BriMel unterwegs
Ehrenamtliche Helfer beim RhineCleanup auf der Parkinsel
Ludwigshafen. Am Morgen des 10. September startete an der Ludwigshafener Pegeluhr pünktlich der RhineCleanup-Tag und in den nächsten 3 Stunden sollte von ca. 30 ehrenamtlichen Helfern am Rheinufer und auf der Parkinsel wieder allerhand Unrat beseitigt werden. Nach einer kurzen Ansprache, Begrüßung und Dankesworten an die Sponsoren Apleona Hassloch, die mit sieben freiwilligen Helfern ebenfalls mit anpackten, und RhineCleanup, die das Material gestellt hatten, strömte man mit Plastiksack, Handschuhen und Greifzange bewaffnet in alle Richtungen aus. Ich machte auch mit und schlug den Joggingweg ein. Dies dürfte einer der wenigen Wege sein, der recht sauber war. Nur alle paar Meter kam die Greifzange in Einsatz. Ein joggender Herr zeigte mir seinen nach oben gerichteten Daumen, dass er das gut fand. Und ich finde gut, dass das anerkannt wird. Eine rauchende Dame hatte einen Taschenascher in der Hand, in den sie dann ihre Kippe verbrachte. Ich sah es mit Wohlwollen und lobte sie dafür. Denn eines ist sicher! Die Kippen sind das größte Problem mit der meisten Ansammlung. Beispiel: Eine Bank, auf der man sich entspannen kann, auch gerne eine Zigarette raucht, aber, den einen Meter nebendran befindenden Mülleimer übersieht man? Eine halbe Stunde lang war ich alleine an der Bank mit diesen Zigarettenkippen beschäftigt und zwickte sie Stück für Stück auf und in den Beutel.
Ich traf unterwegs auf Gaby Pechstein, die bei der Stadt Ludwigshafen für den Bereich Umwelt und Abfallberatung zuständig ist und am heutigen Tage selbst mit von der Partie war. Sie fand ein besonderes „Kunstwerk“ aus Edelstahl, das gleich nächste Woche den Weg zu GML finden soll bzw. zu dem Künstler und Chef des Clean River Projectes Stephan Horch, der aus Fundstücken für die Unterwasser-Ausstellung „PURESGOLD“ machen möchte. Diese wird am 15.10.22 in der LUcation „ehemaliges Hallenbad Nord“ der GML in der Erzbergerstraße 12 in Ludwigshafen stattfinden. Das gefundene Kunstwerk erinnert an eine Auster mit einer Perle oder einen Rochen. Ich bin gespannt, was daraus gemacht wird.
Aber auch die anderen ehrenamtlichen Helfer kamen mit etlichen Säcken und kuriosen Gegenständen nach drei Stunden Sammlung zurück. Das exklusivste Fundstück war ein aufgebrochener, ziemlich rostiger Tresor, eine Hutablage mit Lautsprechern, ein völlig verrosteter Antriebsmotor, Kasseneinsatz eines Spielautomaten, Bauschutt, Metalle, Fliesen, Plastik, Flaschen, Styropor, Badelatschen, Flaschenkapseln, Schiffsseil und Kippen etc., das ekeligste Fundstück waren gebrauchte Windeln (die will man nun partout nicht finden!). Insgesamt brachte dieser Müll 400 Kilogramm auf die Waage!
Ich unterhielt mich noch mit dem Organisator des Tages Olaf Maurer von CleanUp Palatina. Er erzählte, dass einmal im Monat eine größere Säuberungsaktion anstehe und ansonsten jedes Wochenende sauber machen angesagt sei sowie die Aktion „Sauberer Schulweg“. Bei größeren Aktionen seien 25 bis 29 Teilnehmer und Teilnehmerinnen dabei, alle ehrenamtlich. Am heutigen Tage sollte deutschlandweit von der Quelle bis zur Mündung inklusive der Zuflüsse Müll gesammelt werden. Olaf Maurer engagiert sich seit fünf bis sechs Jahren und seit vier Jahren als Gründer des CleanUp Palatina. Hier finden sich immer so um die 15 Personen von alt bis ganz jung. Es darf aber jeder mitmachen, der zwei Hände zum Anpacken hat, denn meckern beseitigt keinen Müll, sondern handeln. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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