Bei Stadtsauberkeit vorn
Landau im Städtevergleich im oberen Drittel
Landau. Was jemand als sauber oder schmutzig empfindet, ist oft subjektiv. Den meisten Menschen sind verschmutzte und vermüllte Plätze und Grünanlagen ein Dorn im Auge, manche sehen schon bei Laubansammlungen am Straßenrand rot. Städte und Gemeinden stehen vor der Aufgabe, für den öffentlichen Raum vorzugeben und vorzuleben, was für sie ein gepflegtes Stadtbild darstellt. Um das Thema auf eine sachliche Ebene zu heben, gibt der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) alle zwei Jahre eine externe Analyse zur Stadtsauberkeit in Auftrag. Das Ergebnis für 2022: Landau hat sich gegenüber den Vorjahren weiter verbessert und zählt im Vergleich mit ähnlichen Städten zum oberen Drittel. „Das positive Resultat zeigt: Die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten, die an einem sauberen Stadtbild mitwirken, zahlt sich aus. Das hohe Niveau entspricht unseren Ansprüchen an ein attraktives Landau – für unsere Bürgerinnen und Bürger und für die Menschen, die uns besuchen. Stadtsauberkeit ist dabei Wohlfühl- und Wirtschaftsfaktor zugleich“, betont Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron, Verwaltungsratsvorsitzender des EWL. Vor drei Jahren hat der EWL eigens eine Stabsstelle Stadtbildpflege eingerichtet. Dort koordinieren zwei Teilzeitkräfte die eigentliche Straßenreinigung mit flankierenden Maßnahmen auch aus anderen Stellen der Verwaltung, die alle der Sauberkeit in Landau zugutekommen.
Optimierungsmaßnahmen greifen
Die Analyse attestiert Landau eine sehr gute Sauberkeit: Mit 6,8 Punkten fällt sie gegenüber 8,6 Punkten in 2020 und 9,2 Punkten in 2018 deutlich verbessert aus. Die Begehung der Gutachter erfolgte im Mai und Juni dieses Jahres. Ziel der Sauberkeitsanalyse ist es zum einen, Verschmutzungsschwerpunkte zu lokalisieren, zum anderen konkrete Konzepte und Maßnahmen zur Verbesserung der Stadtsauberkeit zu erarbeiten, immer vor dem Hintergrund der Wirtschaftlichkeit. Alexandra Hirsch, die gemeinsam mit Heike Zeh die EWL-Stabsstelle Stadtbildpflege bildet, ordnet das aktuelle Ergebnis so ein: „Die erneut verbesserten Werte belegen, dass unsere Maßnahmen, die wir aufgrund der 2020 erstellten Analyse ergriffen haben, inzwischen Wirkung zeigen.“ Als Beispiele nennt sie erhöhte Reinigungsintervalle in bestimmten Bereichen; regelmäßige Gespräche mit Reinigungsfirmen; Gespräche mit der Deutschen Bahn über den immer wieder im Fokus der Analysen stehenden Bahnhofsvorplatz. Außerdem gebe es auch außerhalb der halbjährlichen Sitzungen des gemeinsamen Arbeitskreises Stadtbildpflege Absprachen mit den verschiedenen städtischen Ämtern. Ein weiteres Element sei die Informationsarbeit in bestimmten Wohngebieten, wo Anwohner auf ihre Pflicht zur Mitwirkung aufmerksam gemacht würden. Denn für die Reinigung von Gehweg und Grünstreifen ist der Eigentümer des jeweils angrenzenden Grundstücks verantwortlich. „Ein ansprechendes Stadtbild ist immer eine Gemeinschaftsleistung von Bürgerschaft und Verwaltung, und dafür wollen wir die Menschen in Landau sensibilisieren“, erklärt Bernhard Eck, Vorstandsvorsitzender des EWL.
Verschmutzung mit Papier und Verpackungen
„In vielen Fällen handelt es sich bei der Verschmutzung um Papier und Verpackungsabfall, der herumliegt. Darunter viele Einwegplastikprodukte. Das ist für uns als kommunaler Entsorger mit hohem Anspruch an den Umwelt- und Klimaschutz besonders ärgerlich. Der über den Straßenkehricht eingesammelte wertstoffhaltige Abfall muss unter hohem Aufwand an Arbeit und Kosten getrennt werden, damit alles im Recycling landet. Daher sind wir sehr froh über die Ankündigung des Gesetzgebers, dass die Hersteller solcher Einwegprodukte ab 2025 an den Entsorgungskosten beteiligt werden sollen“, erläutert Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron. Die Kosten für den Abtransport und die fachgerechte Entsorgung der rund 290 Tonnen, die 2021 an Kehricht in Landau insgesamt zusammenkamen, belaufen sich auf einen mittleren fünfstelligen Betrag. Der angesprochene Gesetzentwurf sieht vor, dass Städte und Gemeinden als Ausgleich Gelder aus einem Einwegkunststofffonds erhalten, in den Hersteller von Einweg-To-Go-Behältern aus Plastik beispielsweise einzahlen. Der Verwaltungsratsvorsitzende fasst zusammen: „Wir freuen uns über das gute Ergebnis der neuen Stadtsauberkeitsanalyse. Doch sie gibt uns erneut Arbeitsaufträge mit auf den Weg. Zum einen ist das ganz konkreter Optimierungsbedarf im Bereich von Bushaltestellen und Parkplätzen. Zum anderen können das noch engagiertere Initiativen sein in Richtung Landau ohne Plastik und allgemein zur Abfallvermeidung. Darum setzt sich jetzt der Arbeitskreis Stadtbildpflege mit den Details des neuen Gutachtens auseinander.“ ps
Autor:Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau |
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