1 zu 0-Sieg / Eindrücke aus München / Bilder
Karlsruher SC gewinnt im Pokal bei 1860 München
KSC. Der KSC möchte eine Runde weiterkommen. Mit einem Sieg bei 1860 München kann der Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals geschafft werden. Das wäre seit vielen Jahren wieder mal ein großer Pokal-Schritt für die Blau-Weißen (heute in badischen Farben). Mit gedämpftem Optimismus könnte man die Vorbereitung bei den Karlsruhern betrachten. "Der Pokal ist ein großartiger Wettbewerb“, so KSC-Trainer Christian Eichner auf der Pressekonferenz vor der Reise nach München.
Die "Löwen" zeigen sich auch optimistisch, kokettieren ein wenig auch damit, dass die "großen Bayern" nicht mehr im Wettbewerb sind. "Wir sind die Nummer 1 in München - im Pokal", betonte 1860-Trainer Michael Köllner mit einem deutlichen Augenzwinkern. Für die Vereine ist es zudem eine lukrative Sache, denn 1,24 Millionen Euro fließen beim Einzug ins Viertelfinale! Geld, das auch der KSC in dieser Zeit gut gebrauchen könnte.
Kein Wunder, dass die "60er" betonen, dass der KSC klarer Favorit sei. "Wir müssen da über uns hinauswachsen, brauchen ein bockstarkes Spiel", so Köllner. Zweitligist KSC hat jedoch das Ziel, beim Drittligisten "weiterhin unsere Kugel in den Topf zu legen“, wie es KSC-Trainer Eichner ausdrückte: "Es ist zudem ein Alles-oder-Nichts-Spiel!" Nach dem Punkterfolg in Darmstadt steht nur wenig Zeit für die Vorbereitung zur Verfügung - und auch Batzmaz, Bormuth, Choi, Jung und Löhr sind noch auf der Verletztenliste!
Einstimmung auf das Spiel
Eine szenische Einstimmung auf das Spiel gab es im Vorfeld beim KSC für seine Fans durch eine Live-Übertragung aus dem "Stadion an der Schleißheimer Straße", der kultigen Fankneipe (in Maxvorstadt) des Karlsruhers Holger "Holle" Britzius, aus der KSC-Stadionsprecher Martin Wacker mit Schalten ins Teamumfeld aktuelle Infos lieferte. Monitore an den Wänden, Fanschals, Trikots, Fußballartikel, Bilder, Stadionsitze: In dieser Kneipe atmet alles Fußball!
Zum Spiel
Der KSC-Trainer lässt Gersbeck / Thiede, O'Shaughnessy, Kobald, Heise / Breithaupt, Wanitzek, Gondorf / Cueto, Hofmann, Schleusener auflaufen. Es hat was, ein Spiel im Grünwalderstadion zu erleben - trotz Kälte! Es ist ein Eintauchen in echten Fußball - sonst nichts! Alte Anzeigentafel, die keinen Schnickschnack bietet, im Nachbarhaus schauen Menschen raus, blicken direkt ins Stadion, Bier (natürlich ein "Helles") und Bratwurst sind ohne Firlefanz hier, man tauscht sich aus, egal, von welchem Team die Leute vor oder hinter einem in der Schlange sind. Das gehört zum Spiel. Immer ein Erlebnis im alten und klassischen Stadion, das schon über 100 Jahre auf dem Buckel hat! Maximal dürften 15.000 Zuschauer rein, obwohl als Rekord 58.000 in der Bilanz stehen. Ok, das ist schon ein paar Jahre her ... und heute sind außer Presse, Offiziellen und Verantwortlichen keine Zuschauer dabei - mit Ausnahme jener Zuschauer, die eben aus ihren Wohnungsfenstern ins Stadion schauen!
Schiri ist Martin Petersen, der kommt aus der Landeshauptstadt - also aus jener Stadt in der MItte zwischen München und Karlsruhe.
Die ersten Minuten sind eher etwas zäh: Der KSC hat optisch mehr vom Spiel, doch die Löwen stehen gut, stehen eng, lassen den KSC nicht zum Spiel kommen. Das merkt man, aber die Löwen kommen gefährlich vor die Hütte von Gersbeck. Der muss gut aufpassen und parieren! "Phasenweise sehr gutes Pressing" heißt es im Löwenticker! Das stimmt, und das stört den KSC! 1860 im klassischen Heimtrikot - und sie versuchen ihr Spiel zu machen! Falls es übrigens mal eine strittige Situation gibt, ab dieser Spielrunde gibt's im Pokal den VAR - erstmals im Grünwalder Stadion!
Der KSC kommt ab der 20. Minute etwas besser ins Spiel, doch die Löwen bleiben gefährlich. Kein Klassenunterschied erkennbar! Ihr Vorteil: Der KSC kommt nicht ins Spiel, das macht es den 1860ern durchaus leicht, das Spiel der Karlsruher zu kontrollieren! Da ist noch mächtig Luft nach oben für den KSC. Wir sind gespannt, ob Trainer Eichner in der Kabine jetzt die richtigen Worte findet!
Halbzeit - Ansage im Stil der manuellen Anzeigetafel: 1860: 0 Gäste: 0
Anpfiff zur zweiten Halbzeit
Keine Änderung beim KSC, doch die Karlsruher gehen gleich drauf, deutlich früher als in den eher müden ersten 45 Minuten! Der KSC gibt die Richtung vor - und die Löwen lassen sich reindrücken!
51. Die Kugel ist drin: Cueto trifft - aber Abseits! Der VAR hat es überprüft! Premiere hier im Grünwalder Stadion.
Der KSC macht weiter Druck, da scheint "Eiche" die richtigen Worte gefunden zu haben, es geht jetzt auch etwas schneller und direkter Richtung Löwen-Tor. Die Löwen zu passiv, was dazu führt, dass der KSC sich langsam aber sicher auch Chancen erarbeitet!
Die vierte Ecke für den KSC jetzt, von links.
62. Zunächst rausgeklärt, aber der KSC bleibt dran, Heise treibt den Ball an. Gondorf verlagert das Spiel, Hofmann dann zu Schleusener, doch der bekommt das Ding nicht über die Linie! Das war kein Schuss, das war ein Schlenzer!
Konter KSC, Schleusener und Cueto gehen ... aber der nächste Pass geht zum Gegner! Das ist zu ungenau, so bringt man den Gegner einfach zu billig in Ballbesitz.
Beim KSC macht sich die Bank zum Wechsel bereit.
68. Verteidiger Greilinger will grätschen, doch die Hand geht zum Ball! Handspiel im 60er Strafraum!
Der Schiri zögert nicht: Pfiff!
Wanitzek läuft an - trifft, links halbhoch, keine Chance für den Keeper! 1 zu 0
Wechsel: Cueto und Gondorf gehen, es kommen Kaufmann und Lorenz - und kurz danach wechselt 1860.
Änderung beim KSC im Spiel durch diese Wechsel - und sie beherrschen das Spiel, machen Räume eng, spielen die Uhr runter. Doch die 60er kommen wieder, der KSC rückt nach hinten rein.
76. Gersbeck klärt im 1 gegen 1 - was für eine Chance für die Löwen.
84. Befreiung für die Karlsruher: Das muss die Entscheidung sein, als Schleusener die Kugel knapp am 5er vor der Hütte der Löwen bekommt, doch er vergibt! Da kann man nur den Kopf schütteln!
Die Uhr nähert sich der Schlussminute - aber es gibt 4 Minuten oben drauf. Doch 1860 kommt wieder, hat nun auch Chancen - aber sie spielen zu überhastet.
Wechsel KSC, Gordon und Marino kommen, Schleusener und Hofmann gehen; der KSC-Sturm ist nun auf der Bank. Das Zeichen ist deutlich: Das Ding sichern!
Unfassbar, dennoch kommt da der 60er Steinhart im 16er an die Kugel, jagt sie aber drüber! Puh!
Der Ball wird jetzt rausgedroschen, wenn ein KSC-Spieler ihn bekommt, wird auf Zeit gespielt, Richtung Eckfahne, Fouls ziehen.
Abpfiff! Der KSC ist seit über 25 Jahren wieder im Viertelfinale ... damals war es die Saison, die mit dem Pokalfinale in Berlin endete!
;) Fazit: Mit der Leistung der zweiten Hälfte ist das Weiterkommen letztlich verdient, wenngleich der KSC es spannend gemacht hat zum Schluss - und 1860 wohl die Kraft fehlte und Chancen vergeben wurden!
Mal schauen, wen die Loskugel jetzt als Gegner bringt. Am 1. oder 2. März ist das Spiel!
Freude pur: Eichner hält eine Ansprache im Mittelkreis, alle sind da, Spieler & Betreuer!
Autor:Jo Wagner |
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