Great Manchester Run
30.000 laufen in Manchester: Roadrunners ganz vorne mit dabei

Hinten, von links nach rechts: Ulrike Müller-Benouaret, Joachim Schlaier, Dominique Schahl, Georgios Filippidis, Bachir Benouaret, Jonas Bender, Florian Walz
Vorne, von links nach rechts: Patrick Brucker, Natalie Wangler, Felix Müller, Daniel Zahn, Meike Freudenreich, Bärbel Brucker, Jonas Müller | Foto: Roadrunners Südbaden
  • Hinten, von links nach rechts: Ulrike Müller-Benouaret, Joachim Schlaier, Dominique Schahl, Georgios Filippidis, Bachir Benouaret, Jonas Bender, Florian Walz
    Vorne, von links nach rechts: Patrick Brucker, Natalie Wangler, Felix Müller, Daniel Zahn, Meike Freudenreich, Bärbel Brucker, Jonas Müller
  • Foto: Roadrunners Südbaden
  • hochgeladen von Patrick Brucker

Gleich 14 Blaue gingen beim Great Manchester Run 2019 an den Start. Bachir Benouaret lief historisch schnell, Meike Freudenreich wurde Zweite. Der 19. Mai war ein Tag der Bestzeiten und Top-Platzierungen.

231 Tage nach dem Start einiger Roadrunners beim Great Scottish Run in Glasgow, gingen am Sonntag, den 19. Mai bei angenehmen Temperaturen, aber etwas Wind 14 Roadrunners Südbaden bei einem weiteren Lauf der größten Laufserie Großbritanniens, der Great-Run-Serie, an den Start. In den vergangenen 16 Jahren konnten sich mit Mo Farah, Kenenisa Bekele, Tirunesh Dibaba und vielen weiteren Weltklasseläufern die Besten der Besten in die Siegerlisten des Great Manchester Runs eintragen. Der ehemalige Marathon-Weltrekordler Haile Gebrselassie gewann das Rennen gar fünfmal. Gerade über die 10-Kilometer-Distanz wurde auch am 19. Mai 2019 ein Rennen auf absolutem Weltklasse-Niveau erwartet. Jedoch sollte es auch beim Halbmarathon rund gehen.

Von der Portland Street aus zu den Fußballstadien Manchesters

Mit Bachir Benouaret und Jonas Müller gingen die beiden schnellsten Halbmarathonläufer des Teams um 9:00 Uhr auf der Portland Street an den Start des 21,1 Kilometer langen Rennens. Ihr Ziel? Eine absolute Top-Platzierung zu erreichen. Mit ihnen und tausenden weiteren Läufern standen auch Florian Walz, Daniel Zahn, Jonas Bender, Joachim Schlaier und Dominique Schahl sowie Meike Freudenreich und Ulrike Müller-Benouaret am Halbmarathon-Start. Der Startschuss fiel und die Spitze des Feldes schoss unter dem Applaus der Zuschauer die Portland Street hinab. Besonders Bachir Benouaret startete mutig und setzte sich auf dem Weg zum Etihad Stadium, der Heimat des englischen Fußball-Meisters Manchester City, auf den vierten Rang. Als dies nach rund einem Drittel der Renndistanz erreicht wurde, hatten sich die Top 20 bereits recht weit auseinandergezogen. Jonas Müller lag zu diesem Zeitpunkt auf Platz acht, Florian Walz eine knappe halbe Minute dahinter auf Platz elf. Etwas dahinter liefen Jonas Bender und Meike Freudenreich, aber auch Ulrike Müller-Benouaret einer deutlichen Bestzeit entgegen.

Bachir Benouaret, Jonas Müller und Florian Walz erreichen Top-Platzierungen

Auf den folgenden neun Kilometern, die vom einen Stadion zum anderen führten, reduzierte die Mehrheit der Läufer aufgrund des Gegenwindes das Tempo minimal, schließlich galt es nach Erreichen des Theaters der Träume, wie das Stadion von Manchester United, das Old Trafford, genannt wird, weitere fünf Kilometer zu absolvieren. Einen hervorragenden Schlussabschnitt lief besonders Meike Freudenreich, die Teamkollege Jonas Bender, der etwas enteilt war, sogar noch ein- und überholte. Am schnellsten lief alles in allem jedoch wie erwartet Bachir Benouaret. Der Algerier unterbot seine Bestzeit um ganze 70 Sekunden und finishte so bereits nach sehr schnellen 1:13:32 Stunden. Diese Zeit, die 2018 noch zum Sieg gereicht hätte, bedeutete an diesem Tag den hervorragenden vierten Gesamtplatz. Mit all seiner Erfahrung lief Jonas Müller gut zwei Minuten später nach 1:15:55 Stunden auf der Great Bridgewater Street als Gesamtsiebter ins Ziel und erreichte so die angepeilte Zeit von unter 1:16 Stunden. Ebenfalls noch mit einer Top-Platzierung kam Florian Walz nach 1:17:47 Stunden ins Ziel. Zwar verpasste er seine Bestzeit, die er im April in Hamburg aufgestellt hatte, ähnlich knapp wie eine Top-10-Platzierung, jedoch konnte er sich auch über Platz zwölf sehr freuen.

