„Agenda 2024“
Seniorenbeirat Landkreis SÜW präsentiert seine Schwerpunkte
Landkreis SÜW. Der Seniorenbeirat des Landkreises Südliche Weinstraße hat in einem Workshop Schwerpunkt-Themen für die kommenden beiden Jahren erarbeitet. Was auf dieser „Agenda 2024“ steht, hat der Beirat nun im Kreishaus SÜW vorgestellt. Landrat Dietmar Seefeldt, der kraft Amtes Mitglied im Seniorenbeirat ist, bezeichnete den Beirat als bedeutendes Gremium des Landkreises, „insbesondere mit Blick auf die demografische Entwicklung und Fragen der Zukunft.“ Seefeldt betonte: „Gut leben im Alter ist uns an der Südlichen Weinstraße eine Herzensangelegenheit. Wir Südpfälzer sind gesellig und wollen, dass gutes Miteinander und die Selbstbestimmung auch im hohen Alter selbstverständlich bleiben.“
„Gut leben im Alter“
Er betonte, dass sich die Kreisverwaltung SÜW mit dem landesweit einzigen Demografie-Referat, den fest angestellten Fachkräften „Gemeindeschwester plus“ und dem geförderten Großprojekt „Gut leben im Alter“ inklusive des kostenfrei nutzbaren Telefonangebots „Silberruf“ stark aufstelle. Der Seniorenbeirat sei bei all diesen Bemühungen eine wichtige Schnittstelle zwischen der Verwaltung und den Bürgerinnen und Bürgern. Alexander von Rettberg, Vorsitzender des SÜW-Seniorenbeirats, stellte die selbst gewählten Schwerpunkte des Gremiums für die kommenden Jahre vor. „Viele Themen werden uns natürlich auch nach 2024 weiter begleiten“, schickte er voraus. „Als nächsten Schritt werden wir Arbeitsgruppen zu den Schwerpunkten gründen, sodass diese Eckpunkte, Zeiträume und Aktionen für die Umsetzung definieren.“
„Jung und Alt gestalten Zukunft“ lautet der erste Schwerpunkt. Er soll Austausch zwischen den Generationen ermöglichen und Verständnis füreinander fördern. Was können die Generationen voneinander lernen und worüber müssen sie reden? Dies solle unter anderem über „Speed-Dating“-Formate realisiert werden, mit denen man gute Erfahrungen gemacht habe, so der Vorsitzende.
„Gut leben im Alter“ soll ein weiterer Schwerpunkt des Seniorenbeirats sein, um Selbstbestimmung und Teilhabe am öffentlichen Leben zu fördern und langfristig sicherzustellen. Darunter fielen, so führte Alexander von Rettberg aus, zahlreiche Aspekte: von der Infrastruktur über die ärztliche Versorgung – „das treibt Menschen umso stärker um, je älter sie werden“ - hin zu Mobilitäts- und Wohnformen. Von der Polizei geschulte Sicherheitsberater können unterstützen, Kenntnisse zum Schutz vor Betrug zu verbreiten. „Ohne Ehrenamt wird es auf all diesen Feldern nicht gehen, weshalb wir stille Reserven wecken, insbesondere die jungen Alten für ein Ehrenamt gewinnen wollen.“
Digitalisierung/Medienkompetenz
Deutlich mehr Digitalbotschafterinnen und -botschafter solle es im Landkreis künftig geben, stellte von Rettberg beim Themenschwerpunkt „Digitalisierung/Medienkompetenz“ vor. Man wolle dazu verstärkt mit der Landesmedienanstalt zusammenarbeiten. E-Mails, Online-Shopping, Buchung von Konzertkarten - für so vieles sei die digitale Welt inzwischen relevant. Zahlreiche ältere Menschen hätten in ihrem eigenen Arbeitsleben keine Berührungspunkte zum Internet gehabt, sodass sie sich die Kenntnisse nun aneignen müssen. Fit für neue Medien zu sein fördere außerdem die sozialen Kontakte.
Barrierefreiheit und Seniorenarbeit an der Basis
Anpacken will der Seniorenbeirat auch das Thema „Barrierefreiheit im umfassenden Sinn“, wobei es, wie Alexander von Rettberg betonte, dabei „nicht nur um Bushaltestellen“ gehen soll. Das Bedienen von Automaten, gegebenenfalls von einem Rollstuhl aus, oder das Abwickeln von Bankgeschäften müsse ohne Hürden möglich sein. „Enkelhilfe kann und will nicht jeder dauernd in Anspruch nehmen“, fügte er hinzu.
Auch für „Seniorenarbeit an der Basis“ will sich das SÜW-Gremium stark machen. „Wir möchten die hauptamtlich geführten Gebietskörperschaften an der Südlichen Weinstraße von den Vorteilen eines Seniorenbeirats überzeugen“, so von Rettberg. Sein Stellvertreter Herbert Schulz betonte: „Die Ortsgemeinde ist die wichtigste Zelle, um Senioren zu erreichen. Es kommt also darauf an, dass die Arbeit über die Verbandsgemeinden weiter zu den Ortsgemeinden geht.“ Dr. Ingrid Sebastian-Sehr, ebenfalls stellvertretende Vorsitzende des SÜW-Beirats, machte deutlich: „Seniorenarbeit ist vielerorts präsent, manchmal bislang anders als über einen Beirat organisiert. Meist gibt es einen Seniorenbeauftragten, der die Vereine, Strukturen und Nachbarschaften gut kennt. Das ist gut und muss unterstützt sowie auf weitere Schultern verteilt werden, zum Beispiel mit einem Beirat.“ps
Autor:Silvia Krebs aus Landau |
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