorte an Straßen ausgewählt, welche aufgrund der hohen Verkehrsbelastung immer wieder Unfallhäufungen aufzeigen.
Keine Angaben machte die Stadt zum Thema Messfehler der bisher eingesetzten Geräte. Wenn die zulässigen Messfehlergrenzen überschritten werden, erlischt nämlich die für den Betrieb notwendige Eichung - und alle mit dem Gerät ermittelten Messwerte können für Bußgeldverfahren nicht verwertet werden.
Infos zum Ordnungsamt, https://web1.karlsruhe.de/service/Buergerdienste/organisation.php?id=6027791
Autor:Jo Wagner |
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