„Integrationsbegleiter*innen als Brückenbauer*innen“ feiert zehnjähriges Bestehen

Die Brückenbauer*innen ermöglichen Informationsaustausch und Willkommenheißen Foto: PublicDomainPictures/Pixabay
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Ludwigshafen. Vor zehn Jahren ins Leben gerufen und mittlerweile nicht mehr wegzudenken: das Projekt „Integrationsbegleiter*innen als Brückenbauer*innen“. 2012 schlossen die ersten zwölf Teilnehmerinnen die von der Abteilung Integration entwickelte Schulung ab und standen seitdem ehrenamtlich Menschen mit geringen Deutschkenntnissen bei der Kommunikation zur Seite – beispielsweise bei Behördengängen, bei Arztbesuchen, in Schule oder Kita. Auch die Institutionen selbst können die Ehrenamtlichen zu sprachlichen und kulturellen Vermittlungszwecken „buchen“.

Aktuell sind fast 40 Frauen und Männer als Integrationsbegleiter*innen tätig und sprechen insgesamt 35 Sprachen – von Albanisch bis Vietnamesisch. Um das zehnjährige Bestehen des Projekts zu feiern und die Arbeit der aktuell ehrenamtlich tätigen Brückenbauer*innen zu würdigen, luden Sozialdezernentin Beate Steeg und die Abteilung Integration die Brückenbauer*innen am Dienstag, 31. Mai, am Deutschen Diversity-Tag, zu einer kleinen Feier ins Cinema Paradiso, Hemshofstraße 56, ein.

Nicht nur im Alltag sind die Brückenbauer*innen eine hilfreiche Unterstützung, auch und insbesondere in schwierigen Situationen halfen und helfen sie tat- und sprachkräftig mit, zum Beispiel wie jüngst während der Corona-Pandemie bei Sonderimpfaktionen. „Die Brückenbauer*innen sind Menschen mit Migrationsgeschichte, die sich wiederum für andere Menschen mit Migrationsgeschichte einsetzen und ihnen die Ankunft in Deutschland erleichtern. Ich bin sehr froh und stolz, dass wir dieses tolle Projekt in Ludwigshafen etabliert haben und dass fast 40 Menschen es aktuell mit Leben füllen. Die Brückenbauer*innen ermöglichen Informationsaustausch und Willkommenheißen. Viele von ihnen sind berufstätig und engagieren sich für dieses Projekt nebenher in ihrer Freizeit. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken“, sagt Sozialdezernentin Beate Steeg.

In der Zwischenzeit haben sich die Integrationsbegleiter*innen weiter professionalisiert. Seit fünf Jahren werden neue Brückenbauer*innen nach IHK-Standards für ihre verantwortungsvolle Aufgabe qualifiziert und erhalten somit auch das entsprechende Zertifikat: „Sprachmittler*in (IHK)“. Auch die Fähigkeiten zu den neuen digitalen Herausforderungen und Übersetzungsbedarfen haben sich die Brückenbauer*innen angeeignet. So umfasst die Qualifizierung zum*r „Sprachmittler*in (IHK)“ 180 Unterrichtseinheiten zu den Inhalten Rollenverständnis, Institutionenwissen, eigene Migrationsgeschichte, interkulturelle Kommunikation und Gesprächsführung, Dolmetschtechniken sowie Technik und Digitales.

Aufgrund der hervorragenden Arbeit, die die Brückenbauer*innen leisten, erklärt sich auch die hohe Nachfrage nach ihrer Unterstützung: Im Jahr 2020 leisteten sie fast genau 1.600 Einsätze – trotz und gerade wegen Corona.

Das Angebot „Integrationsbegleiter*innen als Brückenbauer*innen“ wurde auch im Rahmen einer Evaluation des Landes Rheinland-Pfalz zu den bestehenden Dolmetscherpools untersucht, die Ergebnisse werden voraussichtlich Anfang Oktober 2022 veröffentlicht.ps/bas

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Autor:

Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen

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