Balkongespräche in der Wochenblatt-Redaktion Landau: Uni-Stadt/Uni-Parkplatz
Landau. Am Sonntag, 3. Juli, sind Oberbürgermeister-Wahlen in Landau. Die fünf Kandidaten waren zum Balkongespräch beim Wochenblatt Landau. Sie äußerten sich zu zehn verschiedenen Themenblöcken.
Die fünf Kandidaten zum Thema Landau als Uni-Stadt
Hartmann: „Neben dem Stadtleben und der Innenstadt gibt es ja auch noch das Nachtleben. In dieser Stadt konnte man mal gut weggehen. Und heute kann man es nicht mehr. Ich glaube, wir brauchen einen neuen Ort, der den neuen Brandschutz- und Lärmschutzanforderungen gerecht wird, der eine offene Plattform für alle ist mit unterschiedlichen Kultur-, Konzert- und Tanzveranstaltungsformaten. Das vermisse ich im Moment.
Ich glaube, ich bin nicht der Einzige, der das in Landau vermisst. Ich glaube, die Stadt muss diesen Ort machen, indem wir eine Plattform bieten. Ich denke an das Untergeschoss eines Parkhauses, das wir bauen. Wir bauen an drei Orten in der Stadt neue Parkhäuser und das ist dann so zu organisieren, dass eben das Untergeschoss einfach eine Veranstaltungslocation sein kann und oben drüber geparkt werden kann. Das könnte man auch lärmtechnisch so organisieren, dass die Leute halt nicht auf der Straße stehen und herumbrüllen, sondern in einem abgeschotteten Parkhaus sind oder vielleicht gleich in ihr Auto einsteigen können und nach Hause fahren."
Ingenthron: „Ich mache keine Politik oder will keine Politik machen, die ausschließlich bestimmten Bevölkerungsteilen zugutekommt. Studierende sind Menschen wie alle anderen auch, die wollen/müssen studieren, wollen/müssen wohnen, einkaufen, von A nach B kommen – all die Dinge wie jeder andere Mensch auch. Und ich möchte Studierende nicht auf Freizeitvergnügungen reduzieren. Natürlich ist es wichtig, aber das finde ich nicht angemessen, so über Studierende zu denken, dass es dann nur darum geht, möglichst viele Ausgeh- und Vergnügungsmöglichkeiten zu schaffen. Natürlich ist es ein wichtiges Element, aber eben längst nicht nur das.
Ich habe die Initiative gestartet, den Kulturetat der Stadt weiterzuentwickeln. Wir haben ein Abonnementprogramm in der Festhalle, relativ statisch seit vielen Jahren. Mein Ziel ist, dieses „offizielle“ Programm abzuschmelzen, weiterzuentwickeln und einen Teil des Geldes in die freie Kulturszene zu lenken, nach bestimmten Kriterien. Das ist ein Ansatz, der auch ins studentische Milieu dann einträgt, wenn es neue Formen und Möglichkeiten der Unterstützung der freien kulturellen Szene gibt. Die Stadt wird bei mir keine Veranstaltungshalle bauen und sie wird auch keine Kneipen betreiben. Das geht nicht. Helfen und fördern wir besser die bestehenden Strukturen und Initiativen. Das wird sich mehr als lohnen!"
Uhl: „Wir fordern schon lange eine Fusion auf Augenhöhe mit der Universität Oxford. Kaiserslautern ist kein adäquater Partner für Landau. Das wäre dann die Uni Oxford-Landau. Ich denke eine Fusion bietet mannigfaltige Chancen – für Oxford."
Kietzmann: „Die Uni ist auch mehr als nur Ausbildung, ich finde das kommt zu kurz. Wir haben zu wenig Einrichtungen für die jungen Leute. Das kann man gut durch Dialog mit Anwohnern in den Griff kriegen.
Ich würde auf jeden Fall die alten Konzessionen erweitern, gucken, dass durch Änderung der Bauvorschriften die Möglichkeiten geschaffen werden, wieder einen Raum für Musik, Veranstaltungen oder so herzurichten. Nichtsdestotrotz würde ich das den Wähler entscheiden lassen. Wenn die Mehrheit für einen Neubau ist, dann sollte das unter Schirmherrschaft der Stadt möglich sein."
Geißler: „Landau ist Uni-Stadt, und die geplante Kooperation mit Kaiserslautern wird einen weiteren Schub für Landau als Wissenschafts-Stadt geben. Deshalb möchte ich die Verzahnung der Uni mit ihrem wissenschaftlichen Know-how und der Stadt, etwa bei der Digitalisierung vorantreiben.
Wir haben einen Digitalisierungsproblem, auch in den Schulen. Die Mitarbeiter, welche die Server warten, stehen nicht zentral in jeder Schule zur Verfügung. Diese Aufgabe fällt teilweise für die Lehrer an. Das muss angegangen werden. Die Schulen wollen auch diesen Schulcampus und Moodle nicht. Ich unterstütze die Petition für die Beibehaltung von Microsoft Teams. Wenn Unternehmen, die sicherheitsrelevante Daten haben, Teams benutzen, dann muss das für Schulen auch möglich sein.
Ich könnte mir vorstellen, eine digitale Bildungs-Partnerschaft zwischen Uni und den Schulen zu etablieren. Dass Studenten in die Schulen gehen und den Schüler in allen in allen Bereichen als Digitalisierungs-Lotsen in den Schulen zur Verfügung stehen."
Thema Uni-Parkplatz
Hartmann: „Wegen des Uni-Parkplatzes hingegen haben wir Gespräche mit der Universität. Die Stadt hat in den vergangenen Jahren den bewirtschafteten Parkraum immer weiter ausgedehnt. Es wird irgendwann in der Kernstadt wahrscheinlich überall Geld kosten, sein Auto im Freien abzustellen. Der Uni Parkplatz ist aber nicht gesichert.
Ich habe angeboten, dass wir als Stadt helfen könnten, dem zu begegnen und die Idee war, man bewirtschaftet ihn genauso wie alle anderen Gebiete drumherum auch. Aber das Geld geht nicht an die Stadt, sondern an die Studierenden und die Mitarbeiter der Universität. Das ist gerade in der Schwebe und die Stadt hat nur Hilfe angeboten. Wenn die Universität und die Studierenden das nicht wollen, dann machen wir das nicht. Im Zug unseres Vorschlags hätten sie nicht nur Zugriff auf die 350 Parkplätze oben, sondern auch auf die 730 Parkplätze unten hätten sie insgesamt für denselben Preis 1.100 Parkplätze zur Verfügung."
Ingenthron: „Der Platz befindet sich nicht in städtischem Eigentum. Es wird viel davon abhängen, wie die Uni sich entwickelt. Die Stadt wird den Platz bewirtschaften. Wenn das funktioniert, dann mag das in Zukunft auch so sein. Wenn das nicht funktioniert, dann ist das nichts, was irreversibel ist. Wir werden es ausprobieren und nach einer Zeit eine Zwischenbilanz ziehen."
Uhl: „Der Campus-Parkplatz wird ein Feuchtraum-Biotop. Seit Jahren ignoriert die Politik die Forderung nach mehr Parkmöglichkeiten! Das wird jetzt endlich umgesetzt!"
Geißler: „Der Uni-Parkplatz wurde den Studenten zur Verfügung gestellt. Er sollte kostenlos sein. Meine Idee ist, einen Teil des Parkplatzes kostenlos für die Studierenden zu machen. Ich stelle mir vor, in Zukunft ein zweites Parkdeck zu bauen, das öffentlich ist. Dann muss nur geklärt werden, wer kontrolliert." kats, kim, uck
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Autor:Katharina Wirth aus Herxheim |
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