Bis zuletzt in Würde leben
Ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen berichten über ihre Tätigkeit

Ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und -begleiter besuchen Schwerkranke und Sterbende zuhause oder in einer Pflegeeinrichtung  | Foto: sabine_van_Erp/pixabay
2Bilder
  • Ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und -begleiter besuchen Schwerkranke und Sterbende zuhause oder in einer Pflegeeinrichtung
  • Foto: sabine_van_Erp/pixabay
  • hochgeladen von Wochenblatt Redaktion

Landstuhl/Ramstein-Miesenbach/Bruchmühlbach-Miesau/Kusel. Kaum jemand möchte eine schwere Krankheit allein durchstehen oder einsam sterben. Ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und -begleiter besuchen Schwerkranke und Sterbende zuhause oder in einer Pflegeeinrichtung. Sie begleiten und unterstützen die Menschen auf dieser schwierigen Wegstrecke; sie schenken ihnen Zeit, Aufmerksamkeit und Wertschätzung - so auch Ina Flux und Hella Lang vom Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst Westrich.

Von Frank Schäfer

Das Einzugsgebiet umfasst die Verbandsgemeinden Bruchmühlbach-Miesau, Landstuhl und Ramstein-Miesenbach sowie den Landkreis Kusel. Für den schwerkranken Menschen mit seinen Wünschen und Bedürfnissen sollen Bedingungen geschaffen werden, sein Leben bis zuletzt in Würde leben zu können, möglichst ohne Schmerzen, begleitet von Menschen, die ihm gut tun.

Große Dankbarkeit

„Die Menschen sind froh, dass da jemand ist. Man erlebt oft eine große Dankbarkeit“, berichtet Ina Flux aus Ramstein-Miesenbach, die seit 2016 ehrenamtlich in der Hospizarbeit tätig ist. “Es wird mit den Menschen besprochen, wann und wie oft man sich sieht und es werden feste Zeiten vereinbart. Meist besuchen wir die Menschen einmal in der Woche.“
Seit 2013 ist Hella Lang ehrenamtliche Hospizbegleiterin im Raum Kusel: „Ich hatte mir vorher schon darüber Gedanken gemacht, mich ehrenamtlich zu engagieren. Als ich von dem Vorbereitungskurs des Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienstes Westrich erfahren habe, hab ich mich angemeldet und daran teilgenommen.“

Entlastung für die Angehörigen

„Man braucht auch für die Angehörigen ein offenes Ohr. Für sie ist die Situation zuhause doch auch sehr belastend. Abschied nehmen ist sehr schwer“, weiß Ina Flux. „Die Angehörigen sind oft froh, wenn wir zur Verfügung stehen und sie mal zwei Stunden Freizeit haben“, berichtet Hella Lang. Wenn die Hospizbegleiterinnen in eine Familie kommen, schauen sie auch, ob etwas fehlt und stellen gegebenenfalls Kontakte her. Der Ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienst Westrich arbeitet in einem Netzwerk zusammen mit Pflegediensten, Hausärzten und anderen ambulanten und stationären Einrichtungen und Institutionen. Neu dazu gekommen ist der Ambulante Palliativdienst SAPV, der sich um die medizinischen Belange kümmert.

Austausch in der Gruppe

Sowohl für Kusel, als auch für Ramstein und Lauterecken gibt es jeweils eine Gruppe von ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleitern, die sich einmal im Monat zum Erfahrungsaustausch trifft. Die Gruppentreffen bieten einen geschützten Rahmen, in dem einzelne Fälle besprochen werden. “Durch die Treffen bekommt man oft wieder neue Impulse. Wenn es Probleme gibt, kann in der Gruppe gemeinsam eine Lösung gefunden werden“, erklärt Hella Lang.

Verstärkung gesucht

Der Ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienst Westrich ist ständig auf der Suche nach Verstärkung. Wer Interesse an dieser ehrenamtlichen Tätigkeit als Hospizbegleiter bzw. -begleiterin hat, kann sich gerne melden. Im März beginnt wieder ein sechsmonatiger Vorbereitungskurs, der den Einstieg in die ehrenamtliche Tätigkeit erleichtert. „Als ich damals von dem Kurs erfahren habe, habe ich mich sofort angemeldet“, erinnert sich Ina Flux. „Ich fand das so interessant, dass ich keinen Termin verpasst habe. Man lernt sehr viel über sich selbst. Allerdings muss man sich schon vorab fragen, ob man sich eine solche Tätigkeit vorstellen kann und ob man die psychische Kraft dazu hat.“

Die Dienste des Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienstes Westrich sind kostenlos. Träger des Dienstes sind der Caritasverband für die Diözese Speyer und die Ökumenische Sozialstationen Brücken und Kusel-Altenglan in enger Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleitern der Ökumenischen Hospizhilfe Pfalz/Saarpfalz e.V.

