Waldspaziergang mit Bündnis 90/Die Grünen und dem Forstamt Kusel
Der Klimawandel ist da - Unsere Wälder leiden!
Kusel. Zu einem Waldspaziergang im Forstrevier Lichtenberg hatte der Kreisverband der Grünen am 10. Oktober eingeladen und konnte mit Gabi Kleinhempel, Leiterin des Forstamts Kusel und dem Revierförster Werner Häußer eine äußerst fachkundige und engagierte Begleitung gewinnen. Thema waren die aktuellen Schäden durch Hitze und Trockenheit und Schädlinge und wie die Waldwirtschaft der Zukunft angesichts der globalen Erwärmung aussehen kann. Den 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden in anschaulichen Schilderungen die Problematik dargelegt, dazu gab es viel Wissenswertes von der Biologie des Wurzelwachstums bis zur Praxis der weltweiten Holzwirtschaft und -vermarktung zu hören, sodass aus den geplanten zwei gut dreieinhalb Stunden wurden, auch dank vieler Nachfragen des überaus interessierten Publikums. Der Umbau der Waldwirtschaft hin zu besser an den Klimawandel angepassten Arten sei ein bereits seit 1990 eingeleiteter Prozess, so Frau Kleinhempel, dies war das Jahr, in dem starke Stürme die Verletzlichkeit v. a. der Fichtenwälder aufgezeigt haben. Die aktuelle Entwicklung, in der auch bei der Hauptbaumart, der Buche, deutliche Schäden aufgrund der Trockenheit auftreten, bereitet jedoch immense Sorgen, da er an die Substanz unserer Wälder gehen kann. Den seit 1990 auch als Ersatz für Fichten im Körborner Forst gepflanzten Eschen wird gerade durch einen eingeschleppten Pilz, das Falsche Weiße Stängelbecherchen, der Garaus gemacht, was man eindrucksvoll sehen konnte. Andere Arten, die eine bessere Resistenz gegenüber den bereits in vollem Gange befindlichen Klimaänderungen aufweisen und auf die hier verstärkt neben den Hauptbaumarten Buche und Eiche sowie den so genannten Edellaubhölzern gesetzt wird, sind Weißtanne und Baumhasel. „Auch wir haben kein Universalkonzept,“ so Revierförster Häußer, der auch noch einmal die Besonderheit der sich derzeit abspielenden Klimaänderung im Vergleich der letzten 14.000 Jahre herausstellte. Vielmehr werde versucht mit einer Vielzahl von Maßnahmen der Katastrophe entgegenzuwirken. Zudem brauche jeder Standort eine Einzelbetrachtung. Der Walderhalt stehe bei Landesforsten ganz klar im Fokus gegenüber der Waldbewirtschaftung, betonte Frau Kleinhempel. Der grüne Landtagsabgeordnete und umweltpolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Andreas Hartenfels, betonte die Notwendigkeit den ökonomischen Druck aus der Waldbewirtschaftung zu nehmen. Hier wurde von Seiten der Landesregierung eine bundesweite Wald-Klima-Prämie vorgeschlagen, der die CO2-Bindungskapazität des Waldes berücksichtigt. Gleichzeitig wendet sich Hartenfels allerdings auch gegen pauschal geforderte weitgehende Nutzungsaufgaben, wie in populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen beispielsweise von Peter Wohlleben vertreten, da nur durch eine intelligente Holznutzung auch CO2 langfristig festgelegt wird und ein positiver Klimaeffekt auftritt. ps
Nachhaltigkeit liegt uns am Herzen. Die Zeitung in Ihren Händen wurde auf Recycling-Papier gedruckt. Hierfür musste kein Baum sterben. Gegenüber Frischfaserpapier werden bei der Herstellung von Recyclingpapier zudem bis zu 60 Prozent Energie, bis zu 70 Prozent Wasser sowie CO2-Emissionen und Abfall eingespart. Der Nachhaltigkeitsgedanke ist auch der Grund für eine Kooperation der Wochenblätter, Stadtanzeiger und des Trifels Kuriers mit der Natur- und Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF), der jetzt zusammen mit dem Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) die Kampagne „#together4forests“ startet. Dem BVDA gehören neben unserem Verlag rund 200 Verlage mit einer wöchentlichen Auflage von etwa 60 Millionen Zeitungen an. Wenn Ihnen ein nachhaltiger Umgang mit unserer Umwelt genauso am Herzen liegt wie uns, geben Sie bitte diese Zeitung nach dem Lesen ins Altpapier.
Autor:Anja Stemler aus Kusel-Altenglan |
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