BriMel unterwegs

Ditzners Twintett im Hackgarten Open Air

Ludwigshafen. Ein wahrer Musikgenuss erwartete die Gäste am 8. Juli im wundervoll angelegten Hack-MuseumsgARTen. Erwin Ditzner an den Drums und Percussion verwöhnte das musikbegeisterte Publikum mit Verstärkung durch die Zwillinge Roland Vanecek an der Tuba und Keytar und Bernhard Vanecek mit seiner Posaune und Melodika. Alle drei Profimusiker beherrschen ihr „Werkzeug“ perfekt und verstanden, das Publikum nicht nur mit ihrer Musikdarbietung sondern auch mit ihren Ansagen mitzureißen.
Im Hackgarten traf man auf viele bekannte Gesichter, darunter auch wiederum kreative Künstler wie Ingrid Hess, Erhard Seiler mit Frau Brigitte, Beatrice D’Angelo und Rolf Graap, der sein „Wasserspiel“ im Hackgarten installiert hat. Man kennt sich halt in der Kunstszene.

Besucherinnen und Mitglieder im Hack-Museumsgarten waren aus Vietnam hier: Nguyen Thisinh, Nguyen Thi Ylan (ehemalige Schauspielerin) und Le Minh Hong. Alle drei Damen genossen den tollen Abend. Aus Heidelberg extra zu diesem Konzert angereist waren Rosalia Schatz und Holger und es war das erste, aber nicht das letzte Mal.

Man hatte an diesem Abend die Qual der Wahl, denn nur 100 Meter entfernt gab es auch beim Kulturzentrum dasHaus ein Konzert. Momentan gibt es in Ludwigshafen immer wieder tolle Events. Aber heute dürfte das Konzert im Museumsgarten das Highlight sein, denn die Gäste verteilten sich über das ganze Areal bis hoch in den übergroßen begehbaren Blumentopf von Rainer Eckes, wovon man natürlich den besten Blick hatte. Einlass gab es gegen eine freiwillige Spende vor- oder hinterher. Für so einen Musikgenuss zahlte man aber sehr gerne, denn alle drei Musiker haben sich in der Musikszene einen Namen gemacht. Man merkt die Spielfreude und spontane Unmittelbarkeit beim Publikum zielgenau in Herz und Hirn. Eine unerhört perfekte Symbiose von Symphonik und Jazz. Gängige Begriffe wie Rhythmusgruppe oder Lead-Instrument kann man beim Ditzner Twintett getrost vergessen. Hier musizieren Tuba, Posaune und Schlagzeug auf Ohrenhöhe miteinander so wie ein Klaviertrio von Mozart!

Es fing schon einmal außergewöhnlich an, indem die Zwillingsbrüder Vanecek aus verschiedenen Richtungen mit ihren Instrumenten musikalischen Einlauf mit Dixie zur Bühne hatten. Hack-Museums-Direktor René Zechlin begrüßte die Gäste. Die Band zeigte ihre ganze Bandbreite ihres Könnens, beherrschten ihre Instrumente blind und es dauerte nicht lange und die Zuhörer-Füße wippten im Takt mit. Roland Vanecek begrüßte mit den Worten „Schön, dass es nicht regnet und Sie sich für DIESE Veranstaltung entschieden haben, obwohl unweit von hier auch eine stattfindet. Es ist schön, dass es in Ludwigshafen solche Plätze gibt.“ Die beiden Brüder erweisen sich als tolle Entertainer, witzig und spritzig. Diese Location könnte auch in Berlin-Kreuzberg sein.

Musik aus Mazedonien, von wo familiäre Wurzeln der Vanecek-Brüder kommen, ist getragen schwer mit tiefen Tönen, die sich jedoch bald in vollem Rhythmus ausleben. Zu einem lateinamerikanischen Stück wurde sogar das Tanzbein geschwungen während sich das Abendrot über die Ludwigshafener Dächer legte.
(mel)