Fertigstellung Ende 2025 geplant
Hochstraße Süd: Planung für neue Brücke steht

Die präferierte Betonvariante der Hochstraße Süd vom Berliner Platz aus ...(Illustration)  | Foto: Stadt Ludwigshafen/ps
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  • Die präferierte Betonvariante der Hochstraße Süd vom Berliner Platz aus ...(Illustration)
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Von Charlotte Basaric-Steinhübl

Ludwigshafen. Seit August 2019 war die Hochstraße Süd, genauer gesagt das Teilstück „Pilzhochstraße“, aus Sicherheitsgründen gesperrt. Im August 2020 wurde der Abriss der Pilzhochstraße vollendet und diese war damit Geschichte. Es gab Planungen, wie ein Neuaufbau aussehen könnte und Überlegungen, ob es vielleicht auch ohne gehen könnte. Nun legte die Stadtverwaltung konkrete Vorschläge für den Neubau auf den Tisch. Die alte Brücke soll von der Funktion her 1:1 wieder aufgebaut werden - dies war die Bedingung für die beschleunigte Planfeststellung. Sie könnte, wenn alles planmäßig läuft, Ende 2025 fertig und damit die große Lücke in der Straßeninfrastruktur wieder geschlossen sein.

Gut 520 Meter lang ist die Lücke, die die abgerissene Pilzhochstraße hinterlassen hat. Dort soll nun ein moderner Ersatz gebaut werden. Damit kann der Lückenschluss an der Hochstraße Süd planmäßig erfolgen. 2023 beginnen die Arbeiten, Ende 2025 werden sie abgeschlossen sein. Zwei Vorschläge hat die Stadtverwaltung nach einem Prüfverfahren am 25. Oktober dem Gemeinderat vorgestellt: Eine Betonkonstruktion und eine Beton-/Stahl-Konstruktion. Nach Prüfung und Abwägung unterschiedlicher Kriterien hat die Stadtverwaltung den Stadtrat darum gebeten, die finalen Planungen für die Betonkonstruktion vornehmen und die Ausschreibung vorbereiten zu können.

Varianten für Ersatzbau geprüft

Im Vorfeld hatte ein Expertenteam unterschiedliche Varianten für den Ersatzbau geprüft und berechnet. Im Zuge der Planungen standen sich die nunmehr von der Verwaltung favorisierte Variante einer modernen Betonkonstruktion sowie eine kombinierte Beton-/Stahlvariante gegenüber. Beide Varianten erfüllten die Vorgaben der Planungsgrundlage, dem so genannten Planungsbeschleunigungsgesetz. Das bedeutet, dass Breite und Trassenführung sich an der ehemaligen Pilzhochstraße orientieren, es also hier zu keinen Veränderungen kommt. Beide Varianten sind deutlich leiser als die ursprüngliche Pilzhochstraße sowie durch konstruktive Vorgaben wie Fahrzeugrückhaltesysteme nach aktuellem Standard sicherer für die Kraftfahrer*innen. Beide Varianten berücksichtigen einen Radweg unterhalb der Brücke; die Planung dafür kann problemlos integriert werden.

Was spricht für die Betonvariante?

Laut Stadtverwaltung sprechen vor allem die hohe Planungssicherheit und die Wirtschaftlichkeit für die Betonvariante. Baustoffe und -materialien für die Betonbrücke sind gut verfügbar, Stahl dagegen ist am Weltmarkt knapp, teuer und unterliegt hohen Kostenschwankungen. Damit wäre die Kostensicherheit geringer, es könnte zu Lieferschwierigkeiten und damit Verzögerungen kommen.Rund 100 Millionen Euro soll der Lückenschluss für das überregionale bedeutsame Verkehrsinfrastrukturvorhaben kosten. Diese Konstruktion ist damit voraussichtlich rund 30 Millionen Euro günstiger als die Beton-/Stahlvariante.

Wichtig war den Verantwortlichen, einen strikten Zeitplan einzuhalten und Planungssicherheit zu haben. Schließlich steht der Abriss der Hochstraße Nord und der Bau der Helmut-Kohl-Allee vor der Tür - bis dahin soll die neue Hochstraße Süd fertig sein.

