„Stadt ohne Kreuz?“: Auswirkungen einer kleiner werdenden Kirche auf Gesellschaft

- Das Turmkreuz befindet sich nun in der Apostelkirche statt auf dem Turm. Am Palmsonntag wird es feierlich enthüllt.
- Foto: Prot. Dekanat LU/Wagner
- hochgeladen von Yvette Wagner
Die Kirche verliert immer mehr Mitglieder. Dieser deutschlandweite Trend macht vor der Protestantischen Kirche für Ludwigshafen nicht halt. In seinem Vortrag „Stadt ohne Kreuz?“ am Dienstag, 15. April, 19 Uhr, in der Apostelkirche (Rohrlachstraße 70, Hemshof) legt Dekan Paul Metzger dar, wie sich die kleiner werdende Kirche auf alle Menschen, auf die Stadt und die Gesellschaft auswirkt.
Er greift das Thema vor dem Hintergrund der Sicherungsmaßnahmen an der protestantischen Apostelkirche auf. Im März mussten erneut Bauteile geborgen werden, damit sie nicht zur Gefahr werden. Darunter befanden sich das Turmkreuz und das Sandsteinkreuz über dem Haupteingang. Der stückweise Rückbau des Gotteshauses steht für Paul Metzger bildlich für das Schrumpfen der kirchlichen Gemeinde.
Der Protestantische Kirchenbezirk Ludwigshafen verzeichnete im vergangenen Jahr 513 Sterbefälle und 672 Austritte. Dem stehen 32 Eintritte und 190 Taufen gegenüber. Zum Stichtag 31. Dezember 2024 zählte der Kirchenbezirk 30.088 Mitglieder. 2014 waren es rund 42.300 Mitglieder, 2004 noch 52.200. Die Prognosen gehen von einem weiteren Rückgang aus.
Damit sinken die Einnahmen durch die Kirchensteuer, der finanzielle Spielraum verringert sich. Das wird über die Kirche hinaus spürbar. „Im sozialen Bereich setzt sich die Kirche für alle Menschen ein – egal, ob Mitglied oder nicht“, betont der Dekan. Er verweist unter anderem auf Angebote wie Schuldnerberatung, Suchthilfe, Erziehungsberatung, Kitas, die Unterstützung von Menschen mit Behinderung und die Integration von Geflüchteten. „Wenn sich die Kirche nicht mehr dafür einsetzen kann, entstehen Lücken, die kaum von anderen gefüllt werden können“, sagt er. Leidtragende seien vor allem Menschen am Rand der Gesellschaft.
Die Kirche steckt mitten im Wandel, stellt sich gerade inhaltlich für die Zukunft auf. Auch wenn die Gemeinde kleiner wird – eins bleibt: „Die Kirche ist ein Ort für Menschen, die sinnvoll leben und sich gegenseitig unterstützen möchten“, erklärt der Dekan.
Termine "Die Sache mit dem Kreuz"
Programm rund um die Abnahme des Turmkreuzes an der Apostelkirche
Palmsonntag, 13. April, 11 Uhr
Gottesdienst und Installation des Kreuzes mitten im Kirchenraum
Liturgie und Predigt: Pfarrerin Kerstin Bartels
Orgel: Doris Wettengel
Dienstag, 15. April, 19 Uhr
"Stadt ohne Kreuz? - Vom Verlust eines Symbols" – Theologische Überlegungen für interessierte Menschen
Dekan Dr. Paul Metzger
Mittwoch, 16. April, 18 Uhr
"Durchkreuzt" - Abendgebet zum Abendläuten
Liturgie: Dekan Dr. Paul Metzger
Musikalische Gestaltung: Bezirkskantor Tobias Martin
Gründonnerstag, 17. April, 18 Uhr
Gottesdienst mit Tischabendmahl "über das Kreuz hinweg"
Liturgie: Pfarrerin Kerstin Bartels
Musikalische Gestaltung: Bezirkskantor Tobias Martin
Karfreitag, 18. April, 11 Uhr
Karfreitagsgottesdienst mit Abendmahl
Liturgie und Predigt: Pfarrer Florian Grieb
Musikalische Gestaltung: Chor für Geistliche Musik
Karfreitag, 18. April 2025, 18 Uhr
Konzert zur Passion
Werke unter anderem von Josef Gabriel Rheinberger (1839-1901): Passionsgesang (op. 46), Stabat mater g-moll (op. 138) und Requiem d-moll (op. 194)
"vocal.total.25 - Solist:innen.Projekt"
Orgel: Johannes Trümpler
Leitung: Bezirkskantor Tobias Martin
Eintrittskarten an der Abendkasse (15 Euro /10 Euro ermäßigt)
Mehr Infos im Beitrag "Dreimal Musik zur Passion"
Ostersonntag, 20. April, 11 Uhr
Ostergottesdienst zur Auferstehung mit Abendmahl
Liturgie und Predigt: Pfarrerin Susanne Schramm
Musikalische Gestaltung: Bezirkskantor Tobias Martin


Autor:Yvette Wagner aus Ludwigshafen |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.