Ein begleitender Arzt im Interview
Ärzte für Karlsruher Herzsportgruppen gesucht
Karlsruhe. Dr. Michael Wix ist 68 Jahre alt, war während seiner aktiven Berufslaufbahn Radiologe in Karlsruhe und begleitet nun – im Ruhestand – eine Herzsportgruppe beim SSC Karlsruhe. Er habe im Verein trainiert und sei dann einfach mal angesprochen worden, ob er nicht Lust und Zeit habe, die medizinische Betreuung einer Herzsportgruppe zu übernehmen – und hat sich dafür entschieden. „Meine Herzsportgruppe trifft sich jeden Montag von 8.45 bis 9.45 Uhr in der Kita am Sportpark 14. Sie ist in der Regel gut besucht mit einer durchschnittlichen Teilnehmerzahl von etwa 15 Personen“, sagt der Arzt.
Im Gespräch
???: Herr Dr. Wix, warum muss beim Herzsport ein Arzt anwesend sein?
Dr. Michael Wix: „Nach jetziger Rechtslage darf der Herzsport nur in Zusammenarbeit mit einem Arzt stattfinden.“
???: Was muss ein Arzt können, um eine Herzsportgruppe begleiten zu dürfen?
Dr. Michael Wix: „Er muss Bescheid wissen über Erstmaßnahmen bei Notfällen, besonders kardiologischen Notfällen. So muss man beispielsweise einen Defibrillator einsetzen können und gegebenenfalls eine Herzdruckmassage ausführen. Das muss man können, ist aber nicht die Regel. In erster Linie behandelt man klassischen Sportverletzungen, Zerrungen, Prellungen, auch die oberflächliche Wundversorgung kann mal wichtig sein.“
???: Was sind seine Aufgaben während der Sportstunde, was sollte er unterlassen?
Dr. Michael Wix: „Eben das, der Alltag bei Sportkursen: Mal eine Prellung, mal ein Krampf oder eine Schürfwunde. Der Arzt überwacht zudem das gemeinsame Pulsmessen und hat ein Auge darauf, dass sich niemand übernimmt. Das geht ganz gut, wenn man die Teilnehmer erst einmal ein bisschen besser kennt. Wichtig ist jedoch: Die medizinische Behandlung erfolgt durch den Hausarzt oder den Kardiologen. Die Teilnehmerwerden daher gebeten, sich bei konkreten medizinischen Fragen an den behandelnden Arzt zu wenden.“
???: Es werden ja dringend Mediziner gesucht, die Herzsportgruppen begleiten - wie würden Sie einen Kollegen davon überzeugen, sich in diesem Bereich zu engagieren? Was würden Sie sagen?
Dr. Michael Wix: „lch würde darauf hinweisen, wie notwendig und sinnvoll der Herzsport ist, insbesondere um einem erneuten lnfarkt vorzubeugen und um die Teilnehmer zu sensibilisieren, auch außerhalb der Herzsportgruppe Sport zu treiben, natürlich in Absprache mit dem Hausarzt.“
???: Was gibt Ihnen ganz persönlich das Engagement im Herzsport?
Dr. Michael Wix: „Man hat die Möglichkeit, an einer sinnvollen Sache mitzuwirken und kann auch selbst an den Übungen teilzunehmen.“
Die Karlsruher Vereinsinitiative Gesundheitssport - INI - suchtdringend nach Ärzten, die sich im Herzsport engagieren. Mediziner, die sich eine Tätigkeit im Herzsport vorstellen können oder sich unverbindlich informieren möchten, dürfen sich jederzeit unter info@gesundheitssport-karlsruhe.demelden.
Autor:Pressebüro Heike Schwitalla aus Karlsruhe |
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