Tourismusregion Karlsruhe
Tourismus braucht Förderung und keine Belastungen.

Der gewählte Vorstand des Verkehrsvereins Tourimusregion Karlsruhe e.V.:
v.l.n.r. Carsten Spelter, Simone Steiner, Hans-Christoph Bruß, Patric Barth, Rudi Vogel, Gabi Thiele, Siegfried Weber, Klaus Melchert
 | Foto: Hans-Christoph Bruß
  • Der gewählte Vorstand des Verkehrsvereins Tourimusregion Karlsruhe e.V.:
    v.l.n.r. Carsten Spelter, Simone Steiner, Hans-Christoph Bruß, Patric Barth, Rudi Vogel, Gabi Thiele, Siegfried Weber, Klaus Melchert
  • Foto: Hans-Christoph Bruß
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Auf seiner ersten Sitzung nach Corona zeichnet die Mitgliederversammlung des Verkehrsvereins ein düsteres Bild.
Wie soll man Touristen in die Region bringen, wenn die wichtigsten Magneten quasi außer Betrieb sind, so der Vorsitzende des Verkehrsvereins Tourismusregion Karlsruhe e.V..Hans-Christoph Bruß.

Die Europahalle ist seit 2014, also seit fast 10 Jahren, für Großveranstaltungen geschlossen. Vorher kamen für Events im Sport- und Musikbereich mit teils internationaler Bedeutung jeweils bis zu 9.000 Besucher nach Karlsruhe.
Die Stadthalle, die hunderttausende Besucher für Kongresse, Tagungen, künstlerische Veranstaltungen in die Stadt holte, ist seit 2018 geschlossen. Die Wiedereröffnung wurde für 2019 zugesagt. Jetzt ist noch nicht einmal sicher, ob sie 2025 wieder öffnen kann. Das sind 7 Jahre!

Unabsehbar ist des Weiteren, welchen Verlust die Sanierung des Staatstheaters bringen wird.

Insgesamt bedeutet das einen entgangenen Umsatz von hunderten Millionen Euro für Hotellerie, Gastronomie, Einzelhandel, Beförderungsunternehmen, Handwerker u.s.w.

Statt diese Unternehmen anderweitig zu fördern, holte die Stadt aufgrund eines zweifelhaften Gutachtens trotz eindringlicher Warnung von Branchenvertretern mehrere neue Hotels nach Karlsruhe. Innerhalb von zwölf Monaten erhöht sich jetzt die Zahl der Hotelzimmer um über 1.200 Zimmer. Weitere 440 Zimmer sind projektiert oder stehen vor der Eröffnung. Bisher wurden in der Stadt rund 6.000 Hotelbetten angeboten. In Bälde werden es 9.000 Betten sein, also eine Erhöhung um sage und schreibe rund 50 %!

Bei den durch die Corona-Zeit schwer geschädigten bestehenden Hotels in Karlsruhe geht die Angst um. In der Nebensaison wird es durch die fatale Konkurrenzsituation ruinöse Dumpingpreise geben, die zwangsläufig während der Hochsaison zu Fahrstuhlpreisen führen müssen. Diese wiederum werden Gäste abschrecken. Zudem ist schon jetzt die Abwerbung in großem Gange, denn die neuen Hotels ziehen oft die besten Mitarbeiter von den bestehenden Hotels ab, die ohnehin unter großer Personalnot leiden. Es lässt sich trefflich darüber streiten, wer für diese Misere verantwortlich ist.

Bruß erläuterte, dass unter Tourismus nicht nur die „Lustreisenden“ zu verstehen sind, um die sich die Karlsruher Tourismus Gesellschaft (KTG), sehr bemüht. Nein, auch die Geschäftsreisenden und der Nah-TourIsmus aus der Region, der hier Gastronomie und Einzelhandel mit Gästen versorgt, gehören zum Tourismus. Hier wirkt sich die zunehmende Autofeindlichkeit der politischen Kräfteverhältnisse in Karlsruhe sehr negativ. aus. Die Besucher aus der Region bemängeln, dass immer mehr Parkplätze wegfallen, immer teurer werden und Fahrbahnen wegfallen. Auch zahlreiche Baustellen, neue Fußgängerzonen und der Wegfall der Brötchen-Taste mache das Einkaufen mit dem Auto schwieriger. Die Kunden wollen ihren neuen Fernseher auch nicht mit der Straßenbahn nach Hause fahren. Hinzu kommen immer mehr Radarfallen mit hohen Bußgeldern, bedingt auch durch Umstellung auf Tempo 30, sogar auf Hauptverkehrsstraßen. Die Bußgelder von früher von rund 10 Millionen € pro Jahr bewegen sich inzwischen auf 20 Millionen zu, was die Stadtverwaltung offenbar freut, nicht aber unsere Besucher..

Immer mehr Einzelhändler, ja aber auch Filialisten, verschwinden von der Bildfläche. Die Kunden werden geradezu gezwungen, im online Handel einzukaufen. Die Steuern landen dann aber nicht im Stadtsäckel, sondern in den USA.

Werden wir in 10 Jahren eine menschenleere Innenstadt haben, wo nur noch die Drohnen die Waren und Fertiggerichte zu den Kunden bringen?

Die Stadt hat sich mit ihrer Tourismuspolitik in eine fast ausweglose Situation manipuliert, die vielen Gewerbetreibenden schlaflose Nächte bereitet.

Touristen warten auch nicht auf Verbesserungen, sondern gehen eben einfach anderswo hin.

Bruß bemängelte auch, dass es immer noch keine Tourismusregion Karlsruhe gibt, ähnlich der erfolgreichen Technologie Region Karlsruhe. Tourismus macht nicht an Gemeindegrenzen halt sondern muss die Kräfte einer ganzen Region bündeln können.

Der Vorstand des Verkehrsvereins wurde neu gewählt. Bruß wurde im Amt bestätigt. Stellvertreter wurde Patric Barth. Im Vorstand wirken des Weiteren mit: Simone Steiner, Rudi Vogel, Siegfried Weber, Marcus Fränkle, Gabi Thiele, Carsten Spelter, Klaus Melchert und Guerlio Peralta.

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Autor:

Hans-Christoph Bruß aus Karlsruhe

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