Karlsruher überzeugen beim Sieg über Nürnberg
"Das war die richtige Antwort", so KSC-Trainer Eichner

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Karlsruhe. Zwar hatte der KSC erneut leichte Anlaufprobleme - Ausdruck fand das im 0 zu 1, bei dem der Nürnberger Geiss in der 29. Minute KSC-Keeper Gersbeck mit einem listigen Freitstoßtrick aus gut 30 Meter ein Schnäppchen schlug - und zum 0 zu 1 die Kugel versenkte. Gersbeck spekulierte dabei auf einen langen Freistoß, orientierte sich ins lange Eck, doch Geiss zirkelte die Kugel direkt in die Maschen! KSC-Trainer Christian Eichner hatte zunächst folgende Elf aufgestellt: Gersbeck / Thiede, Kobald, O’Shaughnessy, Heise / Breithaupt, Wanitzek, Gondorf, Goller / Choi und Hofmann - dazu kamen kurz vor Schluss noch Kaufmann für Goller, Schleusener für Choi, Batmaz für Hofmann und Jakob für Heise.

KSC wieder im Fluss
Doch der KSC schüttelte sich, kam schnell und überzeugend zurück! Latte Wanitzek, und dann war auch auf Hofmann wieder Verlass, denn der Torjäger netzte zum 1 zu 1 in der 39. Minute ein: Abpraller & Kugel versenkt! Psycholgisch wertvoll, denn der KSC ging mit Aufwind in die Kabine - und Coach Christian Eichner fand wohl die richtige Ansprache, damit sein Team diesen Schwung gleich richtig mitnehmen kann. Der KSC zeigte sich präsent, war eng dran, bissig, die so genannten "zweiten Bälle" gingen an die Blau-Weißen, das Umschaltspiel lief flüssig, die Fehlerquote wurde erkennbar gesenkt - und die Chancen dann auch verwertet!

Lohn des engagierten Einsatzes: das 2 und das 3 zu 1! "Wir hatten uns vorgenommen, das ärgerliche Spiel gegen Sandhausen abzuhaken", so Hofmann, "kamen aber leider erst in Rückstand, aber haben uns heute belohnt für den Aufwand" Auch Hofmann fand sein Team ingesamt griffiger heute: "Wir waren dann auch gleich nach der Halbzeit wieder da, das war wichtig."

Zum Spiel: KSC dreht das Ding

Innerhalb von nur vier Minuten - Goller nach einem Eckball (55.) und Hofmann (59.) mit einem wahren Kracher aus der Drehung unter die Latte, bei der Nürnbergs Keeper kaum die Hände hoch bekam - hat der KSC das Ding gedreht. Die Führung brachte Schwung, brachte Euphorie - und auch den Glauben an die eigene Stärke zurück. Das war auf dem Platz und bei den Fans spürbar. Der KSC spielte "sein" Spiel, wenn es auch noch brenzlige Momente in der Abwehr gab, doch in der letzten Spielminute wurde Schleusener gelegt - und Wanitzek markierte (Schiri schaute sich die Szene mit dem VAR noch an) per Elfer das 4 zu 1.

Erfreulich waren auch die Zuschauer, die es fast zu einem "ausverkauften" Stadion machten, denn auch nach dem Rückstand war die Anfeuerung "eine Hilfe", so Hofmann. Gegen Bremen war es ansprechend, gegen Sandhausen weniger, doch heute lief es beim KSC wieder! "Wir haben verdient das Spiel gedreht", so Goller: "Haben von Anfang an Druck gemacht, waren agressiv im Zweikampf." Etwas, was auch die Zuschauer honorierten - und was auch die Spieler auf dem Platz mitbekommen haben "Das freut einen, das motiviert – und hoffentlich sind bald wieder mehr zugelassen", so Goller.

Nürnberg kommt nicht zurück
"Kleinigkeiten gaben den Ausschlag", so FCN-Trainer Robert Klauß: "Da hatten wir in der Halbzeit die Szenen angesprochen, aber das hat nicht geklappt - mit dem schnellen Gegentor, wo wir nicht gut verteidigt haben. Danach haben wir etws kopflos agiert, sind nicht ins Spiel gekommen. Wir hatten ja die Möglichkeiten, aber die müssen wir auch nutzen in diesen engen Spielen." Doch nach dem 3 zu 1 dauerte es länger, bis Nürnberg wieder gefährlich (77.) agierte.

Zustimmung bei Eichner, der auch "ein anständiges Zweitligaspiel von beiden Teams gesehen" hat, dazu mit vielen Eckbällen (12 zu 7), was auch ein Indiz für den KSC-Trainer war. Es sei nicht leicht gewesen, gerade mit Blick auf die "beiden nicht besonderen Ergebnisse der vergangenen Woche." Zudem habe der KSC auch das 0 zu 1 wieder zu leicht hergegeben. "Die Mannschaft wollte aber danach, blieb weiter dran. Aber wir müssen diese extrem einfachen Fehler abstellen." Und er meinte auch die Szene in der 49. Minute, als plötzlich nach einem Fehler Schäffler vor Gersbeck auftaucht, der aber glänzend pariert! "Wir geben dem Gegner fast aus dem Nichts eine Chance – auch in der zweiten Halbzeit. Das müssen wir abstellen, müssen sauber verteidigen", so die deutliche Ansage des KSC-Trainers, der betonte, dass sein Team dran geblieben sei, "Kraft aus dem 2 zu 1 gezogen" habe, und die Chancen "dann brutal genutzt – und das Spiel in die richtige Bahn gebracht" habe.

Allerdings sieht Eichner nicht unbedingt eine Steigerung seines Teams in der 2. Halbzeit, er habe daher in der Kabinenansprache auch keinen "Trigger finden müssen": "Es war eine gute Mannschaftsleistung, ein gutes 2. Ligaspiel, und wir haben im richtigen Moment die Tore gemacht." Unterm Strich hat der KSC gegen Nürnberg gezeigt, was es für ein erfolgreiches Spiel braucht. Das muss aber auch in anderen Momenten abgerufen werden, auch denn der Gegner nicht das Spiel machen will, sondern vielleicht eher das Spiel zerstört. „Das war die richtige Antwort auf das Spiel am Dienstag", so die Ansage von Eichner.

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Jo Wagner

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