Olympioniken berichten über die Zeit nach Tokio / Ehrung durch Stadt Karlsruhe
Die Leere nach dem großen Ziel
Karlsruhe. Ehre, wem Ehre gebührt: Beim 23. "Karlsruher Sportgespräch" im Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) stand kürzlich der
Rückblick der Sportler auf Olympia im Fokus. Zudem wurde Giulia Goerigk zur Eliteschülerin des Sports gekürt.
Bürgermeister Martin Lenz freute sich auf die „frischen Eindrücke“ aus Tokio: „Ich gratuliere ganz herzlich zu der fantastischen Teilnahme bei den Olympischen Spiele“, sagte der Sport-Dezernent. Man freue sich über jede Medaille, aber das sei nicht das
Wesentliche.
Die Karlsruher glänzten auch durch ihre sportlichen Aktivitäten auch im Breitensport. Vertreten bei der von Teo Jägersberg vom "SWR" moderierten Talkrunde waren Sabine Kusterer (KSV Durlach) und Saeid Fazloula (Rheinbrüder). Sophie Koch und Sarah Brüßler (beide Rheinbrüder) waren verhindert.
Gewichtheberin Kusterer erinnerte sich an die heftige Aufgabe, innerhalb von einem Monat acht Kilogramm abzunehmen. „Es war es wert, aber ich kann nicht sagen, dass es mir heute wieder gut geht“, so die Zehnplatzierte überraschend ehrlich.
Auch Saeid Fazloula, der für das "Refugee Olympic Team" als Kanute antrat und das Viertelfinale erreichte, wurde emotional. Jetzt, nach dem großen Ziel Olympia-Teilnahme, spüre er eine große Leere. Rheinbrüder-Coach und Olympiasieger Detlef Hofmann ordnete dies so ein: „Der ganze Druck kommt raus, nachdem man als Sportler so viel investiert hat“. Zudem sei die Situation wegen Corona schwierig gewesen.
Etliche Anekdoten hatten die beiden Olympioniken parat - unter anderem war Fazloula gestrandet in Doha ohne Boot - und waren sich letztlich einig, dass sich die Mühen gelohnt haben.
Nächstes Ziel: Paris 2024
Im Fokus stand auch Giulia Goerigk als Eliteschülerin des Jahres am OHG. Die "Sparkasse Karlsruhe" würdigte die Ehrung mit einem Scheck über 7.000 Euro für die Schule. Rektor Andreas Ramin bezeichnete die Schwimmerin (SRGK) als „intelligente, offene und leistungsstarke Person“. Die deutsche Meisterin von 2019 (400m Lagen), die sich auf das Abi vorbereitet, bedankte sich bei Eltern, Schule und Verein. Am OHG erhält sie als Leistungssportlerin ein Jahr länger Zeit, um die Oberstufe zu absolvieren, um mehr Zeit fürs Training zu haben. Die Bühlertälerin berichtete unter anderem von der „großen Ungewissheit“ in der Corona-Hochphase und der Möglichkeit am Olympia-Stützpunkt in Heidelberg trainieren zu können. (voko)
Autor:Jo Wagner |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.