Wichtiger Baustein für saubere Queich
Neuer Retentionsbodenfilter in Landau
Landau. Die Kläranlage in Landau bekommt einen neuen Retentionsbodenfilter (RBF). Sophie Charlotte Traxel, Studentin an der Hochschule Rottenburg am Neckar, begleitet die Planung des Retentionsbodenfilters im Rahmen ihrer praxisbezogenen Abschlussarbeit. „Der RBF ist ein kleiner, aber wichtiger Baustein, um die Wasserqualität in der Queich zu verbessern“, sagt die junge Frau, die im achten Bachelor-Semester Ressourcenmanagement Wasser studiert. Der Retentionsbodenfilter funktioniert ähnlich wie eine Pflanzenkläranlage, die mit Schmutzwasser vermischtes Regenwasser reinigt. Die Ablaufqualität bei Regen wird damit erheblich verbessert.
Studentin begleitet die Planung in Bachelorarbeit
In ihrer Bachelorarbeit nimmt sich die Studentin der Machbarkeitsstudie für den RBF in der Kläranlage des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebs Landau (EWL) an und unterstützt bei Überlegungen zum Bau des Retentionsbodenfilters. „Es geht auch darum, den optimalen Ort und Aufbau des RBF zu bestimmen. Außerdem beschäftige ich mich mit der hydraulischen Berechnung des Beckens, also den Wasserströmen. Und ich erstelle eine Kostenschätzung für den Bau des RBF.“ Dabei kann sie sich auf Dr. Markus Schäfer, Leiter der Abteilung Abwasserbeseitigung des EWL, verlassen. Er betreut die Bachelorstudentin und leitet das Projekt. „Wir arbeiten gerne mit Studierenden zusammen. Wer Interesse hat, kann sich bei uns melden und wir finden eine spannende Aufgabe in unserem Unternehmen“, sagt Markus Schäfer.
Retentionsfilter hilft bei Starkregen
Droht die Kläranlage zum Beispiel bei Regen zu überlasten, helfen die Pflanzen im Retentionsfilterbecken, das Mischwasser zu reinigen. Bei Starkregen kann es vorkommen, dass die Regenüberlaufbecken der Kläranlage die Wassermassen nicht mehr fassen können. Sie halten 15.000 Kubikmeter. Regnet es viel in kurzer Zeit, wird das Wasser bisher ins Regenrückhaltebecken geleitet. In ihm sammelt sich Mischwasser, das anschließend gedrosselt, aber nur mechanisch gereinigt in die Queich fließt. „Durch den RBF wird die Wasserqualität des Flusses bei Starkregen deutlich verbessert“, weiß Sophie Charlotte Traxel.
Aufbau eines Retentionsfilters
Der Retentionsbodenfilter entsteht an der Stelle, wo bisher ein Rückhaltebecken ist. Dafür muss einmal gebaggert werden. Der RBF wird nach unten mit einer Folie abgedichtet, um ein geschlossenes System zu schaffen und das Grundwasser zu schützen. Auf der Folie werden Drainagerohre verlegt und filternder Sand als Boden geschichtet. Sogenannte Verteilerbauwerke sorgen dafür, dass das Wasser gleichmäßig über die ganze Fläche fließt. Zum Schluss wird das Becken bepflanzt.
So säubern Pflanzen Wasser
Die Bepflanzung des Retentionsbodenfilters zum Beispiel mit Schilf ist wichtig, denn die Pflanzen sorgen für die Reinigung des Bodens und Wassers. Schilfrohr hat sogenannte Rhizome, die den Boden auflockern und Sauerstoff hineinbringen. Durch den Sauerstoff bauen Bakterien im Boden Schadstoffe ab. Pflanzen sind in der Lage, Schwermetalle und andere Schadstoffe aus dem Wasser aufzunehmen und es zu säubern. „Ich finde es spannend, bei der Planung des Filters dabei zu sein, weil er ganz konkret zum Gewässerschutz beiträgt. Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit für die Ressource Wasser sensibilisiert wird, weil uns das alle angeht“, erklärt Sophie Charlotte Traxel. red
Autor:Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau |
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