Spezialfirma bringt derzeit Köder in Kanalnetz ein
Den Schadnagern auf die Pelle rücken
Landau. Auch Ratten leiden unter Corona-Kontaktbeschränkungen. Beispielsweise weil die Abfallbehälter von Restaurants überhaupt kein oder zu wenig Futter für die Nagetiere abwerfen. Doch was macht die Ratte, wenn Nahrungsquellen wie diese versiegen? Sie zieht weiter, und zwar in die Wohngebiete. Der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau startete gestern seine flächendeckende Bekämpfungskampagne 2020 gegen die Nagetiere im Kanalnetz. Auch Privatpersonen können sich der Aktion mit Maßnahmen auf dem eigenen Grundstück auf eigene Rechnung anschließen.
Mit dem Einbringen von Ködern hat der EWL eine qualifizierte Spezialfirma beauftragt. Diese hängt Köder in Misch- und Schmutzwasserkanäle ein, in welche sich Ratten bevorzugt zurückziehen. Nach zwei Wochen werden bereits neue Köder nachgelegt. „Das dient auch gleichzeitig der Kontrolle, wie wirksam die erste Auslegung der Giftköder war. Sind die Köder weg oder angefressen, gibt es noch einige Nagetiere. Dann legen wir nach“, erklärt Anton Zips, langjähriger Mitarbeiter der EWL-Abwasserabteilung. Dieses Prozedere wird so lange wiederholt, bis es keine Spuren der Ratten im Abwassersystem mehr gibt.
Zudem sensibilisiert der Experte, dass auch Bürgerinnen und Bürger ihren Beitrag leisten können und gibt wichtige Tipps:
- Keine Tauben und Enten füttern
- Speisereste nicht über die Toilette entsorgen
- In eigenen Komposthäufen keine Speiseabfälle, verdorbene oder gekochte Lebensmittel verwerten
- Speiseabfälle und verdorbene Lebensmittel gehören in die Biotonne
- Deckel der Biotonne geschlossen halten
- Gelben Sack sicher vor Ratten aufbewahren und erst am Abholtag nach draußen stellen
- Schuppen und Keller auf Nistmöglichkeiten untersuchen.
- Schadnager übertragen Krankheiten.
Ratten gehören zur Umwelt. Sie fühlen sich dort wohl, wo es genug Nahrung für sie gibt. Doch aus Gründen der Hygiene ist es wichtig sie in Zaum zu halten. Die Nager sind ernst zu nehmende Überträger von verschiedensten Krankheitserregern und Parasiten. Die im Kot und Urin der Schadnager enthaltenen Bakterien und Viren werden vom Menschen bei Kontakt mit Haut, Schleimhäuten oder Atemwegen aufgenommen und führen so zur Erkrankung. Die Herausforderung: Ratten vermehren sich schnell. Ein Muttertier wirft bis zu fünfmal im Jahr durchschnittlich vier bis acht Junge.
Wer den Verdacht hat, dass in seinem Umfeld Ratten unterwegs sind, kann sich beim EWL an Anton Zips unter der Rufnummer 06341 138651 wenden.
Für Maßnahmen auf privaten Grundstücken sollten die Eigentümer direkt mit der beauftragten Fachfirma Carl Holler GmbH unter der Rufnummer 0171/ 4450006 Kontakt aufnehmen. Sie erhalten eine qualifizierte Beratung und die Möglichkeit, die öffentliche Bekämpfungsmaßnahme kostengünstig auf ihr Grundstück auszudehnen.
Autor:Thomas Klein |
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