Jugendliche verschönern Wände des Comeniuszentrums beim interkulturellen Graffiti-Workshop der Malteser
Gemeinsam vor Ideen sprühen
„Wir sind alle Bürger einer Welt“ kann man in großen, pinken Buchstaben auf einer Mauer am Comeniuszentrum in Oggersheim West lesen. Dieser hochaktuelle Satz stammt aus dem 17. Jahrhundert vom Namensgeber des Zentrums, Reformpädagoge Johann Amos Comenius. Sein liberales Gedankengut war in der vergangenen Woche die Inspirationsquelle für acht Mädchen und Jungs zwischen zwölf und 15 Jahren, die unter Leitung des Graffiti-Künstlers und Pädagogen Marcel Veneman zwölf beeindruckende Graffiti-Kunstwerke erstellt haben.
Projektinitiator ist die Malteser interkulturelle Begegnungsstätte (MiB). Gemeinsam mit dem Büro Sozialer Zusammenhalt Oggersheim West, der evangelischen Kirchengemeinde Oggersheim und dem Förderverein Comenius-Nachbarschaftszentrum wurde den Jugendlichen nicht nur ein tolles Ferienprogramm geboten, sondern auch ein Zeichen für Toleranz und Offenheit gesetzt.
„Die Jugendlichen aus verschiedenen Heimatländern konnten sich kennen lernen, austauschen und gemeinsam etwas Bleibendes schaffen, das ab jetzt das Beton lastige Gebäude des Comeniuszentrums im Quartier Oggersheim West aufwertet“, erklärt Claudia Sauerborn, Leiterin der MiB. „Vorurteile können abgebaut und das Selbstwertgefühl der Jugendlichen gefestigt werden.“
Die interkulturelle Teamarbeit klappte trotz Abstandsregeln und Hitzewetter so gut, dass statt den ursprünglich geplanten sieben Graffiti-Motiven am Ende der Woche ganze zwölf Motive erstellt wurden. „Das war eine super Ferienwoche und eine tolle Alternative zum zu Hause rumsitzen“, berichtet Teilnehmerin Helena begeistert. Auch Jamie fand den Workshop „megacool“. „Ich zeichne zu Hause viel“, berichtet sie, „aber bisher nur auf Papier. Graffitis zu zeichnen, war eine ganz neue Erfahrung und hat total Spaß gemacht.“
Sozialdezernentin Beate Steeg, die den Projektabschluss begleitete, zeigte sich beeindruckt von dem Engagement und der Kreativität der Jugendlichen. „Dafür gibt es ein dickes, fettes Dankeschön“, so Steeg. „Hier werden christliche und auch politische Botschaften verbreitet.“
Am 27. und 28. August bieten die Malteser einen weiteren Graffiti-Workshop mit Marcel Veneman an. Dieses Mal wird in Kooperation mit dem Büro Sozialer Zusammenhalt Ludwigshafen West gemeinsam mit Jugendlichen das Trafohaus am Rudolf-Hoffman-Platz verschönert. „Die Malteser interkulturelle Begegnungsstätte möchte Menschen mit und ohne Migrationshintergrund näher zusammenbringen“, so Claudia Sauerborn. „Die Graffiti-Workshops sind eine tolle Möglichkeit zur Quartiersgestaltung im Sinne einer internationalen Gemeinschaft.“
Die MiB wird vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat finanziell gefördert und in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge durchgeführt.
Kontakt & Information:
Claudia Sauerborn
Koordinatorin der Malteser interkulturellen Begegnungsstätte (MiB)
Handy: 0160/1532178
Email: claudia.sauerborn@malteser.org
Web: www.malteser-ludwigshafen.de
Autor:Jana Hepperle aus Speyer |
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