Ein Leben ohne Film ist möglich, aber sinnlos!
Neues Label "Film in Karlsruhe" soll den Filmstandort Karlsruhe weiter stärken
Das Motto der Independent Days|Internationale Filmfestspiele Karlsruhe im vergangenen Jahr lautete frei angelehnt an eine Aussage des großen deutschen Komikers Loriot: "Ein Leben ohne Film ist möglich, aber sinnlos!" Dem dürften viele Karlsruherinnen und Karlsruher zweifelsohne zustimmen, denn sind diese äußerst eifrige Kinogänger. 2017 besuchten die Karlsruher durchschnittlich 3,7 Mal im Jahr (2016: 3,9 Mal) eine Kinovorführung und landeten laut der deutschen Filmförderanstalt FFA bei Städten über 200.000 Einwohnern im deutschlandweiten Vergleich so auf Platz 1. Auch aus Produktionssicht hat Karlsruhe Einiges zu bieten, nicht zuletzt durch das Engagement des Filmboard Karlsruhe. Dieses hat zusammen mit seinen Mitgliedern und Partnern das neue Label "Film in Karlsruhe" entwickelt, das sich insbesondere in der Webpräsenz www.filminkarlsruhe.de niederschlägt, um auf die hervorragenden Produktionsbedingungen am Filmstandort Karlsruhe hinzuweisen, künftig aber auch auf verschiedenen Filmveranstaltungen und Messen zur Standortbewerbung eingesetzt werden soll.
"Diese Webpräsenz fokussiert institutionenübergreifend, wie vielfältig die Produktionslandschaft in Karlsruhe ist. Aber auch viele andere Filmthemen kommen hier zur Geltung", so Dr. Oliver Langewitz, Geschäftsführender Vorstand des Filmboard Karlsruhe. Ausgebaut wurden hier insbesondere der Film Production Guide und der News-Bereich, in welchem neben dem wöchentlichen Newsletter auch ein Webblog über die Entwicklungen der hiesigen Filmbranche informiert. Im Film Production Guide sind Filmproduktionsfirmen und Freiberufler gelistet, die am Standort Karlsruhe angesiedelt sind. Dieser wurde nun aktualisiert und durch neue Unternehmen am Standort ergänzt. Regisseure, Kameraleute, Komponisten, Filmcutter, Autoren, Schauspieler und vieles mehr: diese "Gelbe Seiten für Film" zeigen die Fülle und Vielfalt von Filmschaffenden in Karlsruhe und sollen helfen, Auftraggeber in Form von Unternehmern oder Filmproduktionsfirmen schnell mit den Kreativschaffenden zusammen zu bringen.
"Bei unseren Präsenzen auf Filmfestivals und Filmmärkten in Deutschland oder dem europäischen Ausland haben wir immer wieder festgestellt, dass viele Produzenten Karlsruhe nicht gleich auf dem Schirm haben. Mit dem Film Production Guide wollen wir hier eine schnelle erste Recherche ermöglichen, die in einem nächsten Schritt durch unsere persönliche Beratung ergänzt wird", erläutert Langewitz das Konzept. Denn setzen gerade große Produktionsfirmen auf die fachliche Kompetenz von Filmprofis vor Ort, um lange Anreisen möglichst nur auf das Kernteam und die Hauptdarsteller zu beschränken. Mit "Film in Karlsruhe" möchte das Filmboard hierzu beitragen und künftig Filmproduktionen, die nach Karlsruhe zum Drehen kommen, noch stärker motivieren, auf heimische Fachkräfte zu setzen.
Nachhaltiges Filmemachen wird immer bedeutsamer
Reisewege von Filmproduktionen zu reduzieren ist ein wichtiger Baustein des so genannten "Green Shooting"-Konzepts, also des nachhaltigen Filmemachers mit möglichst niedrigem CO2-Fußabdruck. Und Filmproduktionen hierfür zu sensibilisieren, ist eine von drei Säulen des Interreg-Projekts "Film am Oberrhein", das im Januar 2018 gestartet ist und bei welchem das Filmboard Karlsruhe einer von 20 Partnern ist. In den nächsten drei Jahren sollen im Rahmen dieses Projektes zudem ein dreisprachiges Online-Portal aufgebaut und Netzwerke zwischen Fachleuten und Studierenden geknüpft werden.
Dass Karlsruhe und die Oberrhein-Region thematisch und auch durch seine abwechslungsreichen und wunderbaren Landschaften über viele Verfilmungspotenziale verfügt, wurde bereits in der Vergangenheit mehrfach unter Beweis gestellt. Doch ist vielen Menschen gar nicht bekannt, wie viele Kinofilme, TV-Filme und auch Serien hier realisiert worden sind. Auch zahlreiche Tatort-Folgen werden immer wieder gerne in und um Karlsruhe gedreht. "Es gibt weltweit eine Zunahme des Filmlocation-Tourismus, nicht nur zu großen ehemaligen Filmsets wie nach Neuseeland zu den 'Herr der Ringe'-Drehorten oder nach Kroatien zu den Sets von 'Game of Thrones'. Drehorte üben auf Filmfans weltweit immer eine besondere Faszination aus und daher wollen wir auch Menschen, die nach Karlsruhe reisen, vermitteln, welche spannenden Filmprojekte hier bereits umgesetzt worden sind", betont Langewitz.
Da das Filmboard in Kooperation mit der FilmCommission Baden-Baden/Karlsruhe in der vergangenen Dekade bereits zahlreiche Filmproduktionen bei der Drehortsuche unterstützt hat, sind viele neuere Drehorte bekannt, mit Unterstützung durch zum Beispiel das Stadtarchiv Karlsruhe konnten zudem auch Drehorte älterer Filme recherchiert werden. Neben der digitalen Online-Karte gibt es aber bereits erste Planungsarbeiten, echte Filmtouren durch Karlsruhe anzubieten, sicherlich künftig ein touristisches Highlight.
Das Portal www.filminkarlsruhe.de ist also nicht nur für Filmproduzenten und Unternehmen interessant, sondern bietet mit seinen Nachrichten, Veranstaltungshinweisen und vielen weiteren Informationen zum Thema Film wertvolle Informationen für alle Filmfans aus Karlsruhe, der Region und auch darüber hinaus.
Autor:Langewitz Oliver aus Karlsruhe |
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