Über 9000 Gebäude leuchten deutschlandweit
"Night of Light"
Coronakrise. Über Nacht gingen in der Veranstaltungswirtschaft aufgrund behördlicher Auflagen zu Beginn der Coronapandemie regelrecht die Lichter aus. Mehr und mehr macht sich in der Branche eine Pleitewelle breit. Veranstaltungsunternehmer, Künstler und Musiker aller Art setzten hierfür gestern Abend deutschlandweit mit der Aktion „NIGHT OF LIGHT“ ein Zeichen, um auf die schwierige Lage aufmerksam zu machen. Auch in der Donnersbergregion leuchteten Gebäude.
Von Claudia Bardon
Über 10.000 Betriebe in Deutschland ließen rund 9.000 Objekte in der Farbe Rot erstrahlen. Auch Partner aus dem Ausland beteiligten sich. Die Lage ist ernst, wenn die Politik keine Lösungen und neue Wege aus der aktuell dramatischen Lage für die Veranstaltungsbranche findet.
Night of Light - ein flammender Appell
Die Aktion „Night of Light“ wurde von Tim Koperek, Vorstand der LK-AG Essen, ins Leben gerufen und in der Nacht vergangen Nacht mit Unternehmen aus allen Bereichen der Veranstaltungswirtschaft umgesetzt. Bundesweit in mehr als 200 Städten wurden Eventlocations, Spielstätten, Gebäude und Bauwerke mit rotem Licht illuminiert.
„Bei dem ein oder anderen Techniker im Umfeld der betreuten Acts sieht es schon in wenigen Wochen mehr als düster aus, so haben auch einige Technikpartner und Fuhrunternehmen wie eben auch Spielstätten derzeit kaum mehr Luft zum Atmen. Es steht zu befürchten, selbst wenn der Hauptact, sprich zum Beispiel das Management-Thema als solches, sicher überlebt, dass hernach beim „Restart“ der ein oder andere Dienstleister und Mitglieder der Crews, Mietmusiker auf der Strecke geblieben sind. Das zieht sich durch alle Felder der Branche. Der Mangel an einer Vision, wann denn wieder vollumfänglich veranstaltet werden kann, macht die Situation nicht besser. Wir müssen davon ausgehen, dass weder pro-bono Streamingkonzerte, noch Veranstaltungen mit reduzierten Kapazitäten, dass weder Autokino-Konzerte noch neuere Konzepte die Branche retten, sie sind schlichtweg kein Geschäftsmodell. Erst wenn wieder ohne jegliche Abstandsregularien und zusätzliche Sicherheitsauflagen geöffnet werden kann, wird hier langsam von der Rückkehr zur Normalität die Rede sein, das ist sicher nicht vor 2021. Wir unterliegen hier wirklich dem „First in - Last out“. Die Veranstaltungswirtschaft wird als Letzte wieder loslegen können “,erzählt Timo Holstein, Inhaber der Veranstaltungsfirma „eigenArtevents“ in Kirchheimbolanden, mehr als besorgt.
Die derzeitigen Hilfsprogramme für die Veranstaltungswirtschaft bestehen im Wesentlichen aus Kreditprogrammen, die jedoch eine erneute Zahlungsunfähigkeit in Verbindung mit der Überschuldung zur Folge haben könnten. clh
Weitere Informationen zu diesem Thema unter:
Autor:Claudia Bardon aus Wochenblatt Kirchheimbolanden |
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