Letztes Saison-Heimspiel für Karlsruher / Bilder
KSC nur mit einem 2 zu 2 gegen Dynamo Dresden
Karlsruhe. Das letzte Spiel der Saison, Heimspiel, sonniges Wetter, volles Haus - beste Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Kick. "Wir wollen einen Dreier", so der Tenor von Mannschaft und Trainerteam. "Sicher stehen, kontrolliert spielen, Chancen erarbeiten". KSC-Trainer Christian Eichner betonte im Vorfeld deutlich, dass die Blau-Weißen es nicht auslaufen lassen werden wie vielleicht andere Teams in der ersten oder zweiten Liga. Hintergrund: Es geht um die Platzierung in der Liga, denn das betrifft die Verteilung der TV-Gelder - und das ist für den KSC ein gewichtiger Grund!
"Heimspiel-Finale", so die deutliche Begrüßung durch Stadionsprecher Martin Wacker zur Begrüßung der Mannschaften im Wildparkstadion. Die Ränge sind voll, die Fans gespannt. Die Gäste können in den verbliebenen Spielen nur noch bis auf einen Punkt an den Sandhausen heranzurücken, aber Aue und Ingolstadt sind bereits abgestiegen - also stehen die Relegationsspiele noch an. "Dresden wird es nicht auslaufen lassen", ist sich Eichner sicher, denn der Tabellen-16. hat noch diese wichtigen Spiele vor der Brust: "Da muss man die Spannung hochhalten", so Eichner.
Mannschaftsaufstellung
Beste Voaussetzungen für einen guten Kick im Wildpark - und Trainer Eichner hat in der ersten Elf:
Heeger / Gordon, Gondorf, Wanitzek, Choi, Heise, Kobald, Schleusener, Hofmann, Rabold und Breithaupt.
Der Fanzug der KSC-Fans ging heute wieder - in beeindruckender Zahl - durch den Schlosspark zum Stadion. Der Wildpark füllt sich nun auch im Gästeblock so langsam, die Teams machen sich warm. Die Baustelle Wildpark wächst langsam weiter, zwar deutlich hinter dem Kosten- und Zeitrahmen hinterher, aber zumindest das "fertige" Wildparkstadion wird eines Tages mal eine Fußball-Arena sein.
Heute ist beim KSC auch die Zeit des Abschiednehmens: Tor-Garant Philipp Hofmann ("sicherer Torschütze, 102 Spiele, 51 Tore, 19 Assists"), verlässt mit Robin Bormuth (Verteidiger), Marc Lorenz "verlässlicher Vorbereiter, Torschütze und Aufsteiger mit dem KSC", Markus Kuster (Torwart), Paul Löhr (Torwart), Niklas Heeger (Torwart), Ricardo van Rhijn (verteidiger) Verein.
So die Zitate von Stadionsprecher Wacker unter großem Beifall.
"Spieler der Saison" - vom "Wochenblatt vor Jahren initiert
Auszeichnung als "Spieler der Saison2: Hofmann wird vor dem Spiel noch ausgezeichnet als "Spieler der Saison", eine Auszeichnung, die das "Wochenblatt" vor Jahren initierte, die noch immer zuverlässig durchgeführt wird. Letztlich sind neben der Leistung der Spieler auch die Fans Grundlage der Auszeichnung, denn sie stimmen ab, wer ausgezeichnet wird.
Platzwahl
Dresden möchte unbedingt vor der KSC-Tribüne beginnen
Halbzeit im Wildparkstadion – und die Gäste führen mit einem Tor. Von wegen überraschend, das 0 zu 1 hat sich leider abgezeichnet, denn der KSC kam nicht zu seinem Spiel. Von wegen „Sommerkick“. Die Dresdener gehen das Spiel hier bislang so an, als ob es schon ein Relegationsspiel sei.
Die Gäste sind sichtbar heiß – und das liegt nicht am sonnigen Wildpark. Dresden geht bissig drauf, kämpft um jeden Ball, zwingt den KSC zu Fehlern im Spielaufbau, schaltet dann schnell um – und fährt die Konter. So auch in der 26. Minute, Fehler in der KSC-Abwehr, zwei, drei Pässe – und Weihrauch stand blank. Keine Chance für den jungen KSC-Keeper Heeger, der nur noch die Kugel aus dem Netz holen konnte. Danach spielte Dresden weiter, hatte noch zwei Groß-Chancen, die leichtfertig vertändelt wurden.
Aber auch der KSC hat sich wieder gefangen, spielt nach vorne, kommt zu Chancen, durch Choi und Hofmann – aber noch ist das Stückwerk und es fehlt auch etwas Glück. Da wird Trainer Eichner in der Kabine wohl deutlich werden und etwas umstellen zur 2. Halbzeit.
Es hat geholfen, denn der KSC kam sichtlich engagierter aus der Kabine, suchte auch den Weg nach vorne, erarbeitete sich immer mehr Anteile im Spiel. Zwangsläufig ergaben sich Chancen, die nach Ecken dann auch genutzt wurden. 65. Gondorf schon ins lange Ecke gezogen - und in der 74. dann Hofmann, der sich hochschraubte und wuchtig unhaltbar unter die Latte einköpfte.
Dresden machte danach auf - und spielte wieder mit, denn die beiden Gegentore waren gewissermaßen (wie für den KSC in Halbzeit 1) die Quittung für eine zu passive Haltung bislang.
Der KSC ging weiter drauf, hätte fast durch Choi noch das 3 zu 1 gemacht, als Hofmann auflegt, doch Keeper Broll holt das Ding.
Es ist wie immer, wenn man es nicht macht ... der Gegner kommt zurück - so auch heute: Letzter Angriff, Vlachodimos geht links durch, bis auf die Linie, wird nicht gestört, legt zurück - und Weihrauch legt die Kugel weiter auf für Akoto, der es sich aussuchen kann, wo er treffen will, denn kein Gegenspieler weit und breit!
Kurze Überprüfung, doch der VAR entscheidet, die Kugel war bei der Flanke nicht über der Linie.
2 zu 2
"Haben nach dem ersten Tor Chancen liegenlassen", so Dresden-Trainer Capretti: "In Halbzeit 2 wollten wir die Standards verhinderen, was nicht geklappt hat. Aber zum Schluss machen wir noch das 2 zu 2, das zeigt die Moral des Teams! Das brauchen wir auch in den kommenden Spielen."
"Intensität, Zweikämpfe: Das zeigte Dresden, deshalb hat der Gegner völlig verdient geführt", und der KSC hatte Glück, nicht mehr Gegentore bekommen hat, so Trainer Eichner: "Haben es nicht verstanden, wie wir zu gefährlichen Aktionen kommen. Zu viele Rückpässe zum Torwart." In der Halbzeit versucht das Trainerteam zu helfen, "danach war eine andere KSC-Mannschaft auf dem Feld", so Eichner. "Schaffen den Ausgleich, gehen in Führung - und danach müssen wir schleunigst lernen, haben es in der Nachspielzeit nicht gut gemacht - und das 2 zu 2 bekommen. Eine Verkettung", so Eichner deutlich: Das sei ein Spiegelbild der vergangenen Wochen und Monate. Extrem hoher Aufwand, eigene Tor zu machen - aber zu leicht die Gegentore gefangen! Erst Zweikampffühung, erst danach geht es nach vorne"
Fazit & weitere Stimmen
Das 2 zu 2 war unterm Strich eine Berg- und Talbahn für die blau-weißen Fans im fast ausverkaufen Wildpark mit rund 18.700 Zuschauern: Erst hat der KSC durch Fehler den 0 zu 1-Rückstand ermöglicht, dann Glück gehabt, sich gefangen, in der zweiten Halbzeit Gas dann gegeben! Stück für Stück erhöhte der KSC die Schlagzahl, erarbeitete sich Ecke für Ecke, Chance für Chance – und machte dann die Tore, jeweils nach Ecken. Erst Gondorf – und dann setzte Hofmann in seinem letzten KSC-Heimspiel noch einen drauf. Aber das reichte nicht, den Sieg über die Ziellinie zu bringen, denn kurz vor dem Abpfiff passte die Abwehr wieder nicht auf - und Dresden machte doch noch den Ausgleich.
"Der Ball kam perfekt", so Hofmann zu seinem Treffer. "Der späte Gegentreffer und wie es dazu kam, hieht sich etwas durch die Saison. Das müssen wir einfach über die Zeit bringen. Schade, dass es so zuende geht. Hätte mich gerne mit einem Heimsieg aus Karlsruhe verabschiedet." Denn Karlsruhe sei seine schönste Station im Fußball bis jetzt gewesen, so Hofmann, der sich traurig zeigte, da ihm Region und Fans "doch ans Herz gewachsen sind."
Diese Saison sei eine priviligierte Saison für den KSC gewesen, wir haben für die neue Spielzeit noch viel Arbeit vor uns.
Autor:Jo Wagner |
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