Feuerwehr der VG Landstuhl
Von den ganz großen Einsätzen verschont geblieben

Von den 468 Einsätzen der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Landstuhl waren der größte Teil technische Hilfeleistungen  | Foto: Feuerwehr VG Landstuhl
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Landstuhl. „Gefühlt war es ein ruhiges Jahr“, so Wehrleiter Thomas Jung über die Einsatzstatistik der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Landstuhl des Jahres 2021. „Wir sind glücklicherweise von den ganz großen Einsätzen verschont geblieben. Sicherlich trägt auch die Pandemie dazu bei, dass die Menschen weniger unternehmen und dadurch weniger passiert“, erläutert Thomas Jung die Einsatzstatistik.

Wieder viele schwere Verkehrsunfälle

Von den 468 Einsätzen waren der größte Teil mit 239 Einsätzen technische Hilfeleistungen. Hierzu gehören Verkehrsunfälle, Türöffnungen, umgestürzte Bäume und vieles mehr. Auch 2021 waren wieder viele schwere Verkehrsunfälle zu verzeichnen. Bei einem Frontalzusammenstoß zwischen Hauptstuhl und Landstuhl im April ist leider eine Person verstorben. Eine schwer verletzte Person konnte hierbei in einer langwierigen Rettung aus dem Fahrzeug befreit werden. Des Weiteren mussten die Einheiten zu 101 Bränden ausrücken. „Hier hat uns der Brand von zwei Sperrmüllhaufen im Industriegebiet in Kindsbach besonders gefordert. Glücklicherweise konnte das Übergreifen auf eine Produktionshalle verhindert werden. Wir hatten aber auch die typische Katze auf dem Dach bzw. sogar einen festgefrorenen Schwan auf dem Walzweiher“, weiß Wehrleiter Jung zu berichten.

Viele Einsatzstunden bei der Flutkatastrophe

„Mittlerweile machen die sogenannten First Responder-Einsätze mehr als 25 Prozent der Einsätze aus. Hierbei werden wir bei medizinischen Notfällen zusammen mit dem Rettungsdienst und dem Notarzt alarmiert. Wir leisten wichtige erste medizinische Hilfe, bis der Rettungsdienst eintrifft. Das ist beispielsweise bei einem Herzinfarkt oftmals die lebensentscheidende Minute“, berichtet der stellvertretende Wehrleiter Heiko Metz. Weitere unzählige hunderte Einsatzstunden haben die Feuerwehrleute der Verbandsgemeinde Landstuhl bei der Flutkatastrophe im Ahrtal geleistet. Viele Einsatzkräfte der Verbandsgemeinde unterstützten auch die Katastrophenschutzeinheiten des Landkreises, die bei der Flutkatastrophe eingesetzt waren. Diese Einsätze sind in der Statistik der Verbandsgemeinde nicht berücksichtigt.

