Angebot auf Friedrichs- und Marktplatz erhalten / Weihnachtsstadt Karlsruhe
Fast 40.000 Unterschriften übergeben
Karlsruhe. An allen Ecken und Enden des Karlsruher Christkindlesmarkts funkelt es, ist Weihnachten zu spüren, zu erleben und auch zu schmecken. Jedes Jahr wird das Angebot genauer unter die Lupe genommen – und die schönsten Stände gekürt. Auffallend dabei: Ob Lichtweihnacht in der Kaiser- und Lammstraße oder Waldweihnacht auf dem Friedrichsplatz: Bei der Wahl der 23köpfigen Jury wird genau hingeschaut – ob auf echte Rinde und Moos an den Standwänden, funkelnde Kugeln, Lichterglanz, aufwendige Deko am Dach, Holzfiguren oder platzierte Tannen.
Standort hat hohes Niveau
Die hohen Noten spiegeln das anhaltend hohe Niveau des Karlsruher Christkindlesmarkts wider, der durch das Engagement der Marktbeschicker und dem Rahmenprogramm zu einem der schönsten Weihnachtsmärkte im Südwesten wird, zudem längst ein „Besuchermagnet“ ist. Das Fazit der Jury: Die Standgestaltung habe sich von Jahr zu Jahr positiv entwickelt. Mit viel Engagement und mitunter einer Liebe zum Detail haben die rund 100 Stände ein erlebenswertes Ensemble an den beiden Standorten des Christkindlesmarkts in Karlsruhe geschaffen. Gelungen sind dabei auch das „Glühweihnwäldchen“, die geschmückten Weihnachtsbäume und die Holzhackschnitzel auf dem Boden, die für angenehmen Duft und warme Füße sorgen.
„Wohlfühlambiente“ kommt bestens an
All das sorgt für ein richtiges „Wohlfühlambiente“ auf dem Friedrichsplatz. Kein Wunder hat sich dieser Platz im Herzen der Stadt längst als gelungener und sehr gut angenommener Standort für den Christkindlesmarkt gezeigt. Und das gesellige Beisammensein im Karlsruher Lichterglanz ist mehr als Glühwein & Bratwurst, denn Märkte, die eine individuelle, idyllische Atmosphäre haben, kommen laut Studien bei Besuchern bundesweit am besten an.
Ob Duft nach Glühwein, heißen Maroni oder nach gebrannten Mandeln: Veranstaltungen in der Vorweihnachtszeit auf Plätzen mit einer geschlossenen Bebauung werden, so die Studie, durchweg als gemütlicher empfunden – und das ist auch in Karlsruhe deutlich zu spüren. Dazu kommt noch der Aufbau der Buden: attraktiv müssen sie sein, und auch keine zu breite Budengasse haben. So wird eine gewisse Enge gar als „heimelig“ angesehen. Das ist auf der anderen Seite durchaus auch ein großes Stück Standortmarketing für Karlsruhe: Denn dass Besucher mehrmals zu attraktiven Märkten mit „Wohlfühlfaktor“ kommen, versteht sich wohl von selbst – und da hat der Christkindlesmarkt auch eine touristische Bedeutung für die Fächerstadt.
„Wir haben nichts dagegen, dass aus dem Friedrichsplatz ein Platz der Ruhe wird, aber wir meinen, von November bis Januar nutzt niemand diesen Platz der Ruhe“, sagen die Marktbeschicker: „Wir haben nichts gegen eine Kombination aus Friedrichsplatz und Marktplatz. Da die Beschicker des vergangenen Marktes in der Kaiser- und Lammstraße nicht mit dem Standort zufrieden waren, wäre unsere Idee diese Geschäfte und neue Attraktionen wieder komplett unter dem Motto 'Lichtweihnacht' auf den Marktplatz zu verlegen.“ Eine Idee, ein Vorhaben, das ankommt.
Karlsruher wollen den Standort behalten
Mittlerweile haben sich fast 40.000 Bürger für den Standort Friedrichsplatz ausgesprochen, "eine erfolgreiche Unterschriftenaktion" so der Schaustellerverband, der die Marktbeschicker auf dem Christkindlesmarkt gewissermaßen vetritt: Das Engagement für Karlsruhe, die große Akzeptanz, den Bürgerwunsch und die neue Situation sollten auch künftig berücksichtigt werden, den Friedrichsplatz als Standort für den Weihnachtsmarkt in Karlsruhe nicht komplett aufzugeben – zudem gelte es auch, „eine Planungssicherheit zu haben“, denn immerhin bietet der „alte Standort“ auf dem Marktplatz nicht Platz für alle bisherigen Buden.
Das Rathaus machte jedoch klar, dass ein Verbleib wie bisher, so nicht geplant sei. Vorstellbar ist jedoch durchaus, dass ein Teil des Angebots auf dem Friedrichsplatz verbleibe, "ohne großen Trubel", wie es hieß, doch die Verwaltung sei sich noch nicht ganz einig", wie Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup erläuterte. Nicht nur an einem Ort: Zumindest wäre dann das Angebot wieder passend zu einer "Weihnachtstadt", die einige Angebote verteilt in der Stadt hat - und nicht alles auf einem nüchternen Marktplatz mit Wasserspielen und Treppenabgängen, dafür ohne Bäume, ist.
Das aber führt so langsam dann auch zu einem Zeitproblem, denn die Händler sollen sich Ende des Monats bewerben um einen Standort. Nur ... wofür bewerben sie sich, wieviele können einen Platz bekommen, für welchen Standort, wie ist die Mischung des Angebots. Da sind noch viele Fragen offen, die es schnellstmöglich zu klären gilt. Es scheint auch bei den Gemeinderäten Planungsbedarf zu bestehen, denn das Thema wurde kurzfristig von der Tagesordnung genommen - Verhandlung nun Ende Februar. (jow)
Infos: Am 26. November 2020 beginnt der Karlsruher Christkindlesmarkt - wo, steht aber noch in den Sternen.
Autor:Jo Wagner |
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