Balkongespräche in der Wochenblatt-Redaktion Landau: Brachfläche am Bahnhof

Am Sonntag, 3. Juli, findet in Landau die Oberbürgermeisterwahl statt   | Foto: Kim Rileit
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Landau. Am Sonntag, 3. Juli, sind Oberbürgermeister-Wahlen in Landau. Die fünf Kandidaten waren zum Balkongespräch beim Wochenblatt Landau. Sie äußerten sich zu zehn verschiedenen Themenblöcken.

Die fünf Kandidaten zum Thema Brachfläche 

Hartmann: „Der Oberbürgermeister Thomas Hirsch hat schon zweimal versucht, diese Fläche zu kaufen. Sie ist „verseucht“. Zweimal hat die Bahn einen exorbitanten Preis dafür gefordert, dass wir als Stadtverwaltung gesagt haben: „Wir kaufen nicht.“ Ich finde, das wäre ein schönes Quartier für ein paar Wohneinheiten. Aber wir haben noch Flächen in Landau für über 3.000 Wohnungen und Häuser. Ob wir die Fläche jetzt entwickeln oder nicht, ist kein Thema unserer Wohnraumversorgung. Wir bauen schon genug.

Wir müssen jetzt mal schauen, dass wir dauerhafte Mietwohnungen bauen und nicht noch 300 teure Wohnungen mehr. Parks sind ein schönes Thema auch für mich als Umweltdezernent, aber wenn ich die wichtigsten Themen der Stadtpolitik benennen müsste, dann sind das nicht neue und zusätzliche Parks. Da würde ich eher über Haushalt reden."

Ingenthron: „Die Stadt hat seit vielen Jahren konkrete Pläne. Das ist nichts Neues. Ich will dazu sagen: Ich habe damals 2009 die politische Initiative ergriffen „Landesgartenschau für Landau“ und ganz am Anfang habe ich tatsächlich sogar an die Fläche gedacht. Es hat sich dann anders entwickelt. Aber die Stadt ist schon seit Jahrzehnten dran, dieses Areal zu erwerben, und das in Verhandlungen mit dem Bundeseisenbahnvermögen. Das hat bisher kein Ergebnis erbracht hat, weil es unterschiedliche finanzielle Interessen gibt.

Die Stadt hat aber die Planungshoheit und die Stadt kann das Gelände so überplanen, wie wir das für richtig erachten. Das heißt, jemand, der dort investiert/kauft, muss am Ende so bauen wie die Stadt die Rahmenbedingungen gesetzt hat. Es ist die Frage, ob das jemand macht. Man braucht da viel Geduld. Man kann da nichts erzwingen. Am Ende wird Wohnbebauung dort entstehen, die wir brauchen. Stadtentwicklung ist ein Prozess. Stadtentwicklung geschieht nicht in wenigen Jahren, sondern oft über Jahrzehnte und von daher ist das Eisen vielleicht warm, aber es ist noch nicht so heiß, dass es geschmiedet werden kann. Wir sind und bleiben aber mit viel Energie und wachen Augen dran." 

Uhl: „Die Brachfläche am Hauptbahnhof könnte als Standort für Kreuzfahrtschiffe genutzt werden. Andererseits gibt es auch Pläne dort Biotope zu errichten, in denen man die verschiedenen Klimazonen erleben kann, von Regenwald über Wüste zu Steppe und das Ganze überdacht, als eine Art Touristenattraktion. Derzeit befinden wir uns hierzu noch in einem internen Findungsprozess."  

Kietzmann: „Man könnte eventuell etwas zum Arbeiten oder Parkmöglichkeiten schaffen. Der Busbahnhof ist in unmittelbarer Nähe." 

Geißler: „Diese Brache ist seit unzähligen Jahren nicht nutzbar für die Bevölkerung. Auf dem alten Bahngelände sind wohl nicht besonders schlimme Altlasten. Deswegen will ich eine Art „Gartenstadt“ mit viel Grün auf dieser Brache ansiedeln. Ein Bürger-Verein könnte dafür Ideen schmieden: Etwa Aufenthaltsoasen fürs Entspannen, kleine Popkultur-Events, Jugendliche können Roller fahren, man kann auf einer Liegewiese mit freiem WLAN arbeiten. Eine grüne Wohlfühloase eben.

Was ich aus solch einem Gelände mache, ist auch ein harter Wirtschafts-Faktor. Denn es geht darum, ob Landau attraktiv bleibt. Fachkräfte schauen zuerst mit ihren Familien, wie es hier mit der Kinderbetreuung aussieht. Wie ist das kulturelle Angebot und wie ist hier die Aufenthaltsqualität? Die Wohlfühlqualität ist einer der harten Faktoren für die Attraktivität einer Stadt - wenn die nicht stimmt, dann gehen Leute nach Speyer, Heidelberg oder nach Bruchsal." kats, kim, uck

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Autor:

Katharina Wirth aus Herxheim

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