Gezielte Hilfe mit Sachspenden

Die Hilfsbereitschaft für die Flutopfer war auch in der Verbandsgemeinde Landstuhl riesengroß. Die Feuerwehr hat eine eigene Spendenaktion für die Menschen im Ahrtal auf die Beine gestellt. „Wir wollten mit Sachspenden gezielt helfen. Uns war wichtig, dass die Menschen schnell die notwendigen Dinge bekommen. Wir haben daher beispielsweise Hygieneartikel oder Werkzeuge in unseren Wachen gesammelt und dann im Konvoi ins Ahrtal gefahren. Die Initiative hierzu kam übrigens von unserer Feuerwehrsachbearbeiterin, die wir zwischenzeitlich auch für den aktiven Dienst gewinnen konnten“, so Jung. Die Hilfsbereitschaft hat sich auch dadurch bemerkbar gemacht, dass insbesondere in Landstuhl viele Neumitglieder für die Feuerwehr gewonnen werden konnten. Hier war auch schon vorher ein gegenläufiger Trend in der Verbandsgemeinde gegenüber vielen anderen Feuerwehren zu erkennen.
Auch die Pandemie hat die Feuerwehr beschäftigt. Während zu Anfang des Jahres die Übungen ausschließlich über Webkonferenzen durchgeführt wurden, konnte im Frühjahr wieder verstärkt zum Regelbetrieb übergegangen werden. „Wir haben die Entspannung der Lage ab dem Frühjahr genutzt und haben konsequent unsere internen Ausbildungen durchgezogen“, so Metz. „Wir sind froh, dass wir die Grundausbildungen, den Kreislehrgang Atemschutz und auch den First Responder-Lehrgang abschließen konnten. Auch konnten wir einige neue Fahrer für die Feuerwehrfahrzeuge ausbilden“, so Metz weiter.
„Wir haben die Führungsstaffel und die Einheit Absturzsicherung neu aufgestellt. Die Führungsstaffel wird bei größeren Einsätzen zur Unterstützung der Einsatzleitung alarmiert, die Einheit Absturzsicherung kommt bei Einsätzen auf Dächern, Gerüsten oder auch steilen Hängen zum Einsatz. Sie ist aber nicht mit den Höhenrettern zu verwechseln“, ergänzt Wehrleiter-Stellvertreter Timo Vatter die Ausführungen. „Auch in unseren Feuerwehreinsatzzentralen haben wir neue Softwareprogramme installiert und die Handhabung geschult. Diese Programme unterstützen unsere Zentralisten bei der Einsatzabwicklung“, so Vatter weiter.

Starker Zuwachs in den Jugendabteilungen

Die Jugendabteilungen der Verbandsgemeinde Landstuhl verzeichnen einen starken Zuwachs. „Wir kommen unserem Ziel näher, dass wir in jedem Ort der Verbandsgemeinde, allen Kindern ab sechs Jahren, die Möglichkeit bieten, bei der Feuerwehr mitzumachen“, berichtet der für die Jugendarbeit zuständige stellvertretende Wehrleiter Rüdiger Väth. „In Stelzenberg und Schopp haben sich großartige Teams gefunden und wir haben eigene Bambini-Einheiten gegründet. Auch in Landstuhl sind wir auf einem guten Weg und hoffen in 2022 eine Bambini-Einheit gründen zu können. Gerade bei den Kleinsten haben wir einen riesigen Zulauf“, so Väth weiter.
Die technische Ausstattung konnte im vergangenen Jahr weiter verbessert werden. Technische Rettungsgeräte wurden konsequent ergänzt, Wärmebildkameras und Explosionswarngeräte wurden gekauft. Mit Mitteln des Landes wurde ein Rollwagen beschafft, der mit verschiedenen Pumpen inklusive Stromerzeuger bestückt ist und bei Starkregenereignissen eingesetzt wird. Die Wehreinheit Oberarnbach hat pünktlich zu Weihnachten Ersatz für das mittlerweile in die Jahre gekommene Löschfahrzeug bekommen. Hierbei wurden über 300.000 Euro in ein MLF, ein sogenanntes mittleres Löschfahrzeug, investiert. Auch in den Feuerwachen wurde einiges erneuert und renoviert.

Positives Fazit trotz Pandemie

„Natürlich hat uns die Pandemie auch in 2021 ausgebremst. Wir konnten aber trotzdem immer Hilfe leisten, haben viele Dinge angeschoben und sind insgesamt, bei dem was wir uns vorgenommen haben, ein Stück weiter gekommen“, zieht Wehrleiter Thomas Jung ein positives Fazit des vergangenen Jahres. „Ein herzliches Dankeschön an alle im Namen der Wehrleitung: an die Wehrführer, die Führungskräfte, insbesondere die Mannschaft, die Ausbilder, die Jugend- und Bambiniwarte und jeden Einzelnen unserer großen Feuerwehrfamilie für das Engagement und die Leistung in dem pandemiebedingt schwierigen Jahr 2021“, so das Schlusswort von Wehrleiter Jung.ps

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Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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