BriMel unterwegs
Open Air Kino „Wer früher stirbt ist länger tot“
Ludwigshafen. Nachdem die erste Kinovorführung am 29. August 2020 im Hof des Maudacher Schlosses wie eine Bombe einschlug, liefen auch die Anmeldungen für diese zweite Runde bereits im Vorfeld hervorragend. Zur Erinnerung: https://www.wochenblatt-reporter.de/ludwigshafen/c-ausgehen-geniessen/schloss-premiere-open-air-kino-voller-erfolg_a223408
Dieses Mal wollte man am 21. August die „unsterbliche“ Komödie von Regisseur Markus Rosenmüller mit dem Titel „Wer früher stirbt ist länger tot“ zeigen. Da Open Air musste der Himmel schon etwas dunkler sein, wohlgemerkt, bitte nicht als Unwetter. Auch die für viele lästige Maske durfte beim Sitzen abgenommen werden, ansonsten galten die üblichen Coronaverordnungen und Vorsichtsmaßnahmen, wie zum Beispiel beim Einlass die GGG-Frage. Wie bereits im Vorjahr wurde kein Eintrittsgeld verlangt, sondern ein extra großer Hut für eine Spende ging durch die Zuschauer. Aus 150 angemeldeten Personen wurden letztendlich ca. 160, die es sich unter klarem Sternenhimmel auf Liegestühlen oder ähnlichem Sitzmöbel bequem machten. Auch viele Familien mit Kindern waren da, denn die Komödie war für Kinder ab 6 Jahren freigegeben. Die Wald- und Wiesenfreunde 2010 e.V. kümmerten sich in ihrem Stand gut gelaunt und fleißig um das Wohl der Gäste und hatten alle Hände voll zu tun. Der Film begann wegen der Dunkelheit ein paar Minuten später, damit es kein halbes Vergnügen sei, sondern den vollen Genuss gab. Das Schloss strahlte in wundervoller wechselnder Beleuchtung und später noch zur Blauen Stunde, was ein schönes Bild ergab.
Ich hatte es mir auch dieses Jahr wieder in meinem mitgebrachten roten Liegestuhl vom „Festival des deutschen Film“ bequem gemacht. Und nach der Werbung, die natürlich wegen der Sponsoren laufen musste, und denen man von Herzen dankbar war, ging es dann los. Die Technik war bereit und der stellvertretende Ortsvorsteher Michael Keßler bedankte sich für die Organisation und die hartnäckige Suche nach Sponsoren durch Joachim Krieg und seiner Frau Manuela Engel-Krieg vom Förderverein Maudacher Jubiläen e. V., denn ohne die Beiden wäre dieses Event nicht möglich gewesen. Und als Joachim Krieg ins Publikum rief, ob man das nächstes Jahr nochmal machen solle, bekam er ein lautstarkes „JAAAAAA“ zu hören.
Filmhandlung und Hintergrund:
Quelle für Text und Bilder: FILMSTARTS
Der 11-jährige Sebastian (Markus Krojer) lebt zusammen mit seinem Bruder Franz (Franz Xaver Brückner) und seinem Vater, Gastwirt Lorenz (Fritz Karl), in einem kleinen Dörfchen in Oberbayern. Seit dem Tod seiner Frau muss Lorenz den gemeinsam eröffneten Gasthof allein betreiben. Den Kindern tut das eher weniger gut - Sebastian schnappt schon in jungen Jahren die eine oder andere Stammtischweisheit auf. Als er dann zufällig erfährt, dass seine Mutter bei seiner Geburt verstorben ist, gibt er sich selbst die Schuld an deren Tod. Um sich von seinen "Sünden" zu befreien und trotzdem in den Himmel zu kommen, gilt es, eine gute Tat zu vollbringen: Sebastian versucht, eine neue Frau für den alleinerziehenden Vater zu finden. Der dörfliche Stammtisch steht dem Jungen dabei mit Rat und Tat zur Seite...
Meine Filmeindrücke: Gesprochen wird in tiefstem Bayrisch und ich hab manche Wortwechsel ab und zu leider nicht verstanden. Der 11-jährige Sebastian stößt mit seinem Chopper-Fahrrad mit dem Kennzeichen RO-SE 007 mit dem Fahrzeug des abgelenkten Unfallverursachers mit dem Nummernschild RO-SI zusammen. Als Sebastian erfährt, dass seine Mutter bei seiner Geburt gestorben war, tobt in ihm das schlechte Gewissen und er bekommt viele szenisch dargestellte Alpträume mit Fegefeuer und Fratzen, die manchmal recht gruselig dargestellt wurden (für Kinder ab 6 Jahre?). Auch bei der Szene mit dem explodierten Hasen schüttelte es mich als Erwachsene. Aber es gab auch unzählige lustige Momente. Als in einer Kneipenszene gefragt wurde „Was ist der Grund, dass man sterben muss?“ kam die Antwort „Damit genug Platz am Stammtisch ist“, was jede Menge Lacher erzeugte. Der kleine Sebastian schnappte eh so allerhand bei der Stammtischrunde auf, was für seine Ohren eigentlich noch nicht ganz koscher ist. Als Sebastian beim Radiosenderbesuch erfährt, dass Jimi Hendrix unsterblich sei, möchte er wie seine Mama auch Gitarre spielen lernen, um vielleicht unsterblich zu werden. Sebastian verflüchtigt sich oft in seine Traumwelt. Den besten Lacheffekt gab es als bei einem Leichenschmaus als Sebastian die Geschichte mit dem dreimaligen Telefonklingeln erzählte und dass die Verstorbene aus dem Himmel anrufen würde. Keiner glaubte ihm ……. bis das Telefon tatsächlich dreimal klingelte, aber das war nur der eifersüchtige Ehemann der hübschen Klassenlehrerin, der erfahren hatte, dass sie mit Sebastians Vater liebäugelte. Aber Ende gut, alles gut!
Sebastian Schneider darf mit seiner E-Gitarre und dem Rock n’Roll in den Gitarrenhimmel. Das junge Schauspieltalent mit Namen Markus Krojer muss man sich auf jeden Fall merken, denn der Schlussapplaus war überwältigend.
(mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.