Ludwigshafen
Hohe Infektionszahlen bei Kindern und Jugendlichen
Ludwigshafen. Die vierte Corona-Welle hat Deutschland fest im Griff. Insbesondere unter Kindern und Schulkindern sind die Zahlen hoch wie nie. Gab es in der Hochphase der Infektionen Anfang Dezember 2020 deutschlandweit 7406 Infektionen bei Kindern zwischen 0 und 9 Jahren, waren es Ende November 47.406. Zwischen 10 und 19 Jahren waren es Anfang Dezember 2020 13.760 Infizierte – Ende November 2021 64.512 (Quelle: www.riki.de).
In Rheinland-Pfalz müssen sich Schüler*innen aktuell zweimal in der Woche testen und im Unterricht eine Maske tragen. Es wird regelmäßig gelüftet. Wer infiziert ist, geht in Quarantäne, die anderen der Klasse gehen weiter in den Unterricht, testen sich dafür fünf Tage hintereinander.
Hier einige Infektions-, Quarantänezahlen für die Schulen der Stadt Ludwigshafen (Quelle: corona.rlp.de):
Stand Freitag, 3. Dezember 2021
Covid-19 infiziert: 397 Schüler*innen, 28 Lehrer*innen
Quarantäne: 2522 Schüler*innen, 40 Lehrer*innen
Stand Mittwoch, 24. November 2021
Covid-19 infiziert: 307 Schüler*innen, 24 Lehrer*innen
Quarantäne: 2090 Schüler*innen, 41 Lehrer*innen
Zum Vergleich: Stand Donnerstag, 26. November 2020
Covid-19 infiziert: 121 Schüler*innen, 12 Lehrer*innen
Quarantäne: 1.127 Schüler*innen, 50 Lehrer*innen an insgesamt 48 Schulen
15 Teilschließungen (einzelne Klassen im Fernunterricht)
Und was sagen die Schülerinnen und Schüler? Wir haben bei den Schülervertreter*innen der Stadt Ludwighafen und des Landes Rheinland-Pfalz nachgefragt.
Einschätzung der Lage der SSV LU
Die Stadtschülervertretung Ludwigshafen (SSV LU) fasst die Corona-Lage an den Ludwigshafener Schulen wie folgt zusammen: „Momentan läuft es auf unseren Schulen so ab, dass durch die Warnstufe zwei die Masken auch am Platz getragen werden und zwei Mal die Woche die ungeimpften Schüler*innen getestet werden müssen. Handschläge oder sonstiger Körperkontakt sind verboten und man sollte, wenn möglich, Abstand halten.“ so der Vorstand der SSV LU. „So wie wir aber festgestellt haben, scheint es nicht an jeder Schule mit der Umsetzung der Maßnahmen zu funktionieren und eine Einigkeit herrscht eben so wenig. An manchen Schulen scheint alles zu klappen und es wird sogar auf die Desinfektion der Tische wert gelegt und an manchen Schulen fehlen ganz einfache Dinge, wie zum Beispiel Seife in den Toiletten, um die Hygienemaßnahmen einzuhalten. Außerdem ist es den Schüler*innen wegen zu vollen Räumen und Gängen ebenfalls nicht immer möglich, die Sicherheitsabstände einzuhalten.“ so die Schülervertreter weiter. „Auch durch die steigenden Fallzahlen begründet, wünscht man sich mittlerweile mehr Testungen in der Woche und mehr Einigkeit in der Umsetzung der Maßnahmen.“
Zur Frage, ob man sich Sorgen um eine Erkrankung/Infektion oder Übertragung mache, antworteten die Schülervertreter, dass immer eine kleine Restangst bleibe. Aber nach nun fast zwei Jahren Corona sei diese Angst ein Alltag geworden und man nehme sie nicht direkt wahr. Die allermeisten Schüler*innen seien einfach nur froh, in die Schule gehen zu können und wollten so normal wie möglich ihre Jugend leben. Über eine Infektion mache man sich eher außerhalb der Schule (beispielsweise auf dem Schulweg) Gedanken, da in den ÖPNV kein Schutz garantiert werden könne.
Einschätzung der Lage durch die LSV
Colin Haubrich, Mitglied im Vorstand der Landesschüler*innenvertretung (LSV), teilte auf Anfrage mit, dass die Stimmung unter den Schülerinnen und Schülern sehr gemischt sei. Manche wollten von dem Thema nichts mehr hören, man habe sich dran gewöhnt. Andere hätten Angst, dass die Schulen wieder geschlossen werden und es wieder ins Homeschooling geht. Andere hätten Sorge vor einer Infektion. Als es nur noch einen Test in der Woche gab, fühlten sich viele unwohl, durch die dreimalige Testung wurde ein wenig Sicherheit vermittelt. Insgesamt fühlten sich aber viele Schüler*innen von der Politik nicht gesehen. ps/bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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