Meike Freudenreich feiert in Manchester ihren größten Erfolg

Mit Ablauf der ersten 80 Rennminuten und dem Zieleinlauf von Daniel Zahn, der nach seiner Marathonbestzeit in Paris eine Bestzeit über die halbe Distanz in 1:20:46 Stunden trotz Platz 17 um eine gute Minute verpasste, war die Zeit von Meike Freudenreich und Jonas Bender gekommen. 46 Sekunden nach Siegerin Georgie Fenn überquerte Freudenreich unter dem Jubel ihrer Teamkollegen als zweite Frau die Ziellinie. In 1:22:02 Stunden verbesserte sie ihre Bestzeit, die sie noch vor dem Wechsel ins blaue Trikot gelaufen war, um über viereinhalb Minuten. Nach 1:22:53 Stunden hatte es auch Jonas Bender, dessen alte Bestzeit nur eine Sekunde schneller als Freundenreichs gewesen war, geschafft. In der Altersklasse der U20-Athleten kam der 18-jährige Offenburger auf Platz zwei. Dahinter lief Joachim Schlaier ein sehr konstantes Rennen, das er nach 1:31:47 Stunden finishte. Franzose Dominique Schahl kam nach 1:33:07 Stunden ins Ziel und zeigte lange Zeit seine Klasse, musste auf den letzen Kilometern seiner am Ende doch etwas zu offensiven Taktik etwas Tribut zollen. Während Schahl seine Bestzeit verpasste, pulverisierte Müller-Benouaret diese. Sie finishte nach 2:17:56 Stunden und verbesserte sich auf den Straßen Manchesters bei ihrem dritten Halbmarathon somit deutlich.

Natalie Wangler startet mit den Besten der Besten

Exakt vier Stunden nach dem Halbmarathon-Start gingen Patrick Brucker, Georgios Filippidis und Bärbel Brucker gemeinsam mit Stanley Biwott, Sieger des New York City Marathons 2016, und weiteren Weltklasse-Läufern an den Start. 15 Minuten zuvor wurde jedoch noch ein Feld aus rund 30 Elite-Läuferinnen, dem auch die amtierende Crosslauf-Weltmeisterin Helen Obiri und die ehemalige Marathon-Weltmeisterin Edna Kiplagat aus Kenia angehörten, auf die Strecke geschickt. Mitten zwischen Obiri, Kiplagat & Co. befand sich mit Natalie Wangler auch eine Läuferin im blauen Roadrunners-Südbaden-Trikot. Acht Tage nach ihrem hochverdienten 10-Kilometer-Sieg in Streckenrekord-Zeit beim Dämmer-Marathon Mannheim ging sie auch in Manchester forsch, aber kontrolliert an. Auf dem schnellen Kurs durch die britische Metropole ließen Magenprobleme allerdings alle Träume nach einer noch stärkeren Leistung platzen. Trotz mehreren Stehpausen gab sie nicht auf. Am Ende kam sie in für sie langsamen 39:35 Minuten ins Ziel, hatte jedoch gezeigt, dass sie sich auch stärksten Magenkrämpfen nicht geschlagen geben würde. Etwas besser lief es derweil bei Patrick Brucker, der nach 36:12 Minuten eine erneute Bestzeit von Seitenstechen geplagt zwar verfehlte, jedoch dennoch unter Beweis stellte, dass er sich aktuell in einer starken Form befindet. Auf zwei enttäuschte Gesichter folgten glücklichere. Filippidis finishte nach 43:50 Minuten und unterbot seine erst in Mannheim aufgestellte Bestzeit somit erneut. Gleichzeitig lief er erstmals unter 44 Minuten. Auch Bärbel Brucker wusste zu überzeugen und finishte nach 55:42 Minuten deutlich vor Ablauf ihrer Bestzeit. Das alles in allem doch sehr starke Teamergebnis rundete Felix Müller, Bruder von Jonas Müller, ab, der über 2,5 Kilometer eine starke Leistung zeigte und seine Ambitionen auf eine neue 5-Kilometer-Bestzeit im Herbst unterstrich.

Sale Water Parkrun als gemeinsames Einlaufen

Bereits am Vortag des großen Rennens gingen einige Roadrunners beim Sale Water Parkrun an den Start, wo Woche für Woche rund 400 Läufer über fünf Kilometer starten. Überraschenderweise beendete Natalie Wangler das Rennen, das für sie eigentlich nur ein lockeres Einlaufen war, begleitet von Daniel Zahn und Jonas Müller als zweitschnellste Frau. Somit siegte sie bei sechs von neun Parkrun-Starts. Dreimal wurde sie Zweite. Das große Highlight folgte für alle jedoch am Sonntag, auch wenn dieser für Natalie unglücklich verlief.

Wann der nächste Great-Run-Start folgt, ist ungewiss. Der Start beim Great Manchester Run 2019 war aber auf keinen Fall der letzte. Zu begeistert waren die gestarteten Roadrunners.

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Autor:

Patrick Brucker aus Karlsruhe

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