Ausblick

Mit der Entscheidung des Stadtrates, der am 29. November zu einer Sondersitzung zusammentritt, wird die Vorplanungsphase abgeschlossen und eine neue Phase, die sogenannte Entwurfsplanung, beginnen. Hier werden die Planungsergebnisse noch einmal verfeinert und konkretisiert. Die Entwurfsplanung mündet in das fertige Planungskonzept mit allen festgelegten Parametern und bildet die Basis für die Ausführungsplanung. Das Planungsbeschleunigungsgesetz ist Grundlage für dieses insgesamt sehr zügige Verfahren, da ein aufwändiges und Jahre in Anspruch nehmendes Planfeststellungsverfahren (wie bei der Hochstraße Nord) hier nicht nötig ist. In der Folge werden dann bereits 2022 Ausschreibungen vorbereitet und durchgeführt und die formalen Vergabeverfahren werden eingeleitet. Die Stadtverwaltung will 2023 mit dem Bau der neuen Brücke beginnen, um pünktlich Ende 2025 mit allen Arbeiten fertig zu sein. Dann wird die Hochstraße Süd wieder voll befahrbar sein.

Hochstraße Nord

Im Anschluss daran beginnen die Arbeiten am Nordbrückenkopf der Hochstraße Nord und damit die entscheidende Phase beim Abriss der Hochstraße Nord und dem Bau der Helmut-Kohl-Allee.

Meilensteile pünktlich erreicht

Aus Sicht der Stadtverwaltung sind alle wichtigen Meilensteine pünktlich erreicht. Während es an der Hochstraße Süd planmäßig weitergehen kann und auch die Vorarbeiten zum Abriss des Rathauses und Rathaus-Centers Zug um Zug beginnen, erwartet sie für Anfang 2022 den Planfeststellungsbeschluss für den Abriss der Hochstraße Nord und den Bau der Helmut-Kohl-Allee. Dieses Verfahren liegt in Händen des Landesbetriebs Mobilität als übergeordnete Straßenbaubehörde.

Finanzierung

Mit dem Planfeststellungsbeschluss kann auch das Gesamtpaket zur Finanzierung des Brücken- und Straßenbauvorhabens geschnürt werden. Denn dann liegen für alle Bereiche verlässlich Zahlen vor. „Wir haben deutlich gemacht, dass die Stadt Ludwigshafen Infrastruktur für die Region und das Land plant und vorhält. Was wir hier lokal entscheiden, hat regionale und nationale Bedeutung. Wenn – hoffentlich – Anfang 2022 das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen ist und wir mit Land und Bund über die Gesamtfinanzierung verhandeln, wird genau das eine Rolle spielen. Es geht dann in erster Linie darum, wie diese für die Volkswirtschaft in Stadt und Region notwendige Investition fair gestemmt werden kann. Indem wir unsere Infrastruktur leistungs- und zukunftsfähig machen, investieren wir direkt in die Zukunft von Stadt und Region“, betont Oberbürgermeisterin Steinruck.

Bürgerdialog gestartet

Nun hat nicht nur der Stadtrat zwei Wochen Zeit, sich Gedanken zu machen und Fragen zu stellen, sondern auch die Bürger*innen. Raum dafür gibt der Bürgerdialog, der auf der städtischen Dialogplattform www.ludwigshafen-diskutiert.de gestartet ist. Im aktuell laufenden Online-Dialog stehen Expert*innen der Verwaltung Rede und Antwort. Außerdem möchten sie erfahren, was den Bürger*innen bei den nun kommenden Planungsschritten wichtig ist. Am Mittwoch, 10. November, gibt es um 18 Uhr eine Online-Sprechstunde. Über einen Live-Chat direkt auf der Website können Interessierte Fragen stellen, Hinweise geben und so in einen Dialog mit der planenden Verwaltung treten.

Alle Fragen und Hinweise werden in gewohnter Weise dokumentiert und auf www.ludwigshafen-diskutiert.de veröffentlicht. bas/ps

Weitere Informationen:
www.ludwigshafen-diskutiert.de

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Autor:

Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen

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