Nach 0 zu 3 schaffen Karlsruher den Ausgleich / Bilder & Stimmen zum Spiel
KSC mit 3 zu 3 gegen Bielefeld
KSC. Ist der Gegner noch in Feierlaune? Spielt Bielefeld befreit auf? Fragen, die vielleicht eine Rolle im Hinterkopf spielen, aber beim KSC nicht zum Hauptthema werden dürfen, denn die Blau-Weißen brauchen Punkte. Dringend!
KSC-Trainer Christian Eichner ist sicher, dass "seine" Jungs heute ähnlich engagiert wie im Derby an die Aufgabe gehen. Schnell, präzise, direkt drauf... Denn die Ansage ist klar: Wir wollen in der Liga bleiben!"
Die Gesichter der KSC-Spieler sind konzentriert als sie den Rasen betreten, die Chronisten merken, dass die Spieler aber auch angespannt sind! Schiedsrichter ist heute Benjamin Brand aus Unterspiesheim
Anpfiff
Der KSC (ganz in blau) im Ballbesitz
1. Rückpass zu Gordon, der jagt den Ball weit nach vorne, Thiede geht rechts, flankt, aber Bielefeld steht gut
4. und Rückstand, Bielefeld drückt, Ballbesitz rechts, Flanke - und in der Mitte steht Hartel völlig frei, nagelt das Ding aus 8 Metern in die Masche, Uphoff ist chancenlos 0 zu 1!
Was für ein Auftakt, dabei hatte Trainer Eichner noch vor den Bielefeldern gewarnt, die "beste Mannschaft der Liga!"
Der Tabellenführer drückt nach, macht fast das zweite Tor, als Klos nach einer butterweichen Flanke nur knapp über die Kiste köpft.
Unerfreuliches von den anderen Plätzen: Wiesbaden führt! Der KSC ist aktuell Tabellen-17.!
Diesen Schlag muss der KSC schnell wegstecken, er sucht den Weg nach vorne - noch etwas verhalten, auch nicht so engagiert.
10. Minute 0 zu 2
Was für ein Schock, Carlson will den Ball flach zu Uphoff zurück spielen, aber er spielt das Ding halbhoch in die Füße von Klos - und der Torjäger sagt Danke, macht locker das 0 zu 2
Was für ein Aussetzer - besonders in dieser Situation!
Damit sind alle Planspiele für den Papierkorb - jetzt heißt es, Zähne zusammenbeißen, kämpfen!
Aber das läuft nicht, schon gar nicht rund ... das ist deutlich zu wenig!
20. Es geht weiter, kein KSC-Spieler hat seinen Gegenspieler im Griff, locker geht's durch die Abwehr für die Bielefelder - so auch jetzt wieder. Klos taucht vor Uphoff auf, Gordon kann noch kären, aber der Ball kommt zu Seufert, der von Torauslinie nach innen, da steht Kobald kurz vor der Linie und drückt die Kugel selber über die Linie! 0 zu 3 - und das in solch einem Spiel!
25. Das 1 zu 3, ein Lebenszeichen. Langer Ball von Thiede aus dem Halbfeld auf Hofmann, der macht einen Schritt in der Box - und hämmert die Kugel sensationell unters Dach. Da war mächtig Frust drin!
30. Sinnbildlich ein Einwurf für den KSC auf Höhe des eigenen Strafraums: Keine bietet sich an, keiner winkt, alle schauen weg. Der Ball wird dann wahllos nach vorne gedroschen. So geht auf alle Fälle kein Spielaufbau, schon gar nicht die Vorgabe des Trainer, man müsse spielen, "um gefährlich zu sein"!
32. Ein einfacher Ball in die Spitze, kaum ein Blauer läuft hinterher, das Bielefelder Ding kommt an, Clauss läuft alleine auf Uphoff zu, legt auf den mitgelaufenen Voglsammer auf, gerade noch kann Thiede das 1 zu 4 verhindern, Ecke! Die kommt kurz rein - und Bielefeld kann sich munter im 16er des KSC die Kugel hin und her spielen!
Trainer Eichner sieht's mit verschränkten Armen.
Da fehlt in diesen Minuten vieles: Einsatz, Wille, Laufbereitschaft, Kampf...
36. Kother kommt für Ben-Hatira, der hatte sich kurz vorher an den Oberschenkel gegriffen
Das ist ein bitterer Nachmittag für den KSC, da passt gar nichts bisher, Lücken zwischen den Mannschaftsteilen, im Spiel ist läuft nichts - und dann auch noch jede Menge individuelle Fehler wie in der
37. Minute - als Lorenz den Ball aus kurzer Distanz auf Carlson passt - aber die Kugel geht an der Seite ins Aus!
Wiesbaden führt, der KSC ist 17. der Tabelle - mit einem Sieg wäre man heute voll im Geschäft, immerhin liegt auch Nürnberg deutlich zurück!
Kurz vor der Halbzeitpause die erste halbwegs ansehnliche und gespielte Aktion des KSC, Thiede legt in die Mitte, Wanitzek geht in die Box, kommt aber nicht so recht an den Ball.
Halbzeit
Auf der Tribüne gibt's keine zwei Meinungen: Das ist zu wenig in allen Bereichen des KSC heute. Bielefeld wird weder gefordert, noch muss der Tabellenführer sich anstrengen, um hier locker und deutlich zu führen. "Gier & Galligkeit"; vermisste der Trainer bei der Pleite in Regensburg, das sollte heute anders sein. Nein!
Die Spieler kommen auf den Platz, Bielefeld ist schneller zurück - beim KSC sieht die Körpersprache aber leider nicht gerade nach unbedingtem Siegeswille aus. Kopf kratzen, gesenkte Köpfe, kaum das Fokussieren des Gegners Marke .. "jetzt werdet ihr was erleben!"
Anpfiff 2. Halbzeit
Carlson ist raus, Roßbach drin.
Die große Frage: Welche Worte hat KSC-Trainer Eichner in der Kabine gefunden? Später spricht er von einer "ruhigen sachlichen Kommunikation." Hat er damit das Team erreicht? Kann der KSC mit geradem Rücken die 2. Halbzeit angehen!
47. Wie in der 2. Halbzeit, läuft es auch jetzt, Bielefeld ohne große Anstrengung, KSC etwas verunsichert. Fast das 1 zu 4 - das war verschenkt, denn im Aufbau verliert Gondorf den Ball, Seufert hat die Kugel, geht an Uphoff vorbei, doch im letzten Moment kommt Gordon noch dran, Ecke!
53. Wer beim KSC aktuell den Ball hat, ist geradezu "verlassen", denn keiner bietet sich an.
58. Noch immer kein Ruck: hat der KSC mal den Ball, doch der ist ruckzuck weg - dafür läuft Hartel durch auf das KSC-Tor, Gondorf kommt gerade noch dran, klärt - und sein "Anschreien" der eigenen Abwehr ist deutlich! War das der Weckruf?!
59. Freistoß von halblinks, Wanitzek, legt lang auf Hofmann, der köpft in die Mitte, Bielefeld klärt, Ecke
59. Die Ecke kommt etwa auf Höhe des 5 Meter-Raums, aber leider keine Gefahr. Aber es hat den Eindruck, dass der KSC noch an sich glaubt! Die Spieler gehen die Wege.
62. Der KSC kommt in der Tat langsam ins Spiel - aber es verlagert sich etwas in die Hälfte des 2.Liga-Meisters!
64. Doppelwechsel bei Bielefeld
65. Der KSC rückt auf, geht endlich mal enger drauf, drückt - und wird gleich belohnt, hat den Ball. Das muss doch solch ein Erfolgserlebnis sein, dass man das nochmal machen möchte! Bielefeld ist enger gestaffelt, greift etwa 10 Meter nach der Mittellinie an, steht dabei kompakt. Das ist schwer.
68. Elfer, der Ball wird auf Hofmann im 16er gespielt, von hinten kommt Lucoqui ran, bringt ihn zu Fall, der Schiri pfeift sofort.
Die Entscheidung wird nochmals überprüft im Kölner Keller. Bestätigt.
70. Hofmann läuft selber an, trocken links flach, nur noch 2 zu 3
Auf geht's: Noch gut 20 Minuten, Wechsel KSC, Fröde und Lorenz raus, Djuricin und Gueye kommen
Plötzlich ist Bewegung beim KSC da, geht da noch was?!
Zwischenstand aus Darmstadt: Wiesbaden liegt zurück! Wenn das nicht Ansporn ist!
75. Freistoß halbrechts, Wanitzek legt lang rein, Gordon kommt angeflogen, aber nicht richtig dran.
Der KSC sieht seine Chance, hier doch noch in die Punkte zu kommen, aber noch ist es nicht richtig rund, was die Blauen hier spielen! Das Zwingende ist es noch nicht.
80. Wechsel, Gondorf geht, Fink kommt
Bielefeld mit Doppelwechsel
Kann der KSC hier noch eine Schippe Wille und Brechstange drauflegen?
84. Einwurf KSC auf Djuricin, der dreht sich an der Torauslinie, aber der Ball geht kurz ins Aus. Abstoß!
86. Die langen Bälle werden ausgepackt, da stehen die langen Jungs vorne drin! Kommt noch die zweite Luft kurz vor Schluss ... nur noch ein Treffer!
87. Ecke KSC von links, zu viele Verteidiger in der Mitte, da kommt kein Blauer dran, der Ball kommt raus, wieder rein, Hofmann wird gehalten, Pfiff! Freistoß! Der Schiri deutet direkt vor die Linie.
Aber er bekommt Infos wohl aufs Ohr, korrigiert den Pfiff, deutet wieder auf den Punkt, Elfer!
88. Erneut Hofmann, der sich die Kugel hinlegt, kurzer Anlauf, diesmal trocken nach rechts,
Ausgleich, 3 zu 3 - ein Hattrick!
90. Die Nachspielzeit wird angezeigt, 4 Minuten! Der Punkt ist goldwert, ein Sieg wäre die Krönung, aber der Spatz in der Hand und so ... der KSC bleibt drei Punkte vor Wiesbaden!
94. Abpfiff
Fazit: Der Punkt ist glücklich! Dass auch Wiesbaden patzt, ist eine glückliche Fügung, denn nun hat der KSC 3 Punkte Vorsprung auf die Hessen & auch das bessere Torverhältnis. Dass es aber überhaupt zum glücklichen Punktgewinn kam, ist durchaus den Bielefeldern zu verdanken, die mehrere Gänge in Halbzeit 2 runtergeschaltet haben - und den Sack mehrfach im Verlauf den Spiels nicht zumachten.
Ausblick
Der KSC muss am Sonntag zum letzten regulären Saisonspiel nach Fürth. "Da waren heute schon ein paar Dinge dabei, die man aufarbeiten muss - vor dem Spiel in Fürth." Denn gewinnen die Blau-Weißen dort, ist gar das direkte rettende Ufer noch möglich, bei einer normalen Niederlage geht's in die Relegation, lässt sich der KSC schlachten, könnte es aber auch noch den direkten Abstieg geben!
Tabelle:
- 15 1. FC Nürnberg, 44:57, 36
- 16 Karlsruher SC, 43:55, 34
- 17 SV Wehen Wiesbaden, 40:62, 31
- 18 Dynamo Dresden, 30:56, 31
Stimmen zum Spiel
Lukas Fröde: "So wie wir in den ersten 20 Minuten aufgetreten sind, darf man nicht auftreten! Wir hatten Glück, dass wir noch den Anschluss gemacht haben. Da war heute auch mal das Glück auf unserer Seite. Wir haben es in der Halbzeit angesprochen, schnellstmöglich einen Treffer zu machen. In der zweiten Hälfte haben wir uns dann reingebissen, als wir merkten, dass Bielefeld nicht mehr unbedingt jeden Schritt machen wollte. So ein Spiel dreht man aber nicht alle Tage, aber heute hat es geklappt."
Daniel Gordon: "Wir hatten uns viel vorgenommen, aber die Balleroberung klappte nicht, dazu haben wir Fehler hinten gemacht, das war letztlich zu einfach. Es waren Fehler, die nicht passieren dürfen, aber eben passiert sind! Wir haben unfassbar schlecht gespielt in der ersten Halbzeit, uns aber dann dagegen gestemmt, wir haben uns zusammengerauft und sind belohnt worden für den Fight. Ein schier unfassbares Spiel haben wir abgeliefert, sind zurück gekommen. Ich bin unfassbar stolz auf unser Team. Den Relegationsplatz haben wir nun so gut wie sicher, aber da ist noch was möglich."
Bielefeld-Trainer Uwe Neuhaus: "Ein Spiel wie gemalt, mit einem kleinen Gastgeschenk, liegen schnell 3 zu 0 in Front. Der eine Gegentreffer kann immer mal passieren - auch wenn wir zu viele Chancen auf das vierte Tor hatten. Wir haben versäumt, den Deckel drauf zu machen!"
KSC-Trainer Christian Eichner, der dem Gegner auch zum Aufstieg gratulierte. "Fußballerisch waren die ersten 15, 20 Minuten von Bielefeld fußballerisch hochwertig. Das ist ein verdienter 2.Liga-Meister, eine Bereciherung der Bundesliga. Der Gegner kommt gleich zum 0 zu 1, dann kommt ein Slapstick-Tor, dann haben wir das dritte selber gemacht! Die Jungs waren dann verunsichert. Wir hatten dann aber das notwendige Glück, dass Bielefeld uns am Leben ließ. Nach dem 0 zu 3 schüttelt man sich aber kurz. Das 1 zu 3 hauchte uns wieder Leben ein. In der Pause haben wir uns geschüttelt, Worte gefunden, die die Mannschaft dann auch erreicht hat. Wir wollten die 2. Halbzeit gewinnen. Glück, dass wir nicht das 1 zu 4 bekommen haben - aber Fakt ist, ich bin stolz auf diese Mannschaft, sie muss erst geschlagen werden. Jetzt versuchen wir gut zu regenerieren - damit in Fürth mit Mut und Zuversicht vielleicht noch der große Wurf gelingen kann!"
Autor:Jo Wagner |
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