Deutlicher Gewinn
Eigenbetrieb WertstoffWirtschaft Kreis SÜW schließt 2023 ab
Kreis SÜW. Im Restmüll sammelt sich alles, was nicht mehr weiterverwertet werden kann, buchstäblich der „Rest vom Müll“. Die Menge des Restmülls soll im Landkreis Südliche Weinstraße weiter reduziert werden: Damit weniger Ressourcen verbraucht werden, und weil die Verbrennung des Restmülls teuer ist. Das betonte Landrat Dietmar Seefeldt in der jüngsten Sitzung des Werkausschusses für den Eigenbetrieb WertstoffWirtschaft: „Wir wollen unsere Bürgerinnen und Bürger dazu bewegen, noch weniger Restmüll bereitzustellen.“ Werkleiter Rolf Mäckel ergänzte: „Die Steigerung der gesammelten Biomengen ist ein wesentliches Kriterium, um Restmüllmengen erfolgreich zu senken.“
Bericht der Werkleitung
Im Bericht zum ersten Halbjahr 2024 stellte der Werkleiter so auch fest, dass im Vergleich zum Vorjahr weitere sechs Prozent mehr Bioabfall gesammelt worden waren. 148 Euro pro Tonne koste es, Restmüll zu verbrennen. Bioabfälle weiter zu verwerten schlage hingegen mit unter 100 Euro pro Tonne zu Buche, erklärte Mäckel.
Jahresabschluss 2023
Mit dem Abschluss des Jahres 2023, der ebenfalls auf der Agenda der Sitzung stand, zeigten sich die Ausschussmitglieder zufrieden. „Ein Gewinn über 1,7 Millionen Euro, das ist schon sehr ordentlich“, so fasste es Landrat Seefeldt zusammen. Helmut Loch von der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerprüfungsgesellschaft Dornbach GmbH aus Koblenz hatte sich das Zahlenwerk wieder genau angesehen. Er berichtete von seiner Prüfung und konnte dem EWW abermals einen „uneingeschränkten Bestätigungsvermerk“ attestieren - alles in Ordnung.
Wie bereits im vergangenen Jahr stellte der Prüfer heraus, dass das prägende Merkmal die Rückstellung für die Nachsorgen der Deponien sei. Denn auf verschiedenen ehemaligen Deponien in SÜW müssen bestimmte Maßnahmen zum Schutz der Umwelt vorgenommen werden, die kostenintensiv sein werden. 30,1 Millionen Euro muss der EWW laut aktuellen Berechnungen für diese Altlasten, die in den kommenden drei Jahrzehnten nach und nach entsprechend der gesetzlichen Vorgaben angegangen werden, auf der hohen Kante haben. Dabei handelt es sich unter Berücksichtigung erwarteter zukünftiger Preissteigerungen um einen nominalen Wert, der für bilanzielle Zwecke nach vorgegebenem Zinssatz abzuzinsen ist. Dieses Jahr würden zunächst 260.000 Euro für die Nachsorge gebraucht, nächstes Jahr werden es fast sechs Millionen sein. Das Geld ist bereits vorhanden, sodass die Gebührenzahlerinnen und -zahler für die Nachsorge der Deponien keinen Zusatzbeitrag mehr leisten müssen. „Trotz der Steigerung der vergangenen Jahre ist es aufgrund der guten wirtschaftlichen Lage nicht notwendig, das auf die Gebühren umzulegen“, so der Prüfer Helmut Loch. Über die Feststellung des EWW-Jahresabschlusses 2023 wird der Kreistag am 16. Dezember final entscheiden. Der Werkausschuss hat dem Kreistag bereits einstimmig empfohlen, den Jahresabschluss wie vom EWW dargestellt und vom Prüfer bestätigt festzustellen.
Nachhaltigkeitsbeauftragter
Der Ausschuss hat sich darüber hinaus dafür ausgesprochen, das Beratungsunternehmen teamwerk ag aus Mannheim zum Nachhaltigkeitsbeauftragten zu bestellen. Dies zunächst für die Dauer des Jahres 2025, für 4000 Euro netto Pauschale im Monat. Eigenes Fachpersonal in diesem Bereich sei sehr schwer zu finden, hieß es in der Ausschusssitzung, sodass der Einsatz einer Beratungsfirma hier ein strategisch sinnvoller Weg sei, fokussiert externe Expertise zu erhalten.
Hintergrund der Bestellung ist, dass der Kreistag im April das Abfallwirtschaftskonzept für die Jahre 2024 bis 2028 beschlossen hat. Darin enthalten ist eine Nachhaltigkeitsstrategie innerhalb der Kreislaufwirtschaft, die als dauerhafter Prozess angelegt und jährlich fortgeschrieben werden soll. Unter anderem sollen Maßnahmen in den Bereichen Ökologie, Soziales und Ökonomie beschrieben werden. Zur Ökologie ist neben der Wertstoff-Entfrachtung der Restabfälle auch der Ausbau regenerativer Energien zu zählen, bei dem Punkt Soziales geht es um die Zufriedenheit mit dem abfallwirtschaftlichen Service sowie der Qualifizierung von Mitarbeitenden im EWW. Die Ökonomie ist durch die Gebührenstabilität gekennzeichnet, daneben auch durch den Einsatz der Verkaufserlöse des Müllheizkraftwerks Pirmasens für den Themenbereich Nachhaltigkeit.
Damit diese Ziele konsequent verfolgt werden können und den Gremien über den Stand berichtet werden kann, soll ein externer Nachhaltigkeitsbeauftragter, sprich: eine Expertin oder ein Experte vom Unternehmen teamwerk ag, zeitlich begrenzt eingesetzt werden. Diese Person soll auch EWW-Personal im Bereich der Abfallberatung schulen, anleiten und darauf vorbereiten, dass diese Funktion nach etwa einem Jahr intern übernommen werden kann. red
Autor:Sabine Meyerhöffer aus Landau |
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