Jahresbericht 2023
Erneuerbare Energien immer bedeutsamer im Landkreis SÜW
Kreis SÜW. Rund eine Million Megawattstunden (MWh) Wärme und mehr als 400.000 Megawattstunden elektrischen Strom verbrauchen die Haushalte, Unternehmen und Kommunen im Landkreis Südliche Weinstraße schätzungsweise jährlich. Ein Blick auf das Jahr 2023 zeigt: Die erneuerbaren Energien boomen in SÜW und leisten mehr als je zuvor. Zu diesem Schluss kommt SÜW-Klimaschutzmanager Philipp Steiner in seinem Bericht für das vergangene Jahr. „Die Zeiten der ,unsichtbaren Energie‘ sind vorbei: Die spürbaren Folgen der Erderwärmung und die Folgen der Abhängigkeit fossiler Importe bewirken offenkundig ein Umdenken“, ist der Klimaschutzmanager überzeugt. „Die Zahlen zeigen deutlich, dass die Erneuerbaren Energien immer mehr an Bedeutung gewinnen in unserem Landkreis“, pflichtet ihm Landrat Dietmar Seefeldt bei. „Insbesondere beim Photovoltaik-Ausbau gibt es in SÜW einen beachtlichen Trend nach oben, was ein gutes Zeichen ist im Kampf gegen die Auswirkungen des Klimawandels.“
Die Anstrengungen hin zu mehr Erneuerbaren seien auch notwendig für das Ziel des 2022 vom Kreistag verabschiedeten Klimaschutzkonzeptes für den Landkreis, rechtzeitig 100 Prozent erneuerbare Energien in der Strom- und Wärmeversorgung sowie der Mobilität zu erreichen, so der Landrat weiter. Dieses Ziel sei nur gemeinsam zu schaffen, sind sich Landrat und Klimaschutzmanager einig: Unternehmen, Organisationen, Behörden, Bürgerinnen und Bürger seien gleichermaßen gefragt.
Immer mehr Photovoltaikanlagen auf den Dächern
Die Ausbaurate der Photovoltaik (PV) hat sich im Landkreis laut dem Jahresbericht im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt: 1500 Photovoltaikanlagen mit rund 17 Megawattpeak Leistung (17.000 Kilowatt) wurden allein 2023 im Landkreis installiert. Insgesamt erzeugen hier Anlagen mit insgesamt 120.000 Kilowattpeak Leistung rund 110.000.000 Kilowattstunden Sonnenstrom im Jahr - das entspricht dem Stromverbrauch von 30.600 Haushalten und einem rechnerischen Drittel des gesamten Strombedarfs im Landkreis Südliche Weinstraße.
„Möglich machen das die Kommunen, die die Energiewende vor Ort unterstützen sowie unsere Bürgerinnen und Bürger, die ihr Hausdach oder ihren Balkon mit Photovoltaik ausgestattet haben. Und auch die Unternehmen im Landkreis, die auf ihren Dächern große Anlagen mit 500 Kilowattpeak Leistung errichtet haben, wie etwa Hornbach in Bornheim und das Einrichtungshaus Weber in Herxheim“, so Steiner. Es seien noch viele Potenziale auf Dächern vorhanden: „Die Südliche Weinstraße und die gesamte Region braucht jedes Modul, um energieunabhängig zu werden und leistungsfähig zu bleiben.“
Windenergie wird ausgebaut
16 Windräder mit insgesamt 39 Megawatt (MW) Leistung produzieren derzeit rund 100.000 Megawattstunden Windstrom im Landkreis SÜW. Dank technischen Fortschritts seien in den kommenden Jahren weitere Windprojekte zu erwarten, die den Anteil erneuerbaren Stroms in der Region deutlich erhöhen werden, so Steiner. Auch das Repowering, also die „Kraftwerkserneuerung“ bestehender Windstandorte, bei der die Leistung erhöht wird, werde zum Thema werden.
Fördermittel für Wärmeplanung beantragt
Die Verbandsgemeinden im Landkreis Südliche Weinstraße haben Förderanträge beim Bund gestellt, um die Wärmeversorgung ohne Öl und Gas anzupacken. „Die sogenannte Kommunale Wärmeplanung zeigt auf, was vor Ort sinnvoll und machbar ist. Die Wärmeplanung wird auch darüber mitentscheiden, auf welchem Wege die Haushalte klimaneutral werden“, sagt der Klimaschutzmanager. Wichtige Informationen für die Haushalte liefere die Verbraucherzentrale online unter www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/energetische-sanierung/geg-was-aendert-sich-mit-dem-gebaeudeenergiegesetz-13886.
Immer mehr E-Fahrzeuge
Im Landkreis werden immer mehr elektrisch betriebene Zweiräder und Elektroautos gezählt. Von im Jahr 2023 rund 118.000 im Landkreis gemeldeten Fahrzeugen sind heute rund 6000 elektrisch oder hybrid betrieben. „Rein rechnerisch zeigt das aktuelle Wachstum an, dass bis 2030 die meisten unserer Fahrzeuge elektrisch betrieben werden könnten - selbst ohne die kürzlich gestrichene Umweltbonus-Förderung“, so Philipp Steiner. red
Autor:Sabine Meyerhöffer aus Landau |
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