Schockanrufe und Enkeltrick
So läuft die fiese Betrugsmasche ab
Betrug/Enkeltrick. Der so genannte Enkeltrick ist eine besonders hinterhältige Form des Betrugs, der für Opfer oftexistenzielle Folgen haben kann. Sie können dadurch hohe Geldbeträge verlieren oder sogar um Ihre Lebensersparnisse gebracht werden.
Von harmlosem "Rate mal, wer hier spricht"
Ältere und allein lebende Personen sind ein beliebtes Opfer bei den Betrügern. Mit den Worten "Rate mal, wer hier spricht" oder ähnlichen Formulierungen melden sich die Täter am Telefon, meistens bei älteren und allein lebenden Personen, und geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus. Dann wird eine meist haarsträubende Geschichte erzählt und Geld erbeten oder gefordert. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Computerkauf.
bis zu Schockanrufen und Druckmache
Oder die Betrüger starten direkt mit einem Schockanruf. Der "Enkel" ist in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt oder ist selbst todkrank und benötigt eine teure Therapie zum Überleben oder eine sonstige, äußerst dramatische Notlage wird geschildert. Es geht bei diesen Schockanrufen meist um Leben oder Tod, Gefängnis, Krankheit. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt.
Das Opfer der Betrüger soll keine Zeit zum Nachdenken haben, keinen Gedanken frei für vernünftiges Handeln, keine Gelegenheit zum Überprüfen der Angaben, denn sonst würde der Betrug ja auffliegen!
Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld ein bar abholt.
Niemals Geld oder Schmuck herausgeben
Hat das potenzielle Betrugsopfer die geforderte Summe nicht parat, soll sofort Geld bei der Bank geholt werden. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht mehr zu Fuß bewältigen kann. Auf diese Weise haben Enkeltrick-Betrüger in der Vergangenheit bereits Beträge im fünfstelligen Eurobereich erbeutet.
Hinterhältige Betrüger erkennen
Nicht raten, sondern fragen
Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
Mißtrauisch sein
Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte oder Bekannte wissen kann.
Keine privaten Details erzählen
Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
Ruhig bleiben
Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
Niemals Geld oder Wertgegenstände herausgeben
Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehende Personen.
Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.
Polizei anrufen unter 110
Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
Telefonbuch-Eintrag
Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Die Täter schauen sich vor ihren Anrufen die Telefonbuch-Einträge an. Stehen da Namen, die zu älteren Mitbürgern passen, sind diese ihre potenziellen neuen Opfer. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich an ihren Telefonanbieter oder bitten Sie einen vertrauenswürdigen Freund oder Verwandten darum.
Wertsachen und hohe Geldbeträge sichern
Bewahren Sie Ihre Wertsachen, zum Beispiel höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach. Polizeiliche Kriminalprävention
Autor:Judith Ritter aus Lingenfeld |
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