Photovoltaik
Untersuchungsergebnisse zu weiteren potenziellen Flächen liegen vor
Kreis SÜW. Der Kreisausschuss Südliche Weinstraße hat in seiner Sitzung am Montag den Weg freigemacht für eine Photovoltaikanlage über dem Parkplatz westlich des Kreishauses. Dieser sogenannte Solar-Carport mit einer erwarteten Leistung von rund 100 Kilowattpeak (kWp) wird 32 Stellplätze überdachen. Die darüber erzeugte Energie soll vorrangig vor Ort durch den Kreisfuhrpark und die Kreisverwaltung genutzt werden. Überschüsse sollen, vergütet nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. „Das Projekt hat Vorbildcharakter. Die Kreisverwaltung leistet damit einen Beitrag zur Energiewende, indem sie langfristig Treibstoff- und Strombezugskosten sowie damit verbundene Emissionen senkt“, hält Landrat Dietmar Seefeldt fest.
Bevor das Vorhaben umgesetzt werden kann, stehen umfassende Fachplanungen an mit voraussichtlichen Planungskosten in Höhe von 100.000 Euro. Der Kreisausschuss hat die Kreisverwaltung einhellig dazu ermächtigt, das Vergabeverfahren für die Fachplanungsleistungen einzuleiten und dem wirtschaftlichsten Bietenden den Zuschlag zu erteilen. Die Ausschreibung für die Baumaßnahme soll dann 2025 erfolgen.
Untersuchung zu Solarenergie auf Dächern in SÜW
Das Thema Solarenergie hat auch den Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, Weinbau und Landwirtschaft (UKWL) in seiner Sitzung am Mittwoch beschäftigt. So informierte Landrat Seefeldt über das Ergebnis der Untersuchung zu den vorhandenen Dachflächenpotenzialen für Photovoltaik auf kreiseigenen Gebäuden sowie zum möglichen Potenzial für PV-Anlagen im Kreis SÜW. Der Kreistag hatte der Untersuchung auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Juni 2023 zugestimmt.
Das Klimaschutzmanagement des Kreises hat vor diesem Hintergrund, unterstützt von der Energieagentur Rheinland-Pfalz, alle verfügbaren Landkreis-Liegenschaften, allen voran weiterführende Schulen, auf zusätzliche Potenziale überprüft. Bei dieser Untersuchung stand die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Maßgeblich dafür sind primär der Gebäude-Eigenverbrauch und sekundär die Einspeisevergütung.
Zum Ist-Zustand: Im Untersuchungszeitraum waren PV-Anlagen mit einer Leistung von rund 1200 kWp auf den Landkreis-Liegenschaften im Pacht- oder Mietmodell bereits installiert. Das entspricht rund einem Prozent aller sogenannter Aufdach-PV-Anlagen im Landkreis (Stand Ende 2023). So sind zum Beispiel auf den beiden WertstoffWirtschaftszentren des Eigenbetriebs WertstoffWirtschaft (EWW) bei Edesheim und Billigheim-Ingenheim bereits PV-Anlagen in Betrieb. Das Dach der Kläranlage auf dem alten Deponiegelände in Heuchelheim-Klingen wird vom EWW noch mit einer PV-Anlage ausgestattet.
16 Gebäude im Fokus
Mit Blick auf die künftige Planung wurden 16 grundsätzlich für PV geeignete Gebäude näher betrachtet. Zunächst gehen zwei Projekte mit schätzungsweise 115 kWp und 20.000 Euro erwarteter Rendite in die konkrete Planung: der Erweiterungsbau des Gymnasiums Edenkoben sowie das Gebäude der Realschule plus in Edenkoben. Acht weitere Gebäude im Landkreis sollen folgen. Geld dafür soll im jeweiligen künftigen Kreishaushalt eingestellt werden. Angesichts des rapiden technologischen Fortschritts und fallender Modul- und Installationspreise werden in Zukunft weitere Projekte in Sachen Photovoltaik im Kreis SÜW möglich sein, so ein Ergebnis der Untersuchung.
„Auch bei künftigen Dachsanierungen von Gebäuden in Liegenschaft des Kreises sollen Photovoltaik- beziehungsweise Solarthermieanlagen berücksichtigt werden - ganz im Sinne des Landesgesetzes zur Installation von Solaranlagen Rheinland-Pfalz, aber natürlich auch im Eigeninteresse des Kreises zur Kostensenkung“, betont Landrat Seefeldt. red
Autor:Silvia Krebs aus Landau |
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