100.000 ehrenamtliche Begleiter deutschlandweit

Rund 1.500 ambulante Hospizdienste gibt es in Deutschland. Dazu kommen rund 240 stationäre Hospize für Erwachsene und 17 für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Laut dem Deutschen Hospiz- und PalliativVerband e.V. (DHPV) gibt es etwa 100.000 Begleiterinnen und Begleiter, die sich ehrenamtlich, bürgerschaftlich und hauptamtlich um schwerstkranke und sterbende Menschen kümmern.

Kontakt:
Ambulanter Hospiz- und
Palliativberatungsdienst Westrich
Remigiusbergstraße 10
66869 Kusel
Telefon: 06381 996 1147
E-Mail: dorothee.weis@caritas-speyer.de

Ratgeber
Tipps fürs Ehrenamt: Wie ich engagierte Menschen finde | Foto: DSEE/bundesfoto/ole Heinrich

Nachhaltig Engagierte gewinnen und halten

Tipps fürs Ehrenamt. Um nachhaltig Engagierte zu gewinnen, ist ein starkes Fundament entscheidend. Dabei ist es wichtig, klar zu definieren, was die gemeinnützige Organisation ausmacht und wofür sie steht. Dies schafft Identifikation und zieht Menschen an, die sich mit der Vision verbunden fühlen. Verständliche und greifbare Ziele erleichtern die Beteiligung. Klare und gut platzierte Botschaften bieten Orientierung für neue und erfahrene Aktive. Neue Mitglieder begleiten und Verein mitgestalten...

Ratgeber
Tipps für Ehrenamtler | Foto: DSEE/BVDA

Tipps fürs Ehrenamt: Kooperation mit Deutscher Stiftung für Engagement und Ehrenamt

Ehrenamt. Uns ist es ein besonderes Anliegen, das ehrenamtliche Engagement durch unsere Berichterstattung zu stärken. Deshalb freuen wir uns über die redaktionelle Kooperation der Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) mit dem Bundesverband kostenloser Wochenzeitungen (BVDA). Im Rahmen dieser Kooperation veröffentlichen wir regelmäßig Tipps rund um die Themen Engagement und Ehrenamt. Knapp 30 Millionen Bürgerinnen und Bürger engagieren sich in Deutschland ehrenamtlich: bei der...

Ratgeber
Tipps fpür einen guten Förderantrag | Foto: DSEE/bundesfoto/L. Schmid

Fünf Tipps für einen guten Förderantrag!

Tipps fürs Ehrenamt. Die Projektidee ist ausgereift, die Förderdatenbank zeigt einen Treffer und es scheint, als könnte das Förderprogramm passen… Dann nichts wie los und den Antrag schreiben!!? Moment! Vorher noch fünf Tipps, damit der Antrag auch Erfolgschancen hat:• Das Projekt muss zu den Förderzielen des Fördermittelgebers passen (zu finden in den Förderrichtlinien und Stiftungzwecken, ein Anruf bringt auch Klarheit). • Ein „guter“ Titel muss her, der Neugier weckt, im Gedächtnis bleibt...

Ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und -begleiter besuchen Schwerkranke und Sterbende zuhause oder in einer Pflegeeinrichtung  | Foto: sabine_van_Erp/pixabay
Der Ambulante Palliativdienst Westrich in der Remigiusbergstraße 10 in Kusel   | Foto: AHPB
Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

RatgeberAnzeige
Stellvertretende Pflegedienstleiterin und Praxisanleiterin Annette Filipiak-Bender  | Foto: Ökumenische Sozialstation Westpfalz e.V.
3 Bilder

Pflegeausbildung Kaiserslautern: Wie die Praxisanleitung den Unterschied macht

Generalistische Pflegeausbildung Kaiserslautern: Kaum ein Job ist so zukunftssicher wie der Pflegeberuf. Dabei bietet das Arbeitsfeld viele Möglichkeiten, sich selbst zu entwickeln und verschiedene Weichen für die eigene Zukunft zu stellen. Wer sich für die anspruchsvolle Ausbildung in der Pflege entscheidet, wünscht sich eine umfassende Betreuung und einen Ausbildungsbetrieb, der in allen Phasen der Ausbildung berät und begleitet. Die Ökumenische Sozialstation Westpfalz mit Sitz in Landstuhl...

Online-Prospekte aus Landstuhl und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