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Ausstellung "Dimensionen" für sehende und nicht sehende Menschen

Künstler Klaus Kern mit seinem 3D-Kunstwerk | Foto: Brigitte Melder
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  • Künstler Klaus Kern mit seinem 3D-Kunstwerk
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Ludwigshafen. Die Kunstszene in Ludwigshafen ist um einen Bereich reicher geworden und so traf ich mich mit Klaus Kern am 18. August vor dem Café Rich (Bismarckstraße 77), wo Kern zur Zeit Poserbilder ausstellt, um näheres darüber zu erfahren. Aus dem Atelier „Kunst, Ideen, Design, Dimensionen“ mit Monika Duschek stammt die Ausstellungsidee für die erste reale Ausstellung zum Anfassen für "Sehende und Nichtsehende". Die erste Skulptur „Zwei Köpfe mit einem Schmetterling“ wurde in der 3D-Druckerei in Mannheim realisiert. Der Filmclip, der das Prinzip der Ausstellung erläutert, ist in Arbeit und wurde auf Facebook in kleinen Teilclips bereits veröffentlicht. Sam Birster stellt für die Ausstellung einen Linoldruckstock und einen Druck zur Verfügung. Die beiden Köpfe, aus denen diese Idee entstand, sind Klaus Kern und Monika Duschek, die mich und Interessierte auf dem Laufenden halten. Die Idee kam durch eine nahezu blinde Krankengymnastin, die Kerns Bilder nicht sehen konnte. Daraus entstand die Idee Kerns Poserbilder, die am PC mit einem 3D-Programm realisiert werden, dreidimensional zu drucken und so fassbar zu machen.

Monika Duschek erzählte im Vorfeld „Unsere Ambition hierbei ist begreiflich machen, dass nicht jeder dreidimensional sehen kann. Diese „Fehlkonstruktion“ in Bilder umzusetzen bedarf sehr viel Erklärung von anderen. So entstand das Thema Dimensionen.“

Mit der Frage, was genau ist 3D und was ist 2D oder sogar 1D oder visuell? Aus 3D-Programm-Szenarien werden Figuren gedruckt. Diese Figuren sind der dreidimensionale Bereich. Dieser kann als Bild/Fotografie wieder in den zweidimensionalen Bereich transferiert werden. Hier sind wir in dem Dimensionen-Bereich, der blinden und sehr schlecht sehenden Menschen versagt bleibt.
In diesen Bereich greift die Idee der „Dimensionen“. Blinde Menschen ertasten den Druck/Figur/Skulptur (dreidimensionaler Bereich) und können in visueller Dimension den sehenden Menschen mitteilen, was sie hierbei fühlen/ertasten und dadurch erkennen. Wiederum sehende Menschen erzählen/erklären den blinden Menschen, was Sie als Druck/Figur/Skulptur/Bild/Fotografie sehen und übermitteln auch hier wieder in der visuellen Dimension was sie sehen. An diesem Punkt beginnen alle mit den Dimensionen zu jonglieren.

Die Ausstellung ist wie folgt gedacht:
Es gibt Bilder, Drucke, Skulpturen, Materialien zum Anfassen, erfühlen, ertasten, sehen. Nicht hinter Glas versteckt! Und nun werden Poserbilder am PC echt in 3D und „fassbar".

Und es werden noch Unterstützer gesucht. Dabei geht es um finanzielle Unterstützung, um die Objekte zu realisieren, und es geht um barrierefreie Ausstellungsorte, wo die Ausstellung für Sehende und Nichtsehende präsentiert werden kann. Es werden noch begreifbare Druckstöcke und Skulpturen benötigt. Es geht momentan erst einmal um die Signalwirkung anderer Künstler, die beiden kreativen Macher zu unterstützen. Dimensionen ist die IDEE, eine Präsentation zu erschaffen, in der neben Hologrammen, Projektionen, Bildern auch begreifbare Kunstwerke zu erleben sind, aber auch die IDEE, dass Menschen sich begegnen, Menschen mit und ohne Handicap und über die Begegnung neue Dimensionen erfahren.

Der aktive Ausstellungspart ist unter anderem ein Tisch, an dem ertastete und/oder gesehene Objekte aus Ton nachgebildet werden sollen und zwar in einer Art Gruppenarbeit von sehenden und nicht sehenden Menschen.

Interessant ist auch die Idee, dass die befreundete Malerin Olga David zusammen mit einer blinden Frau ein ertastbares und so begreifbares Bild malt, ein Projekt mit vielen Dimensionen.

Unabhängig von der Ausstellung sucht das Künstlerduo für Sehende Räumlichkeiten für Airbrush und Poserkurse.
(mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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