Um benachteiligte Schulkinder zu stärken:
Kinderschutzbund Landau sucht Lernpaten
Landau. Der Kinderschutzbund Landau-SÜW unterstützt ab diesem Jahr Schulkinder durch das Lernpatenprojekt „keiner darf verloren gehen“. Hierfür werden ehrenamtliche Lernpaten gesucht, die Kinder begleiten und je nach Bedarf auf schulischer, emotionaler und sozialer Ebene fördern.
Kinder, die vorübergehend oder längerfristig von Zuhause nicht die notwendige Unterstützung bekommen oder darüber hinaus Hilfe benötigen, um in der Schule erfolgreich zu sein, brauchen besondere Aufmerksamkeit. Gerade in Zeiten von Schulschließungen und Homeschooling sollte das Prinzip „keiner darf verloren gehen“ gelten, welches auch das Lernpatenprojekt proklamiert. Speziell für Kinder in benachteiligten Lebenssituationen sollten nebst digitaler Ausstattung auch personelle Hilfen geschaffen werden, um Kinder dabei zu unterstützen ihr Potenzial zu entfalten. Schulkinder, vorrangig an Grundschulen, gezielt zu stärken, hat sich das ehrenamtlich gestützte Lernpatenprojekt zur Aufgabe gemacht. Die Initiative besteht seit 2007 und wird in ungefähr 120 rheinland-pfälzischen Schulen umgesetzt. Im Raum Landau und Südliche Weinstraße hat der Kinderschutzbund Kreisverband Landau-SÜW das Projekt im Januar 2021 von der Bürgerstiftung Pfalz übernommen. Gleichzeitig wurde das von der Koordinierungsstelle Ehrenamt der Stadtverwaltung Landau initiierte Lernpatenprojekt für Kinder mit Migrationshintergrund an den Kinderschutzbund übergeben.
Unterstützt werden Kinder, bei denen kurz- oder längerfristig persönliche, familiäre, soziale oder gesellschaftlich bedingte Risikofaktoren vorliegen, wie etwa ein negatives Selbstbild, die Trennung der Eltern, Krankheit oder Verlust einer wichtigen Bezugsperson, Flucht- oder Migrationshintergrund, Armut und Ausgrenzung“, gibt Diplom-Psychologin Vanessa Lang, die Projektkoordinatorin, bekannt.
Vor Aufnahme der Lernpatenschaft werden die Ehrenamtlichen in einer 30-stündigen Schulung auf ihre Tätigkeit vorbereitet, Themen sind unter anderem die Rolle der Lernpaten, Beziehungsgestaltung, Kommunikation, Motivation, Lernen und Kindeswohlgefährdung. Auch während der Praxis werden die Lernpaten regelmäßig gecoacht und sind jederzeit eng an die Schule und die Lernpatenmentorin angebunden. Nach Abschluss ihrer Ausbildung übernehmen die Ehrenamtlichen für ein bis zwei Stunden in der Woche die Lernpatenschaft für ein von den Lehrkräften ausgewähltes Kind. Die Betreuung erfolgt aller Regel nach an der Schule, meist parallel zum Unterricht außerhalb des Klassenraums oder während der Nachmittagsbetreuung. Wichtig ist ein kontinuierlicher und verlässlicher Kontakt zum Patenkind, möglichst für mindestens ein Schuljahr.
Die Ausbildung startet am Dienstag, 13. April, von 18.30 bis 21.30 Uhr und findet immer dienstags bis zum 18. Mai - voraussichtlich online beziehungsweise in Teilpräsenzen - statt. Zusätzlich wird es am Samstag, 17. April, von 9 bis 16Uhr einen Wochenendtermin geben.
Wer sich für eine Lernpatenschaft interessiert und sich engagieren möchten, kann sich per E-Mail unter lernpaten@blauer-elefant-landau.de für ein Vorgespräch melden. Voraussetzung für die Tätigkeit ist die Vorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses.Das Lernpatenprojekt wird vom Bundesprogramm „Menschen stärken Menschen“ des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Autor:Thomas Klein |
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