Balkongespräche in der Wochenblatt-Redaktion Landau: Umwelt- und Klimaschutz

Am Sonntag, 3. Juli, findet in Landau die Oberbürgermeisterwahl statt   | Foto: Kim Rileit
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Landau. Am Sonntag, 3. Juli, sind Oberbürgermeister-Wahlen in Landau. Die fünf Kandidaten waren zum Balkongespräch beim Wochenblatt Landau. Sie äußerten sich zu zehn verschiedenen Themenblöcken.

Umweltschutz/Klimaschutz/Versiegelung:

Hartmann: „Wohnen und Verkehr stehen hierbei für mich im Fokus. Das sind nämlich unsere beiden Möglichkeiten, wie wir am stärksten den CO2-Ausstoß in Landau reduzieren können. Wenn ich sage „Wohnen ist die größte soziale Frage“, dann ist Klimaschutz die größte globale Frage. Wir brauchen höhere Energiestandards für die Gebäude. Das ist schon beschlossen und in der Mache. Wir brauchen mehr Photovoltaikanlagen, gerade bei Privatleuten. Wir haben eine Verpflichtung beim Bau neuer Dächer, da kann man noch ein bisschen nach oben gehen, was die Verpflichtungen angeht. Und wir haben die Werbekampagne, mit der wir Privatleute überzeugen wollen, Photovoltaik auf ihre Dächer zu setzen. Wir haben die städtischen Mittel verfünffacht für städtische Photovoltaikanlagen von 70.000 Euro auf 350.000 Euro.

Wir schauen, dass bei der Verkehrswende, ÖPNV, Stärkung des Radverkehrs oder Stärkung des Fußverkehrs einfach weniger CO2 ausgestoßen wird. Wenn es dann um Klimaschutz als Energie Produktion geht, gibt es zwei große Themenbereiche, die dann noch übrig sind neben Photovoltaik. Es ist einmal die Windkraft, wo wir auf Landauer Gemarkung möglicherweise ein bis zwei Windräder aufstellen könnten. Eine moderne Windkraftanlage könnte in optimalen Fällen fünf Megawattstunden liefern. Bei bekommen wir maximal zwei bis drei Megawatt heraus. Aus so einem Windrad wäre das eine ganze Menge. Wir brauchen aber 130 Megawatt für die Versorgung Landaus.

Bleibt noch die Geothermie. Schwierige Historie in Landau, hat aber das Potenzial, nur mit dem bestehenden Kraftwerk 15.000 Landauerinnen und Landauern Wärme zu liefern. Wenn wir ein Drittel der Landauerinnen und Landauer günstig und sehr effizient mit Wärme versorgen könnten, wäre das unsere Lösung, was auch Klimaschutz-Aspekte angeht. Deshalb stehe ich dafür ein, dass wir diese Wärmeversorgung über die Geothermie nach Landau in die Wohnbevölkerung bringen. Wir hätten schon eine ganze Menge zu tun, die Leitungen zu legen, um die 15.000 Leute zu versorgen. Es gibt ein zweites Kraftwerk, das ist nicht weit von uns entfernt. Auch das könnte man noch anschließen, da wären wir bei 30.000 Leuten. Wenn wir 30.000 Menschen mit Geothermie Wärme versorgen könnten, wäre ich schon glücklich. Die Versorgung der anderen 18.000 bekommen wir anders geregelt." 

Ingenthron: Dieses Thema ist eine Gratwanderung. Zum einen müssen wir Wohnraum schaffen, und das ist in den letzten Jahren auch massiv erfolgt. Wir haben rund zwei Drittel der Flächen, die zur Verfügung standen, in der Innenstadt bisher bebaut. Nicht wir als Stadt allein, sondern natürlich ebenso Investoren oder Eigentümer. Das heißt, diese Entwicklung neigt sich einem natürlichen Ende zu. Wir können auf der anderen Seite nicht jede Fläche in der Stadt versiegeln oder bebauen. Das muss man fein austarieren, was die Bedarfe angeht. Sowohl die Notwendigkeiten für Wohnraumschaffung, als auch den Klimaschutz. Da gilt es eine Abwägung zu treffen.

Ganz wesentlich ist es, dass wir prüfen, ob ein Nahwärmenetz realisierbar ist, beispielsweise durch die geothermische Nutzung des Bodenschatzes Wärme. Das wäre eine ganz große Chance für Landau. Ansonsten ist natürlich extrem entscheidend, dass zum einen die privaten Wohngebäude gedämmt werden und zum anderen auch massiver Ausbau von PV-Anlagen auf insbesondere privaten Anwesen erfolgen muss. Die Stadt muss in Zukunft noch stärker in der Beratung unterwegs sein." 

Uhl: „Ich finde es ist nicht hinnehmbar, dass gewisse Politiker (CDU) zum Thema Saatkrähen in Brüssel rumkrähen und damit Landau den Ruf eines tumben Provinznests eintragen. Die versiegelten Brachflächen am Alten Messplatz und am Weißquartierplatz werden als Parkmöglichkeit genutzt und nach Vorbild des Schillerparks bepflanzt. Der Campus-Parkplatz wird ein Feuchtraum-Biotop. Seit Jahren ignoriert die Politik die Forderung nach mehr Parkmöglichkeiten! Das wird jetzt endlich umgesetzt! Wir planen außerdem eine Mango-Modellregion. Aufgrund des Klimawandels wird sich unsere Landwirtschaft umstellen müssen. Auf Mangos. Das bietet sich an in unseren Breiten. Ich mag Mangos!" 

Kietzmann: „Versiegelung von Boden ist bei Regen immer ein Problem. Die Abwasserschächte laufen dann schnell voll. Ich wäre eher dafür, dass man andere Bodenbeläge nutzt, die das Regenwasser besser durchlassen."

Geißler: „Landau hat mit der Landesgartenschau eine große Tradition. Ich möchte die Stadt begrünen, mit Bäumen, grünen Flachdächern, kleinen Grünflächen auf den Plätzen. Die starke Versiegelung in der Kernstadt möchte ich damit aufbrechen, auch etwa mit einem Springbrunnen auf dem Paradeplatz. Den gab es ja früher. Das ist nicht nur gut für das Klima, sondern auch für die Aufenthaltsqualität in der Stadt. Und neben der Begrünungs-Offensive braucht es eine Photovoltaik-Offensive in Landau. Da ist noch unglaublich viel Luft nach oben." kats, kim, uck

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Autor:

Katharina Wirth aus Herxheim

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