Snooker hat nur auf den ersten Blick Ähnlichkeit mit Pool-Billard
Strategisches Denken ist hier gefragt
Snooker. Für manche sind sie Helden, für manche gänzlich Unbekannte. Robertson, O’Sullivan, Wilson oder Selby sind allesamt Größen des Snookers. Ein Sport, der vor allem auf der Insel äußerst populär ist, aber auch in anderen Ländern längst viele Freunde gewonnen hat. Dank Übertragungen im TV wird mancher zum Fan des Präzisionssports auf dem grünen Tuch, der gerne mal zu einer Nervenschlacht ausartet.
Auch der „Snookerclub 147“ in Mühlburg gehört zu den Eingeweihten, die dem britischen Sport, der nur auf den ersten Blick Ähnlichkeit mit Billard aufweist, frönt. Sieben Full Size-Tische befinden sich im Clubraum. „Die Tische sind viel größer als beim Billard, die Kugeln kleiner, die Taschen sind ebenfalls kleiner und abgerundet, das macht das Lochen deutlich anspruchsvoller. Auch das Tuch ist schneller als beim Billard“, so Thorsten Kogge, Medienbeauftragter des Clubs mit rund 110 Mitgliedern, zu den Unterschieden.
Zum Spiel
Snooker ist eine komplexere Variante des Pool Billards, bei der 15 rote und sechs andersfarbige Bälle in einer festgelegten Reihenfolge „versenkt“ werden müssen. Während rote Bälle nur einen Punkt bringen, haben die farbigen Bälle höhere Wertungen – mit sieben Punkten ist der schwarze Ball der wertvollste. „Es ist ein Konzentrationsspiel ähnlich wie Schach. Man spielt sich regelrecht in einen Tunnel und muss sehr präzise spielen. Es ist viel Psychologie im Spiel. Man darf sich vom Gegner nicht beeindrucken lassen“, weiß Kogge aus Erfahrung. Er spielt seit gut zehn Jahren Snooker.
Der Club ist der größte im Stadt- und Landkreis. Von der Landesliga bis zur 2. Bundesliga ist man vertreten. Mit Frank Schröder hat der Verein sogar einen mehrfachen deutschen Meister der Senioren als Trainer. Doch momentan muss Corona-bedingt die Kugel ruhen, die Gruppenabende können nicht stattfinden. Nach dem Ende der Pandemie hofft der Verein auf frisches Blut an Snooker-Fans, die in die aufregende Sportart reinschnuppern möchten.
Denn neben Konzentration und Stoßsicherheit ist vor allem strategisches Denken gefragt. Bei jedem Stoß muss schon ein oder zwei Schritte weitergedacht werden. Wie bekomme ich die Kugel auf die richtige Position, um den idealen Winkel für die nächste zu haben? Abgesehen davon, wie traumwandlerisch Hendry, Allen & Co. ihren Gegner ins „Snooker“ schicken, so dass der Gegner die Kugel nicht mehr direkt anspielen kann.
Anfang Mai werden Snooker-Champion Kyren Wilsen und der Schweizer Alexander Ursenbacher, der kürzlich O’Sullivan sensationell bei den „UK Championship“ schlug, in Mühlburg Station machen werden, vorausgesetzt die Pandemie macht dem keinen Strich durch die Rechnung. bom
Info: www.snookerclub147.de
Autor:Jo Wagner |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.