Handel nach Corona
Innenstädte brauchen Unterstützung
Lokal einkaufen. Während der Corona-Lockdowns wurde zwar mehr online eingekauft, aber nicht alle Alters- und Käufergruppen möchten das auch in Zukunft so beibehalten, so das Ergebnis einer Studie, die sich mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Konsumverhalten beschäftigt. Für die Innenstädte erwartet ein Großteil der Befragten dennoch nachhaltige Veränderungen. 1.014 Bürgerinnen und Bürger wurden für die Studie der ibi research und dem Digital Commerce Research Network (DCRN) zu ihrem Einkaufs- und Bezahlverhalten befragt.
Knapp 40 Prozent der Befragten kaufen laut eigener Aussage gerne online ein. Aufgrund der Lockdowns und zahlreichen Einschränkungen wurde im letzten Jahr über alle Altersgruppen hinweg mehr im Internet bestellt. Auch diejenigen, die sich eher den „traditionellen Ladenkäufern“ zuordnen lassen, haben während dieser Zeit mindestens einmal im Monat online eingekauft, so die Studie. Beim Blick in die Zukunft ergibt sich gerade in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen ein gespaltenes Bild: Während viele nach Ende der Corona-Pandemie mehr bei Online-Händler bestellen möchten, sind in dieser Gruppe auch die meisten „traditionellen Ladenkäufer“ zu finden.
Die Mehrheit der befragten Bürgerinnen und Bürger sieht im Online-Handel eine Bedrohung für stationäre Handelsunternehmen. Gleichzeitig möchte aber nur weniger als ein Drittel zukünftig seltener im Internet bestellen, um den Handel vor Ort zu unterstützen.
Bargeldloses Bezahlen auf dem Vormarsch
Eine Trendwende erlebt das kontaktlose Bezahlen. Nur noch 39 Prozent der Befragten wollen nach Corona zum Bargeld greifen. Besonders die jüngeren Konsumentinnen und Konsumenten haben sich an das kontaktlose Zahlen mit Karte oder Smartphone gewöhnt. Eine bedenkliche Entwicklung, die ebenfalls diese Gruppe betrifft: 40 Prozent nutzten Teilzahlungsoptionen oder Ratenkrediten häufiger als sonst oder zum ersten Mal.
Corona habe das Einkaufsverhalten der Kunden beeinflusst – in unterschiedlichem Ausmaß. "Dennoch kann die Pandemie nicht allein für die Probleme der Innenstädte verantwortlich gemacht werden", sagt Nils Deichner, Handelsexperte bei ibi research und für die Studie verantwortlich. Während der Lockdowns haben sich auch Services und Formate entwickelt, die stationäre Handelsunternehmen attraktiver machen. Liveshopping sei nur ein Beispiel dafür, so Deichner. rk/ps